Das ist mal ein Statement: Gleich für zwei Jahre hat Elvir Melunovic seinen Vertrag als Cheftrainer des Fußball-Verbandsligisten SV Alemannia Waldalgesheim verlängert.
„Die Länge der Übereinkunft war Wunsch von beiden Vertragspartnern“, sagt Jörg Schniering. Der Sportliche Leiter der Alemannia fügt an: „Es ist mein großes Ziel, Kontinuität in den sportlichen Bereich zu bekommen. Und das beginnt natürlich bei der Trainerpersonalie. Zudem gibt es überhaupt gar keinen Grund, an der Zusammenarbeit mit unserem Trainer irgendetwas zu kritisieren. Die Erfolge von Elvir bei uns sprechen für sich. Davor kann ich nur den Hut ziehen.“
Nach seinem Einstieg im Frühjahr 2023 rettete Melunovic den Verein vor dem Abstieg aus der Oberliga. Ein Jahr später musste das Team dann doch runter, allerdings mit rekordverdächtigen 44 Punkten. Nach dem Abstieg führte der Coach das Team in die Spitzengruppe der Verbandsliga, aktuell sind die Grün-Weißen Zweiter.
Coach hat bereits Bundesliga-Spieler geformt
„Für mich passt das gesamte Paket in Waldalgesheim sehr gut“, sagt Melunovic und fügt an: „Der Verein gibt sein Bestes, die Spieler ebenso, und auch wir Trainer versuchen, unseren Teil zum Gelingen beizutragen.“ Er macht keinen Hehl daraus, dass er einige Alternativangebote hatte. „Auch die Nähe zu meinem Wohnort Mainz spielt für mich und meine Familie eine wichtige Rolle“, sagt der Coach, der zuvor unter anderem in Saarbrücken und Offenbach als Nachwuchscoach tätig war und heutige Bundesliga-Spieler wie Luca Kerber (1. FC Heidenheim) und Denis Huseinbasic (1. FC Köln) geformt hat. „Die Waldalgesheimer sind von meiner Arbeit überzeugt und mit mir zufrieden. Das hat mich natürlich gefreut. Ich sehe aber auch, wie der Vorstand intensiv daran arbeitet, professioneller zu werden. Dabei möchte ich ihn gerne weiter unterstützen“, ergänzt Melunovic und fügt an: „Einige Spieler haben ihre Zusage von meinem Verbleib abhängig gemacht.“ Mit Melunovics Zusage besteht Klarheit, und Schniering kann sein nächstes Ziel angehen: „Ich strebe auch im Spielerkader Kontinuität an. Einen Umbruch wie in den vergangenen beiden Jahren möchte ich in diesem Sommer vermeiden. Und das sieht angesichts der vielen Zusagen auch bereits sehr gut aus.“
Ein wichtiger Aspekt der Verlängerung war für Melunovic wie bereits im Vorjahr eine „Ausstiegsklausel“, die er mit dem Verein vereinbart hat. „Ich darf den Klub verlassen, wenn ich ein Angebot von einem höherklassigen Verein, von dem ich überzeugt bin, erhalte“, betont Melunovic. Eine Absprache, die auf den ersten Blick wie eine Hintertür wirkt, die von der Waldalgesheimern aber gerne getroffen wurde. „Wenn wir doch mal ehrlich sind, gilt das doch für jeden im Fußballgeschäft. Wenn es ein tolles Angebot gibt, dann wird geredet. So machen wir das auch“, sagt Schniering und gibt sich tiefenentspannt. Kann er auch deshalb sein, weil es nach gut zweijähriger Zusammenarbeit keinerlei Zweifel an der Integrität, Loyalität und Einsatzbereitschaft des beliebten Trainers gibt.
„Alemannia Waldalgesheim fühlt sich wie eine große Fußball-Familie an. Ich freue mich, weiter ein Teil davon sein zu dürfen.“ Elvir Melunovic
Dem Verein war es im Rahmen der Gespräche wichtig, auch mit den Co-Trainern schnellstmöglich zu verlängern. Sascha Witt und Frank Reichert haben denn auch für ein weiteres Jahr zugesagt. „Unsere drei Trainer verstehen sich sehr gut. Es macht mir großen Spaß zu sehen, wie sie sich austauschen und miteinander arbeiten. Deshalb bin ich enorm glücklich, dass wir in dieser überragenden Konstellation weitermachen“, freut sich Schniering. Ähnlich positiv äußert sich auch Melunovic. „Ich hatte fünf Kandidaten für die Rolle des Co-Trainers. Schon im ersten Gespräch war ich von Sascha überzeugt. Ihn auszuwählen war die richtige Entscheidung, es ist wunderbar, mit ihm zu arbeiten“, sagt der Cheftrainer und ergänzt: „Frank kenne ich seit dem ersten Tag in Waldalgesheim. Auch da ist das Vertrauen groß.“ Das Fazit von Melunovic: „Alemannia Waldalgesheim fühlt sich wie eine große Fußball-Familie an. Ich freue mich, weiter ein Teil davon sein zu dürfen.“