„Das ist ein richtiger Kracher“, sagt der Meisenheimer Trainer Jens Bohr. Sein Schmittweilerer Kollege Murat Yasar fiebert einer „coolen Kulisse“ entgegen und fügt an: „Das Spiel ist derzeit in aller Munde.“ Dass die Vorfreude auf beiden Seiten groß ist, braucht eigentlich keiner Erwähnung, genießt den Status einer Selbstverständlichkeit.
Die Partie zieht ihren Reiz daraus, dass der aufstrebende FCS den Platzhirschen der Glanregion herausfordert. „Beide Vereine haben eine junge Mannschaft am Start, wir sind vielleicht noch einen Tick jünger“, sagt Yasar. Bohr fügt an: „Das mag stimmen, aber ich glaube nicht, dass die Erfahrung in dem Spiel den Ausschlag gibt. Auch die Schmittweilerer Jungs spielen lange genug Fußball, wissen, was zu tun ist. Zudem bringen sie als Aufsteiger auch ihre Euphorie ein.“
Viele Spieler aus beiden Kadern kennen sich gut, teilweise haben sie in der Jugend zusammengespielt, wo beide Vereine in dem großen Konstrukt der JSG Nahe-Glan kooperieren. Gefühlt ist es allerdings zuletzt den Schmittweilerern gelungen, mehr Talenten der JSG den Weg in den Männerfußball zu ebnen als den Meisenheimern selbst. Die konnten aus der starken Verbandsliga-A-Junioren-Mannschaft der Vorsaison nur einen Spieler (Moritz Wurdel) nach oben ziehen, alle anderen Akteure wanderten ab, obwohl im Umfeld viele Bemühungen gestartet worden waren, genau das zu verhindern.
Auch wenn aktuell die jungen Zugänge fehlen, stellen die Meisenheimer erneut ein ambitioniertes Team, das in der Vorsaison Vierter wurde. „Daran möchten wir anknüpfen, und das haben wir auch in der Vorbereitung, die echt gut war, bereits getan. Die Jungs haben klasse mitgezogen. Ich bin zufrieden“, sagt Bohr.
Auch die Schmittweilerer wollen als Aufsteiger eine gefahrlose Spielzeit hinlegen. Ihre Stärke könnte ihr ausgeglichenes und großes Aufgebot werden. Das wird gleich am ersten Spieltag deutlich. Sieben Ausfälle durch Verletzungen, Urlaubsreisen und private Gründe, wie bei Torjäger Niklas Paulus, stehen bei Yasar auf dem Zettel. „Wir haben deshalb ja extra einen breiten Kader mit 25 Leuten installiert, sodass ich am Samstag immer noch 18 Akteure habe. So muss ich auch wenigstens keinem Spieler sagen, dass er nicht dabei ist“, erklärt der Coach der Schmittweilerer. Bohr muss Benny Hill und Pascal Mohr, der an einer Knieverletzung laboriert, ersetzen. „Ansonsten sind alle dabei und alle heiß auf das Spiel“, sagt Bohr und nennt seine Herangehensweise: „Das wird in Schmittweiler ein heißer Tanz, das weiß jeder. Das ist eine Einstellungssache. Auf dem Platz dürfen wir aber nicht vergessen, Fußball zu spielen. Das können wir schließlich richtig gut.“
Auch Yasar hat seinem Team einen Plan zurechtgelegt, doch die Auftritte der vergangenen Wochen haben ihm verdeutlicht, dass vieles von der Effizienz abhängen wird. „Gegen den FSV Idar-Oberstein haben wir in der Vorbereitung elf Tore erzielt, im Pokal in Winterbach aus fünf Hochkarätern keinen einzigen Treffer gezogen. Du musst eben die Tore machen, und das können wir auch“, sagt Yasar und hebt hervor, was ihn positiv stimmt: „Wir haben uns in Winterbach viele Chancen herausgespielt. Keine Chancen zu haben, wäre viel schlimmer gewesen.“
Übrigens: Die Besucher sollten Zeit und Partystimmung mitbringen. Nach der Partie ist eine Mallorca-Fete am Sportheim geplant. „Erst auf dem Feld miteinander Fußball spielen, dann gemeinsam feiern. Das wird ein toller Samstag in Schmittweiler“, ist Yasar überzeugt.