Ein Kopfball von Levi Mukamba, ein Schuss von Berkan Celebi, zahlreiche gute Angriffe und schließlich ein Bilderbuchspielzug mit starkem Pass von Niklas Wollmann auf Mukamba, der aber völlig frei vor dem Kasten vergab – die Eintracht machte vieles richtig in ihrer besten Phase. Eines verpasste sie aber: den perfekten Abschluss. „Wie der funktioniert, zeigt uns dann der Gegner“, erkannte nicht nur Eintracht-Trainer Thorsten Effgen. Der Zeiskamer Jonah Laboard (59.) nahm sich aus 20 Metern ein Herz und feuerte das Leder sehenswert ins untere lange Eck. Es war seine letzte Aktion, anschließend war Feierabend für ihn. Das galt irgendwie für die gesamte Partie.
Die Bad Kreuznacher gaben sich zwar nicht auf, waren bemüht und engagiert, doch es fehlte fortan der Glaube, der Partie noch eine Wende geben zu können. Eine Chance von Tim Schimmer und ein bärenstarkes Solo von Marc Nauth hätten durchaus Potenzial für einen Anschlusstreffer gehabt. Auffällig im Eintracht-Spiel agierte wieder einmal Celebi, der viele Bälle forderte, immer wieder antrieb, aber auch ihm fehlte Effektivität.
Hälfte eins war ein Stück weit ähnlich verlaufen. Auch in ihr hatte die Eintracht den besseren Start. Teo Fakas, der nach seinem starken Pokalauftritt auch in der Verbandsliga eine Chance von Beginn an bekam, donnerte das Leder gegen die Unterkante der Latte. In der Folgezeit wurden die Gäste aber präsenter, waren gedankenschneller, auch frischer und zielstrebiger. Das 1:0 in der 43. Minute war eine Art Arjen-Robben-Gedächtnistreffer. Von der rechten Außenbahn lief Leon Ohlinger in die Mitte und zog stark ins lange Eck ab. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Toni Auletta überhaupt keine Anstalten machte, seinen Gegenspieler zu stören, und auch Maik Strunk nur halbherzig herausrückte.
Es war eine der Szenen, die dafür sorgten, dass Auletta eine Höchststrafe verpasst bekam. In der 15. Minute eingewechselt, musste er zur Pause wieder raus. „Toni hatte nicht die nötige Form, er hat sich auch nicht gut gefühlt“, nannte Effgen als Gründe für die Auswechslung. Auletta war für Silas Köllmer eingewechselt worden. Der war früh umgeknickt und bedeutete nun bereits Ausfall Nummer fünf aus der Wunschformation der Eintracht, nachdem bereits Deniz Darcan, Sebastian Baumann, Nils Flühr und Thiemo Stavridis verletzungsbedingt hatten passen müssen. Immerhin: Die Korsettstangen Darcan und Baumann hoffen, in gut einer Woche wieder einsteigen und gegen den SC Idar-Oberstein im nächsten Heimspiel wieder auflaufen zu können. Der personelle Engpass sorgte am Ende dafür, dass in Domenic Davis ein Nachwuchsspieler und in Ivan Bilandzija ein Zugang aus der B-Klasse (Bavaria Ebernburg) ihre Verbandsliga-Premiere feierten.
„Wir mussten diese Woche unsere Mannschaft wegen der personellen Probleme auf links drehen, haben uns etwas überlegt, und dann fällt nach wenigen Minuten in Silas ein wichtiger Spieler aus“, haderte Effgen, der auf die Unterstützung seines Kotrainers Christopher Diedrich verzichten musste, der nach einem Fehlverhalten in Kandel für zwei Spiele gesperrt und auf der Tribüne vom Kreisvorsitzenden Thomas Dubravsky „bewacht“ wurde. Effgen: „Wir machen gerade die Erfahrung, dass die Qualität der Gegner in der Verbandsliga eine ganz andere ist als in der Landesliga. Und wenn du dann auch kein Matchglück hast, dann kommt ein solch mauer Nachmittag heraus wie dieser.“
SGE Bad Kreuznach: Basting – Brunswig, Simioanca, Köllmer (15. Auletta/46. Wollmann), Wein (80. Davis) – Strunk – Wingenter (85. Bilandzija), Celebi – Nauth – Fakas (67. Schimmer), Mukamba.
So geht's weiter: am Samstag, 17 Uhr, beim SV Steinwenden.