1:6 beim FV Dudenhofen
Der Abstieg des VfR Baumholder ist besiegelt
Freude beim FV Dudenhofen auf der einen Seite, Ärger und Niedergeschlagenheit auf der anderen beim VfR Baumholder (in grün). Das 1:6 in Dudenhofen bedeutete den zweiten Abstieg in Folge.
Schlenger Matthias. Matthias Schlenger

Es hätte viel zusammenkommen müssen, damit der VfR Baumholder den Klassenverbleib noch hätte schaffen können. Die Grundvoraussetzung wäre ein Sieg beim FV Dudenhofen gewesen, aber der neue Meister war zu stark.

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Der Rechenschieber kann beiseitegelegt werden, das letzte Hintertürchen ist zugefallen. Mit einer 1:6 (1:2)-Niederlage beim neuen Meister FV Dudenhofen verabschiedet sich der VfR Baumholder aus der Fußball-Verbandsliga. „Gratulation an Dudenhofen, das waren heute zwei Klassen Unterschied“, räumte VfR-Trainer Christian Schübelin ein.

Die Vorderpfälzer haben damit die Scharte des Abstiegs 2024 ausgewetzt. „Wir genießen es einfach“, strahlte Trainer Kevin Hoffmann, der schon den ein oder anderen Getränkespritzer abbekommen hatte. „Eine Riesenleistung der Mannschaft, nachdem wir nach dem Abstieg zusammengeblieben sind.“ Die Wege nach Koblenz, Engers und ins Saarland kennt man. Als Verbandsliga-Vize könnte der TSV Gau-Odernheim noch folgen, nachdem am Sonntag im ersten Spiel dieser Dreierrunde um den letzten Oberliga-Startplatz Rheinland-Vertreter Mülheim-Kärlich beim saarländischen FSV Jägersburg mit 0:2 verlor.

Verbandsliga-Debüt von Maurice Fender

Derweil wird der VfR Baumholder nach seinem zweiten Abstieg in Folge wieder auf Landesliga-Ebene unterwegs sein – wie letztmalig 2019/20. Abgestiegen war man nicht am letzten von 32 Spieltagen, zu oft zuvor hätte punktemäßig mehr herausspringen können. Am Ende betrug der Rückstand auf die TSG Pfeddersheim als erste Mannschaft “über dem Strich" fünf Punkte. Pirmasens II als letzter erreichbarer Konkurrent im Abstiegskampf gewann sein letztes Saisonspiel in Bodenheim mit 2:1 und rettete sich – jedenfalls vorläufig. Denn sowohl Pirmasens II als auch Pfeddersheim sind noch vom Ausgang der Aufstiegsrunden zu Regional- und Oberliga abhängig.

Ohnehin nur mit einem kleinen Kader in die Saison gegangen, war das VfR-Aufgebot noch weiter ausgedünnt durch den verhinderten Danny Lutz und den rotgesperrten Julian Röhrig. „Es war unser letztes Aufgebot heute“, betonte Schübelin. So kam Zweitmannschaftsspieler Maurice Fender zu seinem Verbandsliga-Debüt, auch Co-Trainer Jonas Gedratis musste nochmal ran.

Marius Gedratis verkürzt aus der Distanz

Schlag auf Schlag ging es in der Anfangsphase, in der Dudenhofen Mal um Mal zu unpräzise im Abschluss war. Einen ersten Warnschuss setzte Michael Bittner an den Pfosten (8.), während der VfR sich nicht versteckte, durch ein Geschoss von Raphael Allkofer und in Form einiger Eckbälle eine gewisse Gefahr verströmte.

Doch das spielerische Vermögen der Platzherren führte schnell zum 1:0: Marvin Sprengling über rechts passte in die Mitte, wie Eric Häußler nochmal zum etwas besser postierten Felix Heimgärtner querlegte – 1:0 (23.). Auch das 2:0 ging auf Heimgärtners Konto, wobei Marius Gedratis als Innenverteidiger, der bis dahin zweikampf- und kopfballstark agierte, das Nachsehen hatte (36.). Per Distanzschuss ließ Gedratis die Hoffnung noch einmal aufkeinem (45.+1) – doch es hätten mehrere Faktoren gleichzeitig eintreffen müssen, um den Kopf auf der Schlinge zu ziehen.

„Wir werden uns neu ausrichten, haben nur wenig Abgänge. Vielleicht tut dem ein oder anderen jungen Spieler die Landesliga ganz gut. Böses Blut gibt es nicht“
VfR-Trainer Christian Schübelin

Der FV wurde derweil von seinen Nachwuchsspielern lautstark angefeuert. Es war sogar eine Choreographie vorbereitet mit Müllsäcken in den Vereinsfarben schwarz und gelb. „Jetzt lasst emol die Schroihäls nei“, hatte einer der Platzordner den Nachwuchsspielern das Stadiontor geöffnet. Bis zum „Platzsturm“ dauerte es zwar noch, doch Entlastung gelang dem VfR kaum noch – und als es doch im Dudenhofener Tor klingelte, stand Lucas bei seinem Abstauber nach abgewehrtem Torschuss von Miguel Perez Schäfer im Abseits. Stattdessen musste der VfR das 4:1 (Eric Häußler per Kopf nach Eckball von Tolga Barin/54.), das 5:1 (erneut Häußler/73.) und das 6:1 (Julian Scharfenberger per Foulelfmeter, nachdem Marius Gedratis ihn umgerempelt hatte) schlucken.

„Wir werden uns neu ausrichten, haben nur wenig Abgänge. Vielleicht tut dem ein oder anderen jungen Spieler die Landesliga ganz gut. Böses Blut gibt es nicht“, wollte Schübelin zum Spiel selbst gar nicht allzu viel sagen. Der Neuaufbau dürfte, unabhängig davon, wie groß er ausfällt, noch anstrengend genug werden.

FV Dudenhofen – VfR Baumholder 6:1 (2:1)

FV Dudenhofen: Sahin – Metz (78. Handrich), S. Hoffmann, Albrecht, Weigel – Lange, Barin (83. Catovic) – Bittner (52. Meier), Sprengling (76. Klehr), Heimgärtner – Häußler (68. Scharfenberger).

VfR Baumholder: Schmitt – Allkofer, M. Gedratis, Ludwig (46. Fender), Brenner (74. Kley) – Tajik, Alles – Perez Schäfer, Lindecke (86. J. Gedratis), Fuchs – Lucas.

Schiedsrichter: Kisanet Zekarias (Mainz).

Zuschauer: 650.

Tore: 1:0 Felix Heimgärtner (23.), 2:0 Heimgärtner (36.), 2:1 Marius Gedratis (45.+1), 3:1 Eric Häußler (54.), 5:1 Häußler (73.), 6:1 Julian Scharfenberger (90./Foulelfmeter).

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