Die ersten drei der Fußball-Verbandsliga sind dem restlichen Feld ein bisschen enteilt. Wenn dann der Dritte den Zweiten empfängt, weht Spitzenspiel-Duft über dem Sportplatz. Am Sonntag um 15.30 Uhr ist das in Gau-Odernheim der Fall, wenn der TSV den SV Alemannia Waldalgesheim empfängt.
„Wir hatten jetzt einige Teams von unten und freuen uns sehr, dass wir mal auf einen Verein von oben treffen. Das ist ein Spitzenspiel, ganz klar“, sagt Elvir Melunovic, der Trainer der Waldalgesheimer. Die unterschiedlichen Spielanlagen dokumentiert das Torverhältnis der beiden. Der TSV hat fast doppelt so viele Treffer erzielt wie die Alemannia, aber auch doppelt so viele Gegentreffer kassiert. Mit nur 14 Gegentoren stellen die Waldalgesheimer das Bollwerk der Liga.
Einsatz von Josh Iten ist fraglich
Und das wird auch deshalb am Sonntag gefordert sein, weil der Top-Torjäger der Liga das TSV-Trikot trägt. Sage und schreibe 31 Treffer hat Fabio Moreno Fell schon erzielt und ist damit sogar deutschlandweit der beste Stürmer auf Sechstliga-Ebene. „Ein talentierter Junge im besten Alter. Ich kenne die Gründe nicht, aber mir ist rätselhaft, warum er nicht höher spielt. Er hat mindestens Regionalliga-Niveau“, sagt Melunovic, der bekanntlich ein gutes Auge für Talente und Potenziale hat und schon Bundesliga-Akteure geformt hat.
Doch Melunovic hat auch ein Auge für Spielsituationen. Im Hinspiel stellte er früh um und legte so den Grundstein für einen 3:0-Erfolg. Den würde die Alemannia gerne wiederholen. Den kleinen Kunstrasen sieht Melunovic dabei nicht als Faktor an. „Es ist die Aufgabe eines Trainers, darauf zu reagieren und so zu improvisieren, dass der Platz keinen Ausschlag gibt. Ich bin eh der Meinung, dass Herzblut, Leidenschaft und Siegeswille entscheidend sein werden“, erläutert der Coach der Waldalgesheimer. Sein Kader wird sich kaum verändern, allerdings hofft Melunovic, dass Defensivstratege Josh Iten wieder zum Kader stößt und auflaufen kann.