Der SV Mittelreidenbach und der SV Buhlenberg haben ihre Halbfinal-Partien im Fußball-Kreispokal zu ihren Gunsten entschieden. Die beiden Mannschaften setzten sich auf des Gegners Platz jeweils nach Verlängerung durch. Buhlenberg siegte beim TuS Hoppstädten 2:1, während Mittelreidenbach in Rhaunen bei der SG Rhaunen/Bundenbach mit 3:1 triumphierte. Das Endspiel wird am 29. Mai (Vatertag) in Hammerstein ausgetragen.
Überraschend wenig Zuschauer wohnten der Begegnung zwischen B-Klässler SG Rhaunen/Bundenbach und A-Klassist SV Mittelreidenbach bei. Gerade einmal knapp hundert Zuschauer standen am Rand des Rhaunener Rasens. Deutlich mehr war da in Hoppstädten los. Peter Schmidt, der Fußball-Abteilungsleiter des TuS, schätzte die Besucherzahl auf „gut 300“.
Florian Herzog kommt spät und schnürt Doppelpack zum Sieg
SG Rhaunen/Bundenbach – SV Mittelreidenbach n.V. 1:3 (1:1, 1:1). Fast 70 Minuten lang schaute sich Florian Herzog das Halbfinale von der Ersatzbank aus an. Dann dehnte er sich ein bisschen, lief an der Seitenlinie einige Bahnen, wechselte sich schließlich in der 77. Minute ein und lauerte. Und in der Verlängerung kam die Aktion, auf die er gewartet hatte. Walter Buchholz, einer der beiden Spielertrainer der SG Rhaunen/Bundenbach, verlängerte einen hohen Ball beim Klärungsversuch unglücklich nach hinten – genau in den Lauf von Herzog, der sich diese Chance alleine vor SG-Schlussmann Markus Bargen nicht entgehen ließ und zum 2:1 traf (95.).
Sechs Minuten später unterlief den Gastgebern der nächste Patzer. Keeper Bargen segelte weit vor seinem Gehäuse an einer Flanke von Marcel Müller vorbei. Herzog hatte gesehen, dass der Torwart den Ball nicht erreichen würde, setzte sich nach hinten ab, nahm die Kugel an und platzierte sie souverän in den leeren Kasten zum 3:1 (101.) und zur Entscheidung.
Der SV Mittelreidenbach brachte den Sieg spät unter Dach und Fach, doch er war vollkommen verdient. Die SG Rhaunen/Bundenbach hatte schon Glück, dass sie überhaupt die Verlängerung erreichte. Dabei hatte die Partie für den B-Klässler perfekt begonnen. In der 10. Minute zog Vitali Schadt aus sechs Metern aus der Drehung ab und bezwang den etwas unglücklich reagierenden Christian Mayer. Mit dem Fuß streifte der SVM-Keeper die Kugel nur, die knapp hinter der Linie liegen blieb. Die Gastgeber führten 1:0.
Doch die SG verpasste es, nachzufassen. In einem fehlerbehafteten Duell gewann der SVM ein gewisses Übergewicht und kam zu Halbchancen. Buchholz brachte den A-Klässler mit einem Eigentor nach Freistoß von Fabian Petry endgültig zurück in die Partie (35.). Im zweiten Abschnitt waren die Gäste dann gefährlicher. Marcel Müller scheiterte nach super Vorarbeit von Jegor Ditz aus zwei Metern an Bargen (52.), ehe Ditz sogar ins Schwarze traf. Doch Schiedsrichter Alex Röhrig versagte dem Treffer die Anerkennung wegen Abseits (74.).
Die SG Rhaunen fand weder vor noch in der Verlängerung ein Mittel, um die Mittelreidenbacher Deckung ernsthaft zu gefährden – auch nicht, nachdem sich SVM-Keeper und Co-Spielertrainer Mayer kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit eine Verletzung am Oberschenkel zugezogen und nur noch höchst eingeschränkt agieren konnte.
Flipper-2:1 ist die Kacktor-Krönung
TuS Hoppstädten – SV Buhlenberg n.V. 1:2 (1:1, 1:1). „Eigentlich sind nur drei ’Kacktore’ gefallen, sonst hatte das Spiel nicht sonderlich viel von einem Pokalfight“, sagte Peter Schmidt, der Abteilungsleiter des TuS Hoppstädten, und fügte hinzu: „Es gab 120 Minuten lang kaum Torchancen. Vielleicht war der Druck zu groß.“
Die Gäste gingen in Führung. Roman Nagel lupfte die Kugel ins Tor (22.). „Das waren sicher zwei Meter Abseits. Die Buhlenberger haben nicht einmal richtig gejubelt, weil es zu klar war“, sagte Schmidt. Schiedsrichter Leo Barth entschied aber auf „Tor“, und der SVB lag vorne. Sechs Minuten vor der Pause schaffte Aldair Morales Aguilar den Ausgleich. Er schoss einen Abpraller von der Strafraumgrenze in Richtung Kasten. „Das Ding ist dann abgefälscht in die Ecke gekullert“, erzählte Schmidt – 1:1 (39.). In der regulären Spielzeit passierte nichts mehr. Schmidt fand: „Die Partie hatte keinen Pokalcharakter. Sie hat mich eher an ein Freundschaftsspiel mit hohen Bällen erinnert.“ Ganz offensichtlich wollte keine der beiden Mannschaften den entscheidenden Fehler machen.
Und so entschied Fortuna die Angelegenheit, kaum dass die Verlängerung begonnen hatte. „Das 2:1 für Buhlenberg war dann die Kacktor-Krönung“, sagte Schmidt. Buhlenbergs Melwin Römer köpfte Jochen Hornberger an. Vom Kapitän des TuS Hoppstädten flipperte die Kugel als Bogenlampe Richtung Kasten. TuS-Keeper Christopher Höhn lenkte diesen fiesen Querschläger mit einer starken Parade an die Latte, von wo der Ball aber an den Pfosten sprang und von dort an den Rücken von Höhn und schließlich ins Tor prallte (92.). Der SV Buhlenbeg steht damit zum zweiten Mal binnen drei Spielzeiten im Finale. 2023 schnappte er sich den Pott.