Von Hohenecken bis Hohenecken – wie haben Sie diese Zeit empfunden?
Das war ein brutal intensives halbes Jahr. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb, weil wir auch da als Trainer einige Dinge übernehmen mussten. Deshalb suchen wir derzeit auch einen Sportlichen Leiter, der uns dann einiges abnimmt.
Diese Aufgabe hatte zu Saisonbeginn Fabian Liesenfeld inne.
Fabian ist mittlerweile ja in einem Wahlamt verankert, als Vorstand Sport gehört er dem Präsidium an. Wir suchen eine Person, die dazwischen tätig wird, damit sich mein Bruder und ich noch mehr auf den Fußball konzentrieren können.
Wie bewerten Sie das Halbjahr fußballerisch?
Wir haben viel Talent in unserem Team und eine ordentliche Entwicklung genommen. Speziell in den vergangenen Wochen haben wir auf dem Spielfeld immer mehr zu stabileren Strukturen gefunden. Ich sehe da viele gute Fortschritte.
Trotzdem stehen Sie aktuell noch auf einem Platz, der den Abstieg bedeuten könnte.
Wir hatten immer wieder Phasen, in denen wir zwei-, dreimal nicht gepunktet haben. Uns war immer klar, dass diese Phasen kommen werden. Für meinen Geschmack hatten wir davon aber zu viele Phasen. Doch gerade zuletzt waren wir stabiler, angefangen hatte das mit der durchaus ordentlichen Leistung in Idar-Oberstein. Eigentlich ist es schade, dass gerade jetzt in dieser guten Phase die Winterpause beginnt.
Der TuS Hohenecken hat bisher fünf Punkte mehr geholt.
Wir wissen, dass das ein wichtiges Spiel ist. Aufgrund der Tabelle, aber auch, weil wir mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen wollen. Und das hätten wir, wenn wir die Entwicklung der vergangenen Wochen bestätigen würden.
Was waren für Sie die Meilensteine in den vergangenen Monaten?
Einen habe ich gerade beim 3:2 gegen den ASV Fußgönheim erlebt. Die Hassia hat eine kleine, aber feine Fangruppe von fünf, sechs Mann, und als diese lautstark „Hassia, Hassia“ gerufen hat, hat mir das sehr viel bedeutet, weil damit belohnt wurde, dass die Jungs immer alles auf den Platz bringen, sich komplett verausgaben. Überhaupt stimmt es in der Mannschaft, die Jungs fühlen sich wohl, halten klasse zusammen. Und das war nicht unbedingt zu erwarten gewesen, weil wir aufgrund der kurzen Planungszeit die Mannschaft auf Hörensagen und Empfehlungen zusammenstellen mussten, ohne jeden Spieler perfekt zu kennen.
Was können Sie zum Personal sagen – für das Spiel in Hauenstein und mit Blick auf Veränderungen in der Winterpause?
Am Sonntag kommt Jaffar Abdulai wieder dazu, ansonsten ändert sich der Kader nicht. In der Winterpause werden wir die Augen offenhalten. Wir würden gerne der Mannschaft ein bisschen mehr Erfahrung geben. Wir haben in diesem Bereich Joshua Iten und Burak Tasci, ansonsten wird es eng in Sachen Führungsspieler. Ein Abwehrspieler wäre auch nicht verkehrt, um sicherer zu werden. Aber unser Aufgebot ist breit und die Qualität hoch. Ich hätte keine Bedenken, mit dem bisherigen Kader in die Restsaison zu gehen.
Wie lautet die Zielsetzung für den zweiten Saisonteil?
Jetzt in Hohenecken etwas holen und danach schnell punkten, um relativ beruhigt den Klassenverbleib zu sichern. Denn die Mannschaft hat das Zeug dazu, um auch weiterhin Verbandsliga zu spielen. Davon bin ich überzeugt.
Das Gespräch führte Olaf Paare.