TuS Hackenheim siegt in Kirn
Nach Sperlings Augenweide kommt nicht mehr viel
Dynamisch geht der Hackenheimer Julius Oertel (weißes Trikot) zum Ball, versetzt seinen Kirner Gegenspieler Alex Monteiro.
Klaus Castor

40 Punkte hat der TuS Hackenheim in der Fußball-Landesliga mit dem 2:1 bei der SG Kirn/Kirn-Sulzbach erreicht. Die sollten eigentlich zum Klassenverbleib reichen, doch in der engen Landesliga ist derzeit nichts sicher.

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Wie ein fröhlicher Sieger wirkten die Landesliga-Fußballer des TuS Hackenheim nicht. Nach dem 2:1 (2:0) bei Absteiger SG Kirn/Kirn-Sulzbach versammelte TuS-Trainer Tim Hulsey seine Spieler im Kreis um sich und richtete laut vernehmbar deutliche Worte an sein Team.

„Mich hat diese Negativeinstellung gestört. Es muss bei mir bestimmt nicht lieb, lieb, lieb zugehen. Aber wir dürfen uns auch nicht ständig anmachen, und wenn ich merke, dass es so nicht funktioniert, hätte ich gerne eine positivere Stimmung auf dem Platz“, erklärte der Hackenheimer Coach seine Unzufriedenheit, die auch sportlich begründet war: „Das war natürlich kein gutes Spiel, viel zu lethargisch. Aber ganz wichtig waren diese drei Punkte, die wir unbedingt brauchten.“

„Wenn das Ding reingeht, dann holen wir einen Punkt, den sich meine Spieler redlich verdient hätten.“
Jens Wückert

Und die hingen am Ende am seidenen Faden. Als die Kirner ihren Alleskönner Florian Hahn, der in der Abwehr angefangen und später im Mittelfeld agiert hatte, nach ganz vorne warfen, wurde es auf einmal gefährlich. In der 87. Minute köpfte er einen Diagonalball von der Grundlinie in die Mitte. Felix Schuff musste nur einschieben. In der ersten Minute der Nachspielzeit landete eine weitere Kopfballablage Hahns am langen Pfosten bei Rico Jelacic, der völlig frei stehend am Hackenheimer Keeper Simon Marschall scheiterte. „Wenn das Ding reingeht, dann holen wir einen Punkt, den sich meine Spieler redlich verdient hätten. So stehen wir leider wieder mit leeren Händen dar“, sagte der Kirner Trainer Jens Wückert.

Diese letzten Minuten entschädigten für 60, 70 Minuten Schlafwagenfußball mit vielen Pässen ins Leere, vielen Unterbrechungen und langatmigen Phasen. Die Hackenheimer hatten früh die notwendigen Weichen gestellt, danach war ihr Verwaltungsmodus nicht gerade attraktiv. Die Kirner, die sich in der zweiten Hälfte ein Übergewicht erarbeiteten, versuchten viel, aber einmal mehr wurde ihre akute Ungefährlichkeit vor dem Tor sichtbar. „Wir haben mehrfach umgestellt“, sagte Wückert und fügte an: „Ein Großteil der ersten und vor allem die zweite Hälfte waren dann auch ordentlich, aber wir werden zu spät gefährlich.“ Wückert ergänzte: „Bis auf die Tore nach unseren Fehlern hatten die Hackenheimer keine Chancen. Eigentlich war das ein 0:0-Spiel.“

Enttäuschende Zuschauerkulisse

Ins Hintertreffen waren die Kirner einmal mehr auch durch individuelle Patzer geraten. Beim 0:1 verlor Achille Ebongue den emsigen TuS-Stürmer Hans Steyer aus den Augen, der den Ball gut aufnahm und vollendete (17.). Ausgangspunkt war ein Ballgewinn von Michael Gilles gewesen. Kein Zufall: Gilles und sein Partner in der Innenverteidigung, Paul Protzel, machten einen guten Job und waren ein Grund für die wenigen Kirner Chancen. Nur vier Minuten nach dem 1:0 erhöhte Henrik Sperling. Er nahm einen Diagonalball klasse an, zog energisch in die Mitte und schloss stark ab. „Zwei Kontakte, drin war er“, lobte Hulsey. Ein Treffer wie eine Augenweide und in der 21. Minute bereits der letzte fußballerische Leckerbissen in einem schwachen Spiel vor einer enttäuschend schwachen Kulisse.

SG Kirn/Kirn-Sulzbach – TuS Hackenheim 1:2 (0:2)

SG Kirn/Kirn-Sulzbach: Glöckner – Rusch, Ebongue, Hahn, Schick (58. Thiago), Pascher, Gündesli (66. N. Nikodemus), Schönheim, Monteiro – Ri. Jelacic – Schuff.

TuS Hackenheim: Marschall – Oertel (72. Kienle), Gilles, Protzel, Sadeghi – Sperling, Gäns, Maier (75. Schneider), Dasli – Menger (87. L. Dudek) – Steyer (90. D. Alsleben).

Schiedsrichter: Bajan (Ludwigshafen).

Zuschauer: 100.

Tore: 0:1 Steyer (17.), 0:2 Sperling (21.), 1:2 Schuff (87.).

Beste Spieler: Hahn – Sperling, Protzel.

So geht’s weiter: Die SGK spielt am Samstag, 17.30 Uhr, bei der SG Hüffelsheim, der TuS am Sonntag, 15.30 Uhr, gegen den SV Rodenbach.

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