Die SG Kirn/Kirn-Sulzbach stellt die Weichen für den Neuanfang in der Bezirksliga. Mehr noch: Mit der Verpflichtung von drei Leistungsträgern des Nachbarn VfL Simmertal ist dem Landesliga-Letzten ein deutliches Zeichen gelungen, dass er ambitioniert in die neue Fußballsaison gehen möchte.
In Torwart Finn Schäfer sowie Tim Dieges und Murat Aysel haben sich den Kirnern drei Spieler angeschlossen, die beim zweijährigen Landesliga-Abenteuer der Simmertaler reichlich Spielzeit gesammelt haben und denen sofort zuzutrauen ist, bei den Kirnern Fuß zu fassen. „Wir hatten schon im vergangenen Jahr Kontakt zu den drei Spielern, sie wollten aber damals ihren Verein nach dem Abstieg aus der Landesliga nicht im Stich lassen“, berichtet Marco Horbach, der Sportliche Leiter der SG, und fügt an: „Die drei bringen uns auf ihren Positionen sportlich weiter. Aber nicht nur das, sie passen auch menschlich perfekt zu uns, da sie mit vielen unserer Jungs freundschaftlich verbunden sind.“

Das Simmertaler Trio trifft auf einen Kader, der trotz des bevorstehenden Abstiegs nahezu unverändert zusammenbleibt. „Bis auf die bekannten Abgänge haben uns alle anderen Spieler des derzeitigen Kaders für die Bezirksliga zugesagt“, freut sich Horbach. Die Ausnahmen sind Michael Komarow (Co-Trainer SV Niederwörresbach) und Thiago (Co-Trainer TuS Kirschweiler). „Aufgrund der schwierigen Situation in dieser Saison war es keine Selbstverständlichkeit, dass wir zusammenbleiben. Aber es zeigt einmal mehr deutlich, dass es im Verein und in der Mannschaft stimmt“, erklärt Horbach.
Er nennt ein weiteres Beispiel: „Dass sich, nachdem es viele Ausfälle wegen Verletzungen und aus Krankheitsgründen gab, die verbliebenen Jungs in den Spielen vor Weihnachten zur Verfügung gestellt haben, obwohl sie nicht konkurrenzfähig waren, zollt meinen größten Respekt. Wir hatten eine Situation, die ich in 40 Jahren Fußball noch nicht erlebt habe. In schlechten Zeiten sieht man, auf wen man sich verlassen kann.“ Deshalb ist Horbach eine Feststellung ganz wichtig: „Von der viel besagten Untergangsstimmung oder von Auflösungserscheinungen kann keine Rede sein.“

Die Zusagen des bisherigen Kaders plus die drei Zugänge sollen aber noch nicht das Ende der Planungen darstellen. „Wir suchen noch zwei weitere Offensivkräfte, um mit einem Kader von dann 22 Spielern einer Situation, wie wir sie in dieser Spielzeit erlebt haben, vorbeugen zu können“, sagt Horbach.
Zwei Ausblicke wagt der Sportliche Leiter bereits. „Wir haben die Winterpause genutzt, um wieder gesund zu werden, und wollen uns nach 30 Jahren ordentlich aus der Landesliga verabschieden“, sagt Horbach und denkt dabei trotz des derzeit leeren Punktekontos an das eine oder andere Erfolgserlebnis. „Auch punktemäßig wollen wir die Rückrunde bestmöglich abschließen.“ Mit Blick auf den Sommer sagt er: „Wir wissen, dass die ausgeglichene Bezirksliga kein Selbstläufer wird. Aber wir freuen uns auf eine attraktive Liga und viele Derbys.“