Tabellenführung futsch
Nun sind die Hüffelsheimer der Jäger
Abgefangen: Der Hüffelsheimer Christian Hahn (schwarzes Trikot) kommt nicht an den Ball, der Keeper des TSC Zweibrücken packt zu und hält den Sieg seines Teams fest.
Klaus Castor

Die SG Hüffelsheim macht eine schwere Phase durch. Drei Spiele ohne Sieg kosteten die Tabellenführung. Gegen den TSC Zweibrücken gab es nun die erste Heimniederlage.

Aus sechs Punkten Vorsprung wurde in gerade mal zwei Wochen ein Punkt Rückstand. Die SG Hüffelsheim ist nicht mehr Tabellenführer der Fußball-Landesliga, muss nach dem 2:3 (0:1) gegen den TSC Zweibrücken dem TuS Hohenecken den Vortritt lassen.

„Die Rolle ist neu. Wir sind nicht mehr der Gejagte, sondern der Jäger. Aber das kann sich auch schnell wieder ändern“, sagte SGH-Trainer André Weingärtner und ergänzte: „Wir müssen jetzt schleunigst aus dieser Sache wieder raus.“ Diese Sache ist eine Negativspirale, aus den vergangenen drei Partien holte die SGH von neun möglichen Punkten nur zwei.

Weingärtner verfolgt Spiel vom Balkon aus

„Die Jungs sind unheimlich enttäuscht, dabei haben sie gar kein schlechtes Spiel gemacht“, bilanzierte Weingärtner, der gesperrt war und das Spiel einsam und alleine auf dem seitlichen Balkon des Sportheims verfolgte. „Ein komisches Gefühl, dir fehlt der Bezug zu dem Spiel irgendwie, aber ich hatte volles Vertrauen in mein Trainerteam. Deswegen haben wir auch nicht verloren“, sagte der Coach.

Die erste Heimniederlage in dieser Saison hatte von allem etwas: Da war ein starker Gegner, die Zweibrückener versteckten sich nie und spielten gut nach vorne. Da waren aber auch Hüffelsheimer Schwächen durch alle Mannschaftsteile hinweg. „Wir wollten stabil stehen, und das haben wir auch. Trotzdem gab es wieder drei Gegentore“, haderte Weingärtner. Auch weil es keinen Zugriff auf zweite Bälle und Abpraller gab. Beim 1:0 (35.) trafen die Zweibrückener zunächst die Latte, ehe Alex Styben den Ball über die Linie drückte. Beim 2:0 (65.) parierte Jan-Niklas König den ersten Abschluss des TSC königlich, doch Styben durfte erneut abstauben. Und beim 3:1 (90.) durch Quincy Henderson war der Vorwärtsgang eingeschaltet, als ein Ballverlust alle Schleusen öffnete.

El-Haiwan ist meilenweit von Hinrunden-Form entfernt

Es haperte bei den Hüffelsheimern aber auch auf dem Weg nach vorne. Mostafa El-Haiwan ist seit seiner Verletzung ein Schatten seiner selbst, er kommt nicht ansatzweise an die guten Hinrunden-Vorstellungen heran. Auch Spieler wie Tim Reidenbach, Philip Klein und Jannik Kern agierten unglücklich. „Uns fallen derzeit die Bälle nicht vor die Füße“, stellte Weingärtner treffend fest. Die Flankenläufe von Christian Hahn sind ein gutes Stilmittel, aber die Hereingaben kommen nicht an. Und wer weiß, welchen Verlauf die Partie genommen hätte, wenn Lars Hermann nach zwei Minuten seine Mega-Kopfballchance genutzt hätte.

Moral, Einstellung, Kampfgeist – das alles stimmte. Das Team gab nie auf, hoffte nach dem 1:2 von Reidenbach (76., Kopfball nach Hermann-Freistoß) und konterte das 1:3 Sekunden später mit dem 2:3 durch Tim Krafft. Kurz darauf hatte Klein sogar die große Ausgleichschance. „Das war sehr unglücklich. Philip hat so einen tollen Abschluss, aber ausgerechnet in dem Moment verzieht er“, sagte Weingärtner.

SG Hüffelsheim: König – Mörbel, Hermann, Scheick – Balzer (83. Krafft), Schmidt, Hohmann (46. Klein), Hahn – Lind, El-Haiwan (73. Kern) – Reidenbach.

So geht’s weiter: am Sonntag, 15 Uhr, beim SV Hinterweidenthal.

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