Da hatten zwei Mannschaften mal so richtig Spaß auf Offensivfußball nach langer Winterpause. „Dieses Spiel war das Eintrittsgeld wert. Das war spielerisch und taktisch allerhöchstes Niveau“, sagte Thorsten Effgen, Trainer des Fußball-Verbandsligisten Eintracht Bad Kreuznach. Mit 3:2 (1:0) bezwangen die Bad Kreuznacher in Winzenheim den FK Pirmasens II.
„Ich glaube, dass unser Sieg auch verdient war, wir waren ein paar Prozent besser“, urteilte Effgen, der aber auch zugab: „Am Ende brauchst du dann auch ein bisschen Glück.“ In der Tat: Die Gäste präsentierten sich ganz und gar nicht wie ein Abstiegskandidat. Sie hatten am Anfang und am Ende klare Möglichkeiten, hätten mit 1:0 in Führung gehen und am Ende das 3:3 erzielen können. Doch einmal mehr konnten sich die Eintrachtler auf Torwart Felix Basting verlassen, der in der Anfangsphase mehrere Eins-gegen-eins-Situationen glänzend bereinigte und sich in der 88. Minute bei einem Heber noch einmal hellwach präsentierte. Im Gegensatz zum dieses Mal schwachen Leo Blenske bereinigte auch Mika Brunswig in der Eintracht-Innenverteidigung viele Situationen stark.
Darcan rückt nach vorne
In der ersten halben Stunde hatten der Eintracht klare Aktionen nach vorne gefehlt. Die Bad Kreuznacher spielten mit einer Dreierkette vor der Abwehr, die für den Aufbau zuständig war. Berkan Celebi (rechts), Sebastian Baumann (Mitte) und Deniz Darcan (links) hatten aber die eine oder andere Ungenauigkeit in beiden Richtungen in ihrem Spiel, was für fehlende Stabilität bei den Gastgebern sorgte.
Nach 30 Minuten wechselte Darcan in die Spitze, und prompt zeigte die Eintracht ein ganz anderes Bild, sie wirkte viel zielstrebiger, riss die Partie an sich, entwickelte zudem eine gewisse Wucht und setzte geschickt auf zweite Bälle. Das beste Beispiel war das 1:0, als der erste Versuch, einen Schnittstellenpass zu spielen, gescheitert war. Doch Malik Schäfer holte sich den Ball direkt wieder und spielte einen Zuckerball in den Lauf von Ilker Yüksel, der mit einem starken Schuss vollendete (34.).
„Das war nicht nur eine glänzende Reaktion meiner Jungs, damit haben wir den Pirmasensern auch etwas den Glauben genommen.“ Thorsten Effgen
Der zweite Durchgang begann für die Eintracht mit einem Rückschlag. Es waren nur wenige Sekunden gespielt, als sich Francis Sesay den Ball erkämpfte und in die Mitte passte. Dort stocherte Hannes Jensen die Kugel im Sitzen über die Linie. Der Teamjubel gehörte aber Sesay, dem besten Mann auf dem Platz, für seinen Einsatz. „Der Junge hat bei Bayern München in der Jugend gespielt. Da sieht man mal, wer in dieser Liga alles aufläuft. Ein Ausnahmespieler“, erklärte Effgen.
Die Eintracht lag aber nur drei Minuten nach dem 1:1 wieder vorne. „Ich glaube, das war ein ganz entscheidender Punkt in diesem Spiel. Das war nicht nur eine glänzende Reaktion meiner Jungs, damit haben wir den Pirmasensern auch etwas den Glauben genommen“, sagte Effgen. Das Tor war ein typischer Gianni Auletta. Eigentlich war der Ballbesitz 20 Meter vor dem Tor recht unspektakulär, mehrere Pirmasenser waren vor ihm platziert. Doch der Eintracht-Angreifer stürmte einfach drauflos und zog ab – im langen Eck zappelte das Leder. Die Bad Kreuznacher setzten nach, zeigten sich nun spielfreudig. „Beide Mannschaften haben in der Winterpause gut gearbeitet“, lobte Effgen den offenen Schlagabtausch.
Wingenter leitet Siegtreffer ein
Schließlich war es Kapitän Darcan, der das 3:1 (72.) erzielte. Der wieder einmal starke Jan Wingenter erkämpfte das Leder und lenkte es mit der Hacke geschickt und schnell auf Darcan weiter, der sich mit einem starken ersten Kontakt Platz und eine gute Schussposition verschaffte. Sein Kracher landete am Innenpfosten und sprang über die Linie. Doch nur Sekunden später war wieder Musik im Spiel, die bis zum Ende anhielt. Nach einem Einwurf wollte Blenske klären, schoss aber Sesay an, der den Ball in die Maschen blockte.
SG Eintracht Bad Kreuznach: Basting – Wingenter (85. Strunk), Brunswig, Blenske, Tüysüz – Celebi, Baumann, Darcan – Schäfer (70. L. Mukamba) – Yüksel (85. Röhlinger), G. Auletta.
So geht’s weiter: am Samstag, 16 Uhr, beim VfR Baumholder.