Es gibt Spiele, da schlägt das Herz bei den regionalen Fußball-Fans höher – aufgrund der geografischen Nähe oder aufgrund der Tradition. Hassia Bingen gegen die Spvgg Ingelheim ist so ein Vergleich, der am Freitagabend (20 Uhr) unter dem Flutlicht des Kunstrasenplatzes an der Rundsporthalle in Bingen sicher einige Zuschauer anlocken wird.
Beide waren in der Landesliga Ost nicht optimal gestartet, beide haben bereits einen Trainerwechsel und personelle Veränderungen im Kader hinter sich. Und somit sind die beiden bisherigen Vergleiche Muster ohne Wert. Das Pokalspiel und das Hinspiel gingen jeweils mit 3:0 an die Ingelheimer, der jeweils Heimrecht hatten. „Wir wollen etwas holen, aber das wollten wir zuletzt auch“, sagt Hassia-Trainer Patrick Joerg. Allerdings waren die vergangenen beiden Kontrahenten Top-Teams, während die Ingelheimer sich mittlerweile im Mittelfeld einreihen.
Youngsters fehlt das Derby-Gespür
„Bevor wir über Technik und Taktik reden, müssen die Basics wieder auf den Platz“, fordert Joerg. Ein Aspekt ist ihm dabei ganz wichtig: „Es müssen alle und damit auch wir gemeinsam als Mannschaft an einem Strang ziehen.“ Die Bereitschaft dazu ist vorhanden. Das zeigt, dass im Training am Dienstag trotz der Niederlage im Spiel zuvor 20 Mann waren. Alle wollen an sich arbeiten und sich verbessern, um das Derby und die folgenden Partien für sich zu entscheiden. Auch die Langzeitverletzten Steven Dörr, Felix Hadamitzky und Theo Schwettmann sind wieder ins Training eingestiegen und dürften in nicht allzu langer Zeit aufs Spielfeld zurückkehren. „Und dabei hatten wir ja auch zuletzt schon eine gut besetzte Bank“, freut sich Joerg auf einen hilfreichen Konkurrenzkampf.
Konkurrenzkampf ist auch für ein Derby ein gutes Stichwort. „Wobei ich das Gefühl habe, dass viele Spieler gar nicht mehr das Gespür für solche besonderen Spiele haben“, sagt Joerg, und er wird deshalb seine Jungs bestimmt noch einmal daran erinnern, welchen Wert das Duell Hassia gegen Spvgg für die Region hat.