Viel möchte Jens Wückert eigentlich gar nicht zu dem Spiel am Freitagabend sagen. „Derby in Desloch, das drückt doch alles aus. Das bringt es auf den Punkt“, erklärt der Coach des Fußball-Landesligisten SG Kirn/Kirn-Sulzbach vor dem Duell bei der SG Meisenheim/Desloch/Lauschied, das am Freitag um 19.30 Uhr angepfiffen wird.
„So viele Derbys haben wir nicht mehr in der Landesliga“, erläutert Wückert seine Sichtweise und fügt an: „Wir spielen zwar noch gegen Hüffelsheim und Hackenheim. Aber Meisenheim und dazu noch in Desloch, das ist für die Kirner doch etwas ganz Besonderes. Das wird garantiert keine Kaffeefahrt von uns.“ Und da ist auch völlig unerheblich, dass die Kirner mit drei Punkten Letzter der Tabelle sind und sich die Meisenheimer auf dem besten Weg befinden, erneut eine Landesliga-Runde in der oberen Tabellenhälfte abzuschließen. „Der Tabellenstand zählt nicht, das wird eine enge Kiste“, ist der Meisenheimer Trainer Jens Bohr überzeugt und fügt an: „Außerdem treten die Kirner nach der Winterpause ganz anders auf als noch im Herbst. Sie sind mittlerweile absolut konkurrenzfähig, wie auch der Sieg in Eppenbrunn gezeigt hat. Das wird kein Spaziergang für uns. Wir müssen uns vielmehr auf eine intensive Partie einstellen.“
„Vor allem in der Offensive habe ich die Qual der Wahl.“ Jens Bohr
Für die Meisenheimer spricht allerdings ein gutes Personaltableau. Benjamin Schmell hat sich im Training verletzt und fällt aus, auch Maurizio Lörsch benötigt noch Zeit, aber der Rest des Kaders steht komplett zur Verfügung. „Ich hoffe, dass dies bis zum Treffpunkt am Freitag so bleibt“, sagt Bohr, der am Mittwoch im Abschlusstraining eine kleine Schrecksekunde erlebte, als Mika Maurer plötzlich einen Schmerz verspürte. „Das sollte aber auch bei ihm gehen am Freitag“, hofft Bohr und ergänzt: „Vor allem in der Offensive habe ich die Qual der Wahl. Die Jungs haben zuletzt alle abgeliefert.“ In der Tat: Marc Giselbrecht, Alexander Tiedtke und Nico Praß trugen sich regelmäßig in die Torschützenliste ein, auch die Zuarbeiter wie Laurenz Fach oder Moritz Wurdel sind in guter Verfassung.
Monteiro weilt in seiner brasilianischen Heimat
Mit 45 Toren haben die Meisenheimer gut viermal so häufig getroffen wie der Kontrahent von der Nahe, der erst auf elf Tore kommt. Nun müssen die Kirner auch noch Außenstürmer Alex Monteiro ersetzen, der mehrere Wochen in seiner brasilianischen Heimat weilen wird. „Das war aber lange abgesprochen“, erklärt Wückert, der auf den Offensivmann auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga baut.
Am Freitagabend steht zudem ein Duell von Freunden auf den Trainerbänken an. „Wenn du als Fußballer so viele gemeinsame Schlachten wie Jason und ich geschlagen hast, dann freust du dich auf jedes Wiedersehen, auch wenn wir am Freitag 90 Minuten lang die Trainer von unterschiedlichen Teams sind und die Freundschaft ausblenden müssen“, sagt Wückert.