Das Gipfeltreffen in Herxheim war kaum abgepfiffen, die Spieler und der Anhang befanden sich euphorisiert in Feierlaune, da nahm der Trainer des SC Idar-Oberstein schon die nächste Partie ins Visier: „Dieser Sieg ist nur etwas wert, wenn wir uns konzentrieren und nachlegen“, brüllte Tomasz Kakala im Spielerkreis auf dem Herxheimer Kunstrasen. Nachlegen soll der SC am Sonntag gegen den TuS Rüssingen, und es ist unstrittig, dass das gelingen wird, wenn die Mannschaft annähernd die gleiche starke, leidenschaftliche Leistung auf den Platz bringt, wie sie es in Herxheim getan hat. Doch genau darin liegt jetzt die Kunst für den mit neun Punkten Vorsprung ausgestatteten Spitzenreiter. Er darf auch gegen vermeintlich schwächere Gegner nicht nachlassen.
Top-Ergebnisse gegen Top-Teams
Umso weniger, weil der TuS Rüssingen ein spezieller Kontrahent ist, ein Abstiegskandidat, dessen fußballerische Potenz aber groß genug ist, um selbst Top-Teams der Liga zu ärgern und zu schlagen. Der SC selbst kam im Hinspiel nicht über ein 1:1 hinaus, auch in Herxheim holte der TuS ein 2:2 und beim Tabellendritten Eintracht Bad Kreuznach triumphierten die Rüssinger gar 4:1. „Ich predige und warne schon die ganze Woche. Wir müssen hellwach sein und uns konzentrieren. Da kommt eine Wundertüte zu uns“, charakterisiert Kakala den nächsten Gegner und hält fest: „Diese Mannschaft mag vielleicht nicht ganz fit sein, aber da kicken ein paar Ex-Profis, die extrem abgezockt sind.“
Nach drei Roten Karten Abbruch in Zeiskam
Tatsächlich liegen bei den Rüssingern Genialität und Wahnsinn nah beisammen. Vor zwei Wochen gewann der Wahnsinn die Oberhand, als sich in Zeiskam nach insgesamt drei Roten Karten gegen das Rüssinger Trainerduo sowie einen Spieler der Schiedsrichter bedroht fühlte und die Partie beim Stand von 1:0 für Zeiskam abbrach. Für Kakala spielt das keine Rolle, er betont nur: „Wir dürfen sie einfach nicht unterschätzen.“
Redschlag, Alex und Klein wieder im Kader
Doch eigentlich ist Kakala guter Dinger. Im Training sei „Feuer drin“ gewesen, berichtet er und fordert: „Wir müssen den Schwung mitnehmen.“ Umso mehr, weil der Kader stärker besetzt sein wird als in Herxheim. Luca Redschlag, Alex und Justus Klein stehen wieder zur Verfügung. Fehlen wird auf der Bank dagegen Fitnesscoach Christian „Buffi“ Heidrich. Nach seiner Roten Karte in Herxheim ist er gesperrt.