SG Hüffelsheim nun Erster
Die beiden Schlusslichter im Doppelpack
Der Kirner Angreifer Nils Pascher (blaues Trikot, im Duell mit den Hackenheimern Arash Sadeghi (Nummer 7) und Paul Protzel) gehörte zuletzt zu den Lichtblicken des Tabellenletzten.
Klaus Castor

Es wird der vorerst letzte Vergleich von zwei Dauerrivalen der Landesliga. Die SG Kirn/Kirn-Sulzbach steigt sicher ab, die SG Hüffelsheim möchte dreifach punkten, um aufzusteigen.

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Die SG Hüffelsheim steht vor der ungewöhnlichen Konstellation, innerhalb von nur vier Tagen zu Hause gegen den Vorletzten und den Letzten der Fußball-Landesliga, die beide bereits abgestiegen sind, antreten zu können. Auf das 3:0 (1:0) gegen den FV Ramstein folgt am Samstag um 17.30 Uhr das Derby mit der SG Kirn/Kirn-Sulzbach.

„Beide Spiele sind sicher vergleichbar von der Herangehensweise“, sagt SGH-Trainer André Weingärtner und ergänzt: „Speziell, weil wir uns vorgenommen haben, nicht mehr weit nach vorne zu schauen, sondern immer nur auf das nächste Spiel. Und da heißt der Gegner nun SG Kirn.“ Aber natürlich werden sich auch die Spielanlagen ähneln. Der FV Ramstein versuchte es mit einer sehr defensiven Ausrichtung, zeitweise waren zwei Fünferketten rund um den eigenen Strafraum platziert. Das macht es einem permanent anrennenden Team natürlich schwer, vor allem weil die Räume zum Kombinieren und Sprinten fehlen. „Ich bin hochzufrieden mit dem 3:0“, sagt Weingärtner und schiebt die Begründung hinterher: „Weil die Mannschaft sehr positiv mit Rückschlägen umgegangen ist.“ Da wären die frühe Verletzung von Christian Hahn (14.), ein von Tim Reidenbach verschossener Elfmeter (10.) und viele vergebene Chancen zu nennen.

„Wir haben insgesamt schon viel besser gespielt. Aber das zählt alles im Moment kein bisschen.“
André Weingärtner

Der vom SGH-Trainer gelobte Umgang damit lässt sich am 1:0 (44.) festmachen, das nach einer schönen Kombination und von Torjäger Reidenbach erzielt wurde, obwohl der nicht seinen besten Tag erwischt hatte. „Wir haben insgesamt schon viel besser gespielt. Aber das zählt alles im Moment kein bisschen. Es zählen nur die Ergebnisse und die Punkte“, sagt Weingärtner. Mit dem Dreier im Nachholspiel ist die SGH am TuS Hohenecken vorbei auf Platz eins gesprungen, hat nun zwei Zähler Vorsprung. „Wenn wir am Samstag gegen die SG Kirn gewinnen sollten, hätten die Hoheneckener am Sonntag beim Anpfiff ihres Spiels beim Dritten in Zweibrücken fünf Punkte Rückstand auf uns. Ich glaube, das macht etwas mit ihnen“, sagt Weingärtner und ergänzt: „Aber derzeit ist jedes Spiel für uns schwer, auch das mit den Kirnern.“

Deren Trainer Jens Wückert schaute sich die Nachholpartie natürlich an und stellte fest: „Die Hüffelsheimer sind nicht nur der Spitzenreiter, sie sind auch das Spitzenteam der Liga.“ Seine Erkenntnisse gehen über die Fußball-Protagonisten hinaus. „Ich war mal wieder beeindruckt, was in Hüffelsheim alles entstanden ist. Die Anlage dort, die ganzen Voraussetzungen, das ist absolut bewundernswert. Da wurde und wird derzeit viel richtig gemacht. Ich kann diejenigen, die neidisch nach Hüffelsheim blicken, nicht verstehen. Ich finde das klasse.“ Aus seinen Empfindungen leitet er folgende Herangehensweise ab: „Ich persönlich freue mich total, dort am Samstag antreten zu dürfen, und diese Freude sollte auch meine Mannschaft entwickeln. Es wird nicht schlimm, bei der SGH zu spielen, sondern ein Vergnügen.“

„Wir könnten zwei Busse vor dem Tor parken, aber macht das Spaß, und hilft uns das in unserer Entwicklung weiter?“
Jens Wückert

Seine taktischen Beobachtungen und Pläne behält Wückert verständlicherweise für sich, doch so viel verrät er: „Wir könnten zwei Busse vor dem Tor parken, aber macht das Spaß, und hilft uns das in unserer Entwicklung weiter?“ Verzichten muss er auf Alexander Schick und Kapitän Florian Hahn, zwei defensive Stützen, die verhindert sind. „Ich habe auch nur 13 Mann, aber das sollte keine Ausrede sein“, sagt Wückert. Zumal sein Team gegen den TuS Hackenheim eine sehr ordentliche zweite Hälfte zeigte.

Personell sind die Hüffelsheimer anders gebettet. Die beruflich bedingten Ausfälle von Tom Baier und Jan-Niklas König ließen sich gegen den FV Ramstein genauso kompensieren wie die frühe Auswechslung von Hahn. Wohl dem, der einen Mostafa El-Haiwan, Torschütze zum 3:0 (87.), und einen Thierno Keita, der das 2:0 von Tim Krafft (78.) mit einem dynamischen Dribbling erstklassig vorbereitete, einwechseln kann. „Thierno hat das Spiel von der Bank aus gewonnen, weil das 2:0 die Erlösung war“, lobte Weingärtner den Joker und fügte an: „Thierno ist aufgrund seiner Physis ein Spieler mit einem unfassbaren Potenzial, auch wenn er taktisch nicht gut geschult ist. Wenn er da lernt, kann er gerade in höheren Ligen, in denen es auf die Physis ankommt, noch sehr wichtig werden.“ Jaden Dayton spielte zudem erstmals im Jahr 2025 von Beginn an und machte seine Sache gut.

Von Schott Mainz kommt Johann Frisch

Und noch eine Personalie: In Johann Frisch wurde der nächste Spieler verpflichtet. Er spielt derzeit beim TSV Schott Mainz in der A-Junioren-Bundesliga und kennt Weingärtner aus gemeinsamen Zeiten im Nachwuchsleistungszentrum des FSV Mainz 05. „Er hat Lust auf unsere Mannschaft, und er hat Lust auf unseren Weg. Solch einen Spieler zu verpflichten, ist eine Hausnummer für uns“, freut sich Simon Engelbert, der Sportliche Leiter der SGH.

SG Hüffelsheim: Geiß – Mörbel, Hermann, Scheick (64. Keita) – Müller, Dayton (73. Staub) – Hahn (14. El-Haiwan), Krafft – Lind (68. Schmidt), Balzer – Reidenbach (83. Hohmann).

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