1:8 – solche Niederlagen sind in der Fußball-Verbandsliga eine Seltenheit. Erwischt hat es am Mittwoch beim TSV Gau-Odernheim die Bad Kreuznacher Eintracht. Das Debakel beim Spitzenreiter hatte verschiedene Facetten.
Personalmangel: Die Eintracht beendete die Partie mit acht Feldspielern. Mika Brunswig hatte nach 34 Minuten die Rote Karte gesehen. „Jeder, der Mika kennt, weiß, dass ihm so etwas sonst nie passiert“, sagte Eintracht-Trainer Thorsten Effgen. Der gute Schiedsrichter Nico Dönges pfiff einen Freistoß für die Bad Kreuznacher, anschließend kam es zu einem Gerangel, Brunswig trat nach und musste vom Feld. Tobias Kreuznacht folgte in der 59. Minute mit einer Zeitstrafe. „Er hat darum gebeten, nicht wieder aufs Feld zu müssen, auch weil wir keine Rote Karte riskieren wollten“, berichtete Effgen. Da Maik Strunk zeitgleich verletzt vom Feld musste, aber nur noch ein Auswechselspieler zur Verfügung stand, beließ es die Eintracht aus eigenen Stücken ab der 70. Minute bei acht Feldspielern. „Das war eine harte Entscheidung, aber auch eine Situation, die die Mannschaft weiterbringen wird“, sagte Effgen. Der angeschlagene Kapitän Deniz Darcan hatte sich vor dem Spiel und in der Pause warm gemacht. „Er stand aber nur pro forma auf dem Spielbericht“, sagte Effgen, dem Arda Özel kurzfristig aus beruflichen Gründen ausgefallen war und der Sebastian Baumann zur Pause verletzt runternehmen musste.
Besondere Gegentore: Dass Fabio Moreno Fell der beste Spieler der Verbandsliga ist, zeigte er erneut. Mit seinen schnellen Bewegungen, seinem Spielwitz und seiner Abschlussstärke ist er eine Ausnahmeerscheinung. Mit vier Toren (13., 39., 55., 79.) schraubte er sein Saisonkonto bereits auf 38. Zudem erzielte die Eintracht zwei Treffer selbst. Direkt vor der Pause behinderten sich Kreuznacht und Dogukan Tüysüz, der den Ball schließlich in die Maschen haute. Leo Blenske donnerte eine Flanke ebenfalls hinter die eigene Linie (74.). Zudem trafen für den TSV Jonathan Maier (24.) und Lukas Knell (82.). Weitere Gegentore verhinderte Felix Basting mit starken Fußparaden.
Spielverlauf: „Es hört sich nach einem 1:8 komisch an, aber ich habe meiner Mannschaft in der Kabine ein Kompliment ausgesprochen“, sagte Effgen und fügte an: „Meine Mannschaft war mutig und wurde dafür bestraft.“ Die Eintracht startete in beiden Hälften besser als der TSV und kam auch in Unterzahl zu einem Dutzend guter Chancen. Und das meist mit spielerischen Mitteln. Stark beispielsweise der Angriff, den Jan Wingenter über das Tor setzte (51.). Gianni Auletta verkürzte bei Neun gegen Elf, als er einen zu kurzen Rückpass erlief und den Ball ins leere Tor schob (65.).
Schnelllebigkeit: Schon am Sonntag um 15.15 Uhr bei der TSG Bretzenheim haben die Bad Kreuznacher die Möglichkeit, das 1:8 aus dem Gedächtnis zu streichen. Gegen den Drittletzten ist die Ausgangslage eine andere. Doch personell wird es erneut eng, da Brunswig sicher ausfallen wird und die SGE-Zweite zur gleichen Zeit spielt.
SG Eintracht Bad Kreuznach
Basting – Brunswig, Blenske, Kreuznacht (69. Kaan), Tüysüz (63. T. Auletta) – Baumann (46. Celebi) – Wingenter, Strunk, Schäfer – L. Mukamba (67. Molnar), G. Auletta.