Verbandsliga: Nach mühevollem 3:1 gegen Hassia Bingen weiter Spitzenreiter
Marvin Linds Tor zum 2:1 ist der Brustlöser: VfR Baumholder ist weiterhin Tabellenführer
Die Entscheidung in Baumholder: Felix Ruppenthal lässt Hassia-Torwart Fabian Haas stehen und wird gleich zum 3:1-Endstand ins leere Tor treffen. Foto: Manfred Greber
Manfred Greber

Baumholder. Der VfR Baumholder hat den Bock umgestoßen und seinen ersten Punktspiel-Sieg im Jahr 2023 gelandet. Gegen Hassia Bingen gab es ein 3:1. Damit grüßt der VfR weiter von der Tabellenspitze der Fußball-Verbandsliga.

Für ein paar Stunden war dem VfR Baumholder die Tabellenführung verloren gegangen. Konkurrent TuS Marienborn hatte mit einem souveränen 3:0-Sieg bei der TSG Bretzenheim am Freitag vorgelegt und dafür gesorgt, dass die Baumholderer mit einem Drei-Punkte-Rückstand in das Duell mit Hassia Bingen gingen. Eine Drucksituation also für die Mannschaft von Trainer Sascha Schnell.

Schnelle Führung für den VfR

Doch schon nach fünf Minuten schien die Erleichterung Einzug zu halten. Bingens Joshua Iten verlor an der Strafraumkante die Kugel – und zwar ausgerechnet an Alexander Bambach. Der VfR-Torjäger bedankte sich prompt mit dem 1:0 für die Gastgeber (5.). „Kein Vorwurf an den Jungen, er spielt eine klasse Runde“, nahm Hassia-Coach Christian Klöckner Iten in Schutz, nicht ohne festzuhalten: „Grundsätzlich machen wir es dem Gegner aber zu leicht Tore gegen uns zu schießen.“

Fixer Ausgleich: Foul und haltbar

Doch die Hassia brauchte ganze 20 Sekunden, um den Fauxpas zu korrigieren und dem VfR wieder ein Druckpäckchen auf die Schultern zu laden. Vom Anstoß weg spielten die Binger nach vorne rechts, dort krachte es im Zweikampf zwischen VfR-Rechtsverteidiger René Wenz und Gianni Auletta. Es war ein klares Foul des Hassiaten vor den Augen des Linienrichters, der die Fahne allerdings unten ließ. Weil auch der Schiri nicht pfiff, ging es weiter. Die Kugel sprang auf, und Auletta zog ab. Schön stramm im Bogen schlug der Ball hinten im langen Eck ein. Ein Klassetor – aber haltbar! Sebastian Kelm im VfR-Kasten schien überrascht, machte gar keine ernsthaften Anstalten, den Ball zu parieren – 1:1 (5.).

Danach wurde es zehn Minuten lang richtig wild, mit Möglichkeiten zur Führung auf beiden Seiten. Für die Hassia kam Dennis Esmaieli nach einem schönen Schnittstellenpass nur knapp gegen Kelm zu spät (10.), während auf der gegenseite Robin Sooß und Felix Ruppenthal knapp vorbei schossen (7./13.) und Bambach genau die Brust von Hassia-Keeper Fabian Haas anvisierte (15.).

VfR fehlt Leichtigkeit

Die Baumholderer taten sich fortan schwer mit geschickt verteidigenden Bingern, die zudem körperlich robust waren und schnell umzuschalten verstanden. „Ich habe eine Stunde lang sogar ein Chancenplus auf unserer Seite gesehen“, sagte Hassia-Trainer Klöckner und bezog sich dabei weniger auf die Abschlusschancen, sondern auf die Möglichkeiten, Angriffe sauber zu Ende zu spielen. Tatsächlich hatte der VfR einige Male Glück, dass der Hassia ebendies nicht gelang. Die Baumholderer hatten Probleme ein Spiel aufzuziehen. Alles wirkte angestrengt. „Man hat schon gemerkt, dass uns die Leichtigkeit gefehlt hat“, bestätigte auch Coach Sascha Schnell, der aber festhielt: „Als Mannschaft haben wir uns aber besser dagegengestemmt als vor einer Woche in Fußgönheim.“

Bambach trifft zweimal Aluminium

Allerdings hatte sein Team auch Pech, als Bambach zunächst mit einem Freistoß das Lattenkreuz traf (21.) und später per Kopf den Pfosten (49.). Den Abpraller jagte Sooß zudem aus Abseitsposition an die Latte. Es dauerte bis zur 64. Minute, ehe dem VfR der Brustlöser glückte. Der Angriff, von Dominics Schübelins Eröffnung auf Dennis Kaucher über dessen Flachpass in die Tiefe auf Bambach, der wiederum links heraus auf Ruppenthal legte, bis zur Flanke des Linksaußen, war klasse. Sooß köpfte, Marvin Lind hielt den Fuß in die Flugbahn des Balls, der zum 2:1 ins Netz spritzte (64.). „Marvin hat sich mit seiner Trainingsleistung den Einsatz verdient“, lobte Schnell.

Ruppenthal hört auf Schnell

Elf Minuten später hatte der VfR praktisch gewonnen. Ein Hassia-Freistoß wurde abgewehrt, Ruppenthal setzte sich auf der Mittellinie durch und lief dann wie beim Penaltyschießen alleine auf Hassia-Keeper Fabian Haas zu. „Ich sage immer, er soll vorbei gehen“, erzählte Schnell. Ruppenthal hörte auf seinen Coach und erzielte den Treffer zum 3:1, der den VfR Baumholder – an der punktgleichen TuS Marienborn vorbei – zurück an die Spitze katapultierte.

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