Bei Hassia Bingen wird es im Sommer einen erneuten Trainerwechsel geben. Patrick Joerg hat der Mannschaft des Tabellenletzten der Fußball-Landesliga Ost mitgeteilt, dass er am Saisonende aufhören wird.
„Ich habe dem Vorstand die Gründe meines Entschlusses mitgeteilt, und damit möchte ich es auch belassen. Mir liegt es fern, da jetzt in irgendeiner Form Interna oder Negatives kundzutun“, erklärt Joerg und ergänzt: „Exakt so habe ich es auch der Mannschaft gesagt. Mir ist aber wichtig zu betonen, dass meine Entscheidung nichts mit den Jungs zu tun hat, sonst hätte ich ja schon im Winter nicht weitergemacht.“ Joerg hatte das Team im November für zunächst vier Spiele bis zur Winterpause übernommen. Nach der Kennenlernphase entschied er, die Aufgabe dauerhaft zu übernehmen, und sagte bis Saisonende zu.
Bei der Hassia ist Ruhe eingekehrt
Ohne Frage entwickelten sich viele Spieler und auch das Team unter dem erfahrenen Coach weiter. Seit der Winterpause sind die Binger zum einen personell besser aufgestellt, zum anderen auch konkurrenzfähig, was durch viele knappe Ergebnisse unterstrichen wird. Ebenfalls auffällig: Es ist in den vergangenen Wochen deutlich ruhiger rund ums Hessenhaus geworden – dazu passt auch, dass Joerg nun die Gründe seines Rücktritts intern und nicht öffentlich platziert.
Der Durchbruch in der Tabelle gelang allerdings nicht, auch weil die junge Mannschaft vielen Schwankungen unterlag. „Trotzdem bin ich immer noch überzeugt, dass wir es schaffen können, die Landesliga zu halten“, sagt Joerg auch mit Blick auf die Verbandsliga, in der Vereine wie die TSG Pfeddersheim und die TSG Bretzenheim auf Rettungskurs sind und es damit weniger Absteiger im Osten geben könnte.
Vor exakt einem Jahr waren die Binger schon einmal auf Trainer- und Spielersuche gewesen. Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga verabschiedete sich das komplette Team inklusive der coachenden Brüder Christian und Thomas Klöckner. A-Jugend-Trainer Günter Dilly übernahm und baute auf viele bisherige Jugendspieler. Im November trat er aber nach Querelen mit der Vereinsführung zurück.
Auch Joergs Vater beendet sein Engagement bei der Hassia
Neben Joerg werden den Verein auch sein Co-Trainer Jannik Huber und Joergs Vater, der als Physiotherapeut tätig ist, verlassen. Die Entscheidung des Trios steht schon länger fest, es hatte frühzeitig die Vereinsspitze informiert. Diese hat mittlerweile auch einen Nachfolger gefunden. „Uns war wichtig, dass für den Verein kein Vakuum entsteht“, sagt Joerg. Der neue Mann wird erst in dieser Woche mit seinem bisherigen Klub sprechen und soll dann in der nächsten Woche der Binger Mannschaft vorgestellt werden.
Joerg und Huber, die bereits beim Oberligisten TuS Kirchberg zusammengearbeitet hatten, sind im besten Sinne Fußball-Verrückte und wollen auch gerne weiter im ambitionierten Bereich als Trainer arbeiten. Ein neues Engagement ist aber noch nicht in der Pipeline.