0:4-Packung in Gau-Odernheim
Acht grausame Minuten bremsen den VfR Baumholder aus
Nur schwer zu bremsen war der TSV Gau-Odernheim für den VfR Baumholder, der beim Titelanwärter mit 0:4 unterlag.
Matthias Schlenger

Eine erwartbare Niederlage hat der VfR Baumholder beim TSV Gau-Odernheim erlitten. Das kleine Ziel, TSV-Torjäger Fabio Moreno Fell keinen Treffer zu gönnen, erreichte die Mannschaft von Trainer Christian Schübelin auch nicht.

Im Abstiegskampf der Fußball-Verbandsliga Südwest ging der VfR Baumholder in Gau-Odernheim leer aus, was dem „magischen Dreieck“ der Gastgeber geschuldet war, das am 4:0 (2:0) erheblichen Anteil hatte.

Aufstiegsträume gab es am Sonntag am Fuße des rheinhessischen Petersberg doppelt. Auch Gau-Odernheims Trainer Florian Diel riskierte vor dem Anpfiff einen längeren Blick auf den Bildschirm im Vereinsheim, wo der Sieg von Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gezeigt wurde - spätestens seit einem Verbandspokalspiel gegeneinander im November 2018 besteht eine Freundschaft zum FCK. Der TSV darf sich als Tabellenzweiter weiterhin Hoffnungen auf die Oberliga machen. Baumholder indes fiel, da am Wochenende Pfeddersheim und Pirmasens II Siege einfuhren, auf Rang 13 zurück. „Aber wir haben noch die direkten Duelle gegen Steinwenden, Steinbach und Bretzenheim“, gibt sich Trainer Christian Schübelin zuversichtlich. „Wir haben gesehen, dass wir auch gegen einen Gegner wie Gau-Odernheim nicht chancenlos waren“, ergänzte Mittelfeldspieler Marius Gedratis. Die Niederlage wurde ohne laute Töne aufgearbeitet, ohne gegenseitiges ’Anpampen’ oder dergleichen. „Natürlich hatten wir uns nicht vorgenommen, hier zu verlieren“, so Gedratis weiter: „Es war viel Strittiges dabei, aber unsere Sechs-Punkte-Spiele kommen noch.“

Das magische Gau-Odernheimer Dreieck schlägt zu

Trotz einzelner Chancen für den VfR war die Partie inmitten der rheinhessischen Weinberge über weite Strecken eine klare Angelegenheit, wenngleich sie hätte kippen können. Etwa durch einen Außennetztreffer von Danny Lutz in der Anfangsphase und vor allem, als Lutz von Jakob Friedrich unsanft gebremst wurde (34.), aber kein Pfiff von Referee Sebastian Hilsberg ertönte. Beim Unparteiischen saß die Gelbe Karte sehr locker, insgesamt sieben Verwarnungen gab es, fünf vor der Pause – doch dass es Lutz beim Einsteigen Friedrichs sogar den Schuh auszog, was auf eine Notbremse hindeutete, blieb ungeahndet.

Es folgten wenige Minuten, in denen das Unheil aus Sicht der Gäste seinen Lauf nahm, da das „magische Dreieck“ des TSV nun aufdrehte. Allen voran Leart Rexhepi, der als Teil der Doppelspitze immer wieder nach links auswich und Mal um Mal seine Bewacher verlud. So auch, als er von der Grundlinie ins Zentrum spielte, wo Fabio Moreno Fell mit der Hacke (!) die Führung erzielte (39.). Dass der Torschütze es auch als Vorbereiter kann, durfte wenig später Belel Meslem, der „Zehner“ hinter der Doppelspitze, erfahren und auf 2:0 erhöhen (44.).

Elfmeter zum 4:0 ein Schiri-Geschenk

Mit dem 3:0 direkt nach Wiederanpfiff „war der Gegner gebrochen“, fand TSV-Trainer Diel: Rexhepi bediente erneut Moreno Fell (46.), der später sogar einen Dreierpack schnürte. Wobei der Elfmeter, den Jonas Brenner am eingewechselten Aleksandar Dimitrijevic verschuldet haben soll, kaum einem VAR-Urteil standgehalten hätte: Die Berührung war minimalst, kurz danach entschloss sich Gau-Odernheims Nummer 8, dem Gesetz der Schwerkraft Folge zu leisten. Moreno Fell schnappte sich den Ball, der Angreifer steht nun bei 41 Saisontreffern. Und dabei ließ er noch weitere Chancen liegen, etwa als Elias Ludwig bei der Ballannahme patzte und Moreno Fells Heber das Außennetz traf (57.). „Er hat super Zuarbeiter, die wir nicht in den Griff bekommen haben, phasenweise war das Jugendfußball von uns“, bilanzierte Schübelin, der auf eine Fünferkette setzte, die immerhin fast bis zur Pause die Null hielt.

Ganz vorne mühte sich Niklas Alles, der in den vergangenen Wochen gefühlt alles schon gespielt hat – Innenverteidiger, defensives und offensives Mittelfeld, nun gar Stürmer. „Wir müssen derzeit viel improvisieren“, so Schübelin, der Alles und Joshua Fuchs nach einer Stunde wegen Magen-Darm-Beschwerden vom Feld nehmen musste, nachdem sich kurzfristig ein blöder Virus eingeschlichen hatte. Dieser aber sollte bis kommenden Samstag auskuriert sein, um mit frischen Kräften und frischem Mut die nächste Aufgabe in Zeiskam anzugehen.

TSV Gau-Odernheim - VfR Baumholder 4:0 (2:0)

TSV Gau-Odernheim: D. Diel – Breiden (76. Hofmann), Friedrich, Nassery (46. Heinrich) – T. Weinbach, Juricinec, Maier (69. Dietrich), Maurer – Meslem (64. Gümüs) – Moreno Fell, Rexhepi (72. Dimitrijevic).

VfR Baumholder: Schmitt – Tajik (60. Perez Schäfer), D. Schübelin, Ludwig, Brenner, Röhrig – Lutz (78. Lindecke), Lind, M. Gedratis, Fuchs (60. Allkofer) – Alles (78. Schindler).

Schiedsrichter: Sebastian Hilsberg (Altleiningen).

Zuschauer: 200.

Tore: 1:0 Fabio Moreno Fell (39.), 2:0 Belel Meslem (42.), 3:0 Moreno Fell (46.), 4:0 Moreno Fell (73./Foulelfmeter).

Beste Spieler: Rexhepi, Meslem, Moreno Fell - Schmitt, Lutz.

Nächste Aufgabe für den VfR: Am Samstag (17 Uhr) in Zeiskam.

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