Nachschlag von Olaf Paare
Im kalten Desloch wird einem schnell warm ums Herz
Jens Weber

Unsere Regionalsport-Kolumne befasst sich mit dem Reiz der Fußball-Landesliga. Unser Sportreporter hat am Sportplatz extrem gefroren, sah aber ein heißes Spiel. Und er bewertet die Lage der Liga, vor allem bei Tabellenführer SG Hüffelsheim.

Kalt war es auf Deslochs Höhen, richtig kalt. Der Wind und der kalte Boden machten es ungemütlich ohne Ende. Doch dann rollte das Leder, und das Fußballherz erwärmte sich. Ein Herzschlagspiel nannte der Hüffelsheimer Trainer André Weingärtner die Partie bei der SG Meisenheim/Desloch/Lauschied, sehr unterhaltsam fanden es die Meisenheimer Fans und feierten inklusive Pyro-Show den Punktgewinn gegen den Spitzenreiter.

Es war mal wieder einer dieser Abende, die den Landesliga-Fußball ausmachen. Zwei starke Teams, die mit offenem Visier den Erfolg suchen. Verbunden mit einer Intensität, die sich von den Spielklassen darunter abhebt. Und mit einem Potenzial für Überraschungen. Die Meisenheimer haben einmal mehr in ihrem Hexenkessel in Desloch, auch Dachse-Bau genannt, gezeigt, wozu das Team mit großem Kampfgeist und hohem Tempo in der Lage ist. Nun gilt es, den Fluch der späten 3:3-Gegentore abzulegen und sich die notwendigen Punkte zum Klassenverbleib zu sichern. Auch der TuS Hackenheim und der zweimal bärenstark auftrumpfende FC Schmittweiler-Callbach sind 2025 ungeschlagen und erhalten sich so die Chance auf packenden Landesliga-Fußball über den Sommer hinaus.

Hermann und Müller sind nun gefordert

Für die Hüffelsheimer, die erstmals in dieser Saison in zwei aufeinanderfolgenden Spielen nicht siegten, wird es an der Spitze immer enger. Der Vorsprung auf den TuS Hohenecken, der nicht locker lässt, ist von sechs auf zwei Zähler geschrumpft. Umso auffälliger ist, dass die Hüffelsheimer von einzelnen Spielern abhängig sind. Natürlich ist das hypothetisch, aber das 0:1 und das 0:2 wären mit Lars Hermann nicht gefallen. Und im Mittelfeld hat die ordnende Hand von Tim Müller gefehlt. In Hackenheim wurde er spät eingewechselt und rettete die Partie, nun fehlten beide Ex-Regionalliga-Spieler, und die Drei-Punkte-Rettung blieb aus. Sie sind die Spieler, die den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Team ausmachen und nun gefordert sind, das Team wieder in die Erfolgsspur zu heben.

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