Darcan versemmelt Elfmeter
Eintracht Bad Kreuznach vergisst das Toreschießen
Rollentausch: Christopher Diedrich (Zweiter von rechts), eigentlich Co-Trainer bei Eintracht Bad Kreuznach, musste erstmals als Spieler aushelfen.
Klaus Castor

Zweite Niederlage in Rheinhessen in Folge für die SG Eintracht Bad Kreuznach. Auf das 1:8 in Gau-Odernheim folgte ein 0:2 bei der TSG Bretzenheim.

Viele Spiele gegen Hinterbänkler hat die SG Eintracht Bad Kreuznach in dieser Verbandsliga-Saison nicht verloren. Nun passierte es mal: Bei der TSG Bretzenheim unterlagen die SGE-Fußballer mit 0:2 (0:0) und scheiterten einmal mehr an fehlender Effizienz.

„Wir haben ein hervorragendes Auswärtsspiel gemacht. Ich kann keinem etwas vorwerfen. Einzige Ausnahme ist der Torabschluss“, bilanzierte Thorsten Effgen, der Trainer der Bad Kreuznacher. Er fügte an: „Ich habe nach der zehnten Großchance aufgehört, etwas zu notieren. Das war in der 69. Minute, und ab dem Moment habe ich auch nicht mehr daran geglaubt, dass wir noch einen Treffer erzielen.“

Eintracht agiert mit einem neuen System

Das Bittere aus Effgens Sicht: Er hatte mit seinem Team ein völlig neues System gespielt. „Notgedrungen, wir haben es auf die Spieler angewandt, die zur Verfügung standen“, berichtete der Trainer. Darunter waren die angeschlagenen Sebastian Baumann und Maik Strunk, denen er defensivere und zentralere Aufgaben gab. Zudem agierte die Eintracht mit einer Dreierkette, einfachen Außen sowie zwei Zehnern und zwei Stürmern. „Das Team löst das toll auf dem Feld, kommt aber zur Pause ohne Treffer in die Kabine“, haderte Effgen.

Das lag auch daran, dass Deniz Darcan einen Handelfmeter neben das Tor setzte (21.). Ein Bretzenheimer hatte auf der Linie geklärt, bekam aber zur Überraschung der Bad Kreuznacher nur die Gelbe Karte. „Die größte Verantwortung für alles liegt aber bei uns und unserer Chancenverwertung“, erklärte Effgen, der verletzungsbedingt auswechseln musste. „Ich glaube, das macht etwas mit der Mannschaft. Auch für uns Trainer ist das nicht einfach, wenn du nicht taktisch eingreifen kannst, sondern gezwungen bist zu wechseln“, erklärte der Coach. Besonders schmerzhaft war der Wechselgrund bei Tobias Kreuznacht, der in die Bande gecheckt worden war. Sein Gegenspieler erhielt eine Zeitstrafe (85.). Der Vorteil währte aber nur kurz, weil der eingewechselte Levi Mukamba nur Sekunden später ebenfalls mit einer Zehn-Minuten-Strafe vom Feld musste. Die TSG-Tore erzielte Julian Bill (62., 72.).

Über Ostern mal keine Personalsorgen

Für Kreuznacht feierte Christopher Diedrich sein Verbandsliga-Debüt. Effgen hatte schon einige Male befürchtet, seinen Co-Trainer irgendwann mal bringen zu müssen. Nun war es so weit. Diedrich weiß aber, wie gekickt wird, einst wurde der heute 30-Jährige in einem Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet, ehe ihn eine schwere Verletzung, die ihn mittlerweile kaum noch behindert, zum Aufhören zwang. „Das Debüt von Chris ist die Nachricht des Tages“, sagte Effgen, der die Niederlage schnell abgehakt hatte. „Das Gute ist, dass wir durch Ostern jetzt eine Woche Pause haben und ich mir mal keine Gedanken über unsere Personalprobleme machen muss“, sagte der Coach.

SGE Bad Kreuznach: Basting – Blenske, Baumann (63. L. Mukamba), Kreuznacht (86. Diedrich) – Wingenter, Strunk (75. Özel), Tüysüz – Molnar (68. T. Auletta), Schäfer (82. E. Mukamba) – Darcan, G. Auletta.

So geht’s weiter: am Samstag, 26. April, 17 Uhr, gegen FV Dudenhofen.

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