Freitag-Derby in Hüffelsheim
Kein normales Spiel für Simon Scherer
Abschlussstark: Der Hüffelsheimer Tim Reidenbach (beim Schuss) brillierte gegen den TuS Hackenheim mit einem Viererpack. Ihn müssen die Schmittweilerer im Derby in den Griff bekommen.
Klaus Castor

Die SG Hüffelsheim im Derby-Fieber. Auf das 6:0 gegen den TuS Hackenheim folgt nun das Heimspiel gegen den FC Schmittweiler-Callbach. Beide brauchen im Aufstiegs- und Abstiegskampf dringend die Punkte.

Welches Gesicht zeigt meine Mannschaft? Diese Frage stellen sich viele Trainer, wenn eine Partie angepfiffen wird. „Ich bin in der Tat sehr gespannt, welches Gesicht ich zu sehen bekomme“, sagt denn auch Murat Yasar, der Trainer des Fußball-Landesligisten FC Schmittweiler-Callbach, vor dem Derby am Freitag um 19 Uhr bei der SG Hüffelsheim.

Mit 0:7 unterlagen die Schmittweilerer vor Wochenfrist dem Hüffelsheimer Meisterkontrahenten TuS Hohenecken. „So kannte ich meine Mannschaft noch nicht. Und so dürfen wir uns nicht wieder verkaufen“, sagt der FCS-Coach und ergänzt: „Wir brauchen viel mehr Gier, Lust und Wucht, und zwar über 90 Minuten.“ So wie im Hinspiel, als die Schmittweilerer ihr anderes Gesicht gezeigt und den Favoriten bis in die Nachspielzeit geärgert hatten. Die Wucht hatte damals Aurel Rech mit zwei Treffern reingebracht.

Kapitän von Wormatia Worms hat Zusage gegeben

Neben ihm wird am Freitag auch sein Sturmpartner Simon Scherer im Mittelpunkt des Interesses stehen. Im Sommer wechselt Scherer bekanntlich nach Hüffelsheim, spielt nun gegen seine zukünftigen Kollegen und könnte die Aufstiegshoffnungen seines zukünftigen Klubs minimieren. „Für ihn ist das viel schwerer als für uns“, sagt André Weingärtner, der Trainer der Hüffelsheimer. Yasar sieht keinen Interessenskonflikt: „Natürlich ist das kein normales Spiel für ihn, und Simon ist noch ein junger Fußballer, der keine Erfahrungswerte in solchen Situationen hat, aber er bereitet sich normal vor, ist noch zu 100 Prozent Schmittweilerer. Und wenn der Anpfiff ertönt, denkt kein Fußballer an das, was ab Sommer ist. Dann gilt der volle Fokus dem Spiel.“

In der neuen Saison wird Scherer mit einem weiteren Hochkaräter zusammenspielen. Nik Rosenbaum hat den Hüffelsheimern seine Zusage gegeben. Der bisherige Kapitän von Wormatia Worms betritt beruflich neue Sphären und kann deshalb den Aufwand bei dem Oberligisten nicht mehr betreiben. „Als ich gehört habe, dass Nik im Sommer sein Referendariat beginnt, habe ich ihn direkt angerufen. Schließlich bin ich selbst Lehrer und weiß, wie anstrengend ein Referendariat ist“, erzählt Simon Engelbert, der Sportliche Leiter der Hüffelsheimer. Rosenbaum wurde bei Mainz 05 ausgebildet, spielte anschließend beim SVA Waldalgesheim und beim TSV Schott Mainz, kennt daher Tim Müller und Lars Hermann, die im vergangenen Sommer nach Hüffelsheim gewechselt sind.

Einsatz von Christian Hahn ist fraglich

Die beiden werden auch am Freitag gegen die Schmittweilerer auf dem Platz stehen. Bei den Hüffelsheimern gibt es ebenfalls unterschiedliche Gesichter: das unschöne aus den enttäuschenden Spielen nach der Winterpause und das strahlende aus dem Derby gegen den TuS Hackenheim und aus der Vorrunde. „Wir haben gegen die Hackenheimer einen wichtigen Schritt gemacht“, ist Weingärtner sicher. Hinter dem Einsatz von Christian Hahn, der im Hinspiel eine hervorragende Leistung zeigte, steht verletzungsbedingt ein Fragezeichen. „Aber unser Kader ist darauf ausgelegt, auf Ausfälle reagieren zu können“, sagt Weingärtner und nennt Thierno Keita als Option.

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