Um diesen fünftletzten Rang, den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz, bewerben sich am Sonntag, 15 Uhr, der FCV Merxheim und der SC Idar-Oberstein II. Die Merxheimer gehen mit zwei Punkten Vorsprung auf den Konkurrenten in das Fernduell. Der FCV empfängt den VfB Waldmohr, der als Schlusslicht definitiv abgestiegen ist. Die Idarer haben den VfR Kirn zu Gast. Die Ausgangslage spricht eindeutig für die Merxheimer.
Ein bisschen zwischen den Stühlen sitzt Michael Dusek. Mit dem SC Idar-Oberstein feierte er als Trainer große Erfolge, führte die Mannschaft in die Regionalliga und den DFB-Pokal. Derzeit unterstützt Dusek FCV-Spielertrainer Sebastian Kilp von der Seitenlinie aus. In der kommenden Saison soll er die Mannschaft ganz übernehmen. „Bauchschmerzen habe ich keine“, sagt Dusek. „Eine andere Konstellation wäre mir aber lieber gewesen. Es ist blöd, dass es gerade der SC Idar ist, für den ich noch ein Herz habe. Lieber hätte ich beispielsweise gegen den SV Nanzdietschweiler gekämpft. Aber ich kann es nicht ändern. Wir spielen gegen den Tabellenletzten. Wir müssen gewinnen, um zu zeigen, dass wir gewillt sind in der Landesliga zu bleiben.“
Dass die Idarer so in Bedrängnis geraten sind, überrascht auch Dusek. „Ich habe die Mannschaft ein paar Mal gesehen“, sagt der Trainer. „Sie spielt einen richtig guten Fußball. Die Abgänge von Timo Riemer und Benjamin Schmell, die das Team geführt haben, haben die Mannschaft geschwächt. Ich dachte, der SC fängt das mit Spielern aus der ersten Mannschaft auf. Aber er konnte die Ausfälle nicht kompensieren.“
Etwas anders gelagert ist die Situation in Merxheim. „Der Kader war zu schwach besetzt“, analysiert Dusek. „Die Qualität reicht aus, aber quantitativ ist es zu wenig. Wir mussten die gesamte Rückrunde mit 12, 13 Spielern bestreiten. Das war einfach schlecht. In der nächsten Saison müssen wir den Kader breiter aufstellen. Das ist aber schwierig, wenn schon A- und B-Klassen-Vereine aus der Umgebung mit Geld locken. In Merxheim gibt es kein Geld. Hier geht es um Kameradschaft und Freundschaft.“ Für das Spiel gegen den VfB Waldmohr fällt jetzt auch noch Pascal Klein, eine der Stützen im Defensivbereich, aus. „Am Sonntag müssen wir Gas geben“, sagt Dusek. „Wenn Waldalgesheim aus der Oberliga absteigt, gibt es einen Erdrutsch. Ich habe wirklich keine Lust, in der nächsten Saison durch die Bezirksliga zu tingeln.“
Ob er sein Amt auch antritt, sollte die Mannschaft wirklich absteigen, lässt Dusek offen. „Daran denke ich noch nicht“, sagt der Trainer. „Es wird nicht so weit kommen. Ansonsten müssen wir uns in der nächsten Woche zusammensetzen.“ Am liebsten wäre es Dusek, wenn sein ehemaliger und sein aktueller Verein die Klasse halten würden: „Mein Wunsch ist, dass wir in der nächsten Saison wieder die Klingen kreuzen.“
Martin Schneider hat nur noch geringe Hoffnung, dass die Idarer Zweite noch einen Platz gutmachen kann. Er schaut lieber nach unten. „Den viertletzten Platz haben wir gesichert“, sagt der Sportmanager der Idarer. „Wir hoffen, dass nicht alle Faktoren zusammenkommen und wir absteigen. Es fällt schwer, zu glauben, dass die Merxheimer gegen Waldmohr nicht gewinnen. Aber so bekloppt wie Fußball ist, gewinnen wir gegen Kirn und Merxheim spielt unentschieden. Dann müssen wir ein Entscheidungsspiel machen.“
Respekt hat Schneider vor dem sonntäglichen Gegner. „Die Kirner haben eine bomben Rückrunde gespielt“, sagt der Sportmanager. „Zwischen beiden Mannschaften herrscht gesunde Rivalität. Die werden uns die Punkte nicht schenken.“
Der SC Birkenfeld ist bereits abgestiegen und gibt seine Abschiedsvorstellung beim SV Steinwenden. Die SG Hoppstädten-Weiersbach empfängt zum Abschluss die SG Meisenheim/Desloch/Jeckenbach. Vom drittletzten Platz kommen die Hoppstädtener nicht mehr weg. Für die Gäste geht es um nichts mehr. Deshalb wurde die Partie auf Samstag, 18 Uhr, vorgezogen. Das Schicksal der Hoppstädtener ist noch nicht endgültig geklärt. Im günstigsten Fall entgehen sie dem Abstieg. ga