Bescheiden, aber noch nicht ganz aussichtslos ist die Lage des VfR Baumholder in der Fußball-Verbandsliga. Die Westricher stehen zwar mit einem Bein in der Landesliga, aber noch lohnt es sich, zu kämpfen. Mit einem Dreier am Sonntag (15 Uhr) im Brühstadion gegen die vier Punkte bessere und deshalb ebenfalls vom Abstieg bedrohte TSG Bretzenheim bleibt die Tür zum Klassenverbleib einen Spalt breit offen.
„Natürlich ist unser Kampfesmut noch da“, sagt Christian Schübelin. Der Trainer des VfR Baumholder versichert: „Wir fighten bis zum Schluss. So lange rechnerisch noch etwas möglich ist, geben wir Gas.“ Schübelin verweist zurecht darauf, dass es noch einige Eventualitäten gibt, dass die Anzahl der Absteiger aus der Oberliga noch nicht feststehen und dass der Verbandsliga-Zweite ja aufsteigen und dadurch einen Platz freiräumen könnte.
Wenigstens Abhängigkeit von Auf- und Abstiegsszenarien erhalten
Allerdings muss mittlerweile schon ein bisschen was zusammenkommen, damit die Baumholderer den Abstieg noch verhindern können. Ihr Problem ist, dass die Verbandsliga von 17 auf 16 Mannschaften reduziert wird und in der Oberliga gleich vier Mannschaften aus dem Südwesten vom Abstieg bedroht sind und deshalb wohl einen Erdrutsch nach unten auslösen. Drei Teams müssen definitiv aus der Oberliga absteigen – und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so gering, dass alle drei aus dem Südwesten kommen. Doch selbst wenn tatsächlich nur der bereits abgestiegene SV Morlautern in die Verbandsliga fällt, also der beste denkbare Fall eintritt, kann sich der Viertletzte der Verbandsliga nur retten, wenn der Tabellenzweite den Sprung nach oben schafft. Der VfR Baumholder ist Viertletzter und hat zwei Spieltage vor Schluss vier Punkte Rückstand auf den Fünftletzten.
Noch kann der VfR Baumholder zumindest die Voraussetzung schaffen, einen Platz nach oben zu rücken, um seine Lage zu verbessern oder zumindest dafür sorgen, dass er nicht noch weiter abrutscht, vom Drittletzten FSV Offenbach eingeholt wird und die Situation tatsächlich komplett hoffnungslos ist. Das Mindeste, was der VfR vorläufig noch schaffen kann, ist, sich eine Abhängigkeit von Auf- und Abstiegsszenarien zu bewahren. „Wir wollen uns nicht nachsagen lassen, dass wir zu früh aufgegeben haben und nicht da gewesen sind, wenn der Fall der Fälle doch eintritt“, betont deshalb auch Schübelin.
„Ich bin auch von mir enttäuscht. Ich habe geglaubt, ich könnte den Jungs mehr helfen“
Christian Schübelin
Der Trainer hat übrigens eine bemerkenswerte Aussage getroffen, die nicht jedem Coach über die Lippen käme. Schübelin sagte: „Die Situation, in der wir uns befinden, ist schon ein bisschen ernüchternd. Und ich bin auch von mir enttäuscht. Ich habe geglaubt, ich könnte den Jungs mehr helfen.“ Der Coach, der seit kurz vor der Winterpause im Amt ist, stellt sich also vor seine Mannschaft und nimmt mindestens eine Teilverantwortung am nur noch schwer vermeidbaren zweiten Abstieg in Folge auf sich. Noch glimmt der Funken Hoffnung aber, noch lohnt sich der Kampf – auch wenn Danny Lutz, Dominic Schübelin und wohl Finn Kley gegen Bretzenheim ausfallen werden.