„Die Jungs waren extrem motiviert, wollten auf gar keinen Fall etwas herschenken“, erläuterte Christian Klöckner, der Spielertrainer der Binger. 50 Minuten brachten die Binger ihren Ehrgeiz auf den Platz. „Zur Pause stand es 0:2, ohne dass die Herxheimer wirklich zwei Tore besser waren. Die ersten 50 Minuten waren sogar richtig gut von uns“, lobte Klöckner. Pech hatten die Binger beim 0:1, als Tobias Kreuznacht einen Ball an den angelegten Arm bekam, der Schiedsrichter aber ein absichtliches Handspiel erkannte. Überhaupt gab es in der fairen Partie überraschend viele Eingriffe des Unparteiischen. „Ich habe für mein erstes Foul direkt eine Zehn-Minuten-Strafe bekommen. Mit der Regel werde ich einfach nicht warm. Später mussten von jeder Mannschaft zwei Spieler runter, als auch jeweils eine Gelbe Karte ausgereicht hätte. Unser Abwehrspieler Artjom Belavskis fragt dann von außen, warum er die Zeitstrafe bekommen hat, und erhält dafür die Rote Karte“, haderte der Binger Spielertrainer über den Platzverweis in der 78. Minute. Die Tore der Herxheimer, die weiter auf den Aufstieg in die Oberliga hoffen dürfen, erzielten Kevin Baltrusch (26.), Yasin Özcelik (33.), Christoph Wörzler (50.), Mathis Mankopf (54.), Luis Liebel (70.), Sascha Banspach (84.) und Nathan Ikubu (87., 89.).
In Nico Merz, der sogar startete, Ersan Bocut, Youssef Alhamad, Leon Portmanns und Leandro Saredi feierten fünf A-Jugendliche der Hassia ihre Premiere im Männer-Fußball. „Die Jungs haben das ordentlich gemacht, sie waren aber noch nie vorher bei uns im Training. Von manchen kannte ich nicht einmal die Namen“, berichtete Klöckner und ergänzte: „Ich habe ihnen nach dem Spiel gesagt, dass sie sich das 0:8 nicht zu sehr zu Herzen nehmen sollen. In ein paar Jahren werden sie mit einem Schmunzeln an ihr erstes Spiel bei den Männern zurückdenken.“
Gut möglich, dass der eine oder andere auch am Sonntag noch einmal ran darf. Um 15 Uhr empfängt die Hassia den TuS Rüssingen. Belavskis wird gesperrt fehlen, Ilker Yüksel kehrt nach seiner Hochzeit in Kiel in den Kader zurück. „Es wird das allerletzte Mal sein, dass wir uns in der derzeitigen Konstellation treffen. Schließlich verlassen die Trainer und sämtliche Spieler die Hassia. Da hoffe ich ganz unabhängig vom Ergebnis auf ein vernünftiges Ende“, sagt Klöckner. Für Kontrahent TuS Rüssingen geht es um alles: Mit einem Sieg würden sich die Pfälzer den Klassenverbleib sichern. olp
Hassia Bingen: Pomerantsev – Lauterbach, Klöckner, Belavskis, Merz (62. Portmanns) – Kreuznacht, Atanley (62. Alhamad) – Kaan, Öztürk, Rexhepi (78. Bocut) – Aliu (71. Saredi).