Halbfinale am Ostermontag
Mittelreidenbacher reden seit Wochen nur vom Kreispokal
Selbst diesem Schiedsrichter scheinen die Akteure des SV Mittelreidenbach um Spielertrainer Florian Herzog (rechts) zu erzählen, dass sie unbedingt ins Endspiel des Kreispokals einziehen wollen.
Joachim Hähn

Der Vierte, Fünfte und Sechste der Tabelle der A-Klasse buhlen am Ostermontag um den Einzug ins Endspiel um den Kreispokal. Der Spitzenreiter der B-Klasse BIR 1, die SG Rhaunen/Bundenbach, kann sogar einen Schritt in Richtung Double machen.

Es hat schon Tradition im Fußballkreis Birkenfeld, dass es am Ostermontag um den Einzug ins Endspiel des Kreispokals geht. In Hoppstädten und Rhaunen finden um 15 Uhr die Halbfinalpartien statt. Dabei trifft die SG Rhaunen/Bundenbach auf den SV Mittelreidenbach und der TuS Hoppstädten auf den SV Buhlenberg.

Giuseppe Coco hat herausgearbeitet, dass bei allen vier Halbfinalisten der Fokus voll auf dem Pokal liegt. „In der Liga ist es für alle mehr oder weniger gelaufen“, findet der Coach des SV Buhlenberg. Wobei das für die SG Rhaunen/Bundenbach nur bedingt gilt. Der einzige B-Klässler, der noch im Wettbewerb ist, tanzt auf zwei Hochzeiten und könnte so zum Double-Sieger werden. Freilich scheint der SG die Meisterschaft kaum noch zu nehmen zu sein – insofern passt Cocos These auch für den Tabellenführer der B-Klasse Birkenfeld 1.

TuS Hoppstädten – SV Buhlenberg (Montag, 15 Uhr)

Dem Spielertrainer des TuS Hoppstädten scheint dieser Wettbewerb zu liegen. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Spielzeiten steht Philipp Reichert im Halbfinale des Kreispokals. Vor zwei Jahren erreichte er mit der SG Niederhambach/Schwollen sogar das Endspiel – wo es ausgerechnet gegen den SV Buhlenberg eine Niederlage setzte. „Der Pokal-Wettbewerb macht auf jeden Fall Spaß“, findet Reichert, für den es gegen die Buhlenberger sozusagen um eine persönliche Revanche geht. Das spielt für den TuS-Spielertrainer jedoch keine Rolle. Er will mit seiner Mannschaft unbedingt ins Endspiel einziehen. „In Hoppstädten sind alle heiß aufs Halbfinale. Aber es wäre auch komisch, wenn es nicht so wäre“, sagt Reichert.

Der TuS nimmt mit seiner ersten Mannschaft zum ersten Mal seit ewigen Zeiten am Kreispokal-Wettbewerb teil, weil die „Erste“ 53 Jahre lang – bis zum Beginn dieser Saison – immer oberhalb der Kreisebene unterwegs war. Sich dann gleich den Pokal zu schnappen, ist natürlich besonders reizvoll. „Wir gehen auf jeden Fall auch optimistisch in die Partie. Wir spielen zu Hause, wir trainieren gerade gut, und entsprechend ist auch die Stimmung bei uns“, verrät Reichert. Auf jeden Fall ist die Partie total offen. Das zeigt schon die Tabellensituation in der A-Klasse, wo die Hoppstädtener mit sieben Punkten Rückstand (bei einem Spiel weniger) Fünfter hinter dem SV Buhlenberg sind. Die beiden Ligaspiele sprechen ebenfalls dafür, dass der Ausgang des Halbfinals nur schwer vorhergesagt werden kann. Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass der TuS in Buhlenberg 2:2 gespielt hat. In der Hinrunde gewann der SVB durch einen Treffer in der Nachspielzeit 4:3.

Buhlenbergs Trainer Giuseppe Coco glaubt, dass die Nerven eine entscheidende Rolle spielen könnten. Der Partie von vor zwei Wochen misst er keine große Bedeutung bei. „Da ging es für beide um nicht mehr viel – entsprechend ist von beiden verteidigt worden“, sagt er. In Buhlenberg sind alle heiß darauf, zum zweiten Mal in drei Jahren ins Endspiel einzuziehen und wie 2023 gegen Niederhambach den Pott zu holen. Stammtorwart Dennis Kielburger fällt aus, sodass Altmeister Jochen Eisenbrandt wohl zum Zug kommt. Der TuS Hoppstädten muss auf Joshua Flick verzichten.

SG Rhaunen/Bundenbach – SV Mittelreidenbach (Montag, 15 Uhr, in Rhaunen) 

Dass die Gastgeber in der B-Klasse angesiedelt sind, spielt für Florian Herzog vor dem Halbfinale in Rhaunen überhaupt keine Rolle. „Rhaunen hat sich in der Winterpause verstärkt und ist eine absolute Top-Mannschaft, die mit uns auf Augenhöhe ist“, sagt der Spielertrainer des SV Mittelreidenbach und ergänzt: „Die SG ist nach vorne brandgefährlich, über die Außen flott und in der Mitte präsent und passsicher.“

Auch Artur Wirt, der die SG zusammen mit Walter Buchholz coacht, ist von einem „völlig offenen Spiel“ überzeugt. „Wir sind komplett und heiß“, erklärt der Spielertrainer, der im SV Mittelreidenbach, dem Sechsten der A-Klasse, freilich ein dickes Brett sieht: „Der SVM ist kompakt, hat mit Christian Mayer einen super Keeper und ist vorne schon sehr gefährlich aufgestellt.“ Wirt erwartet, dass seine Mannschaft sogar mehr Ballbesitz haben wird und warnt vor der schnellen Mittelfeld-Überbrückung der Gäste.

Der SV Mittelreidenbach ist vielleicht die Mannschaft des Halbfinal-Quartetts, die sich am meisten auf den Kreispokal konzentriert. „Wir reden seit Wochen von nichts anderem mehr“, bestätigt Herzog und ergänzt: „Wir sind voll fokussiert auf das Spiel, was man auch an der Trainingsbeteiligung von 16 bis 18 Mann in den letzten Tagen ablesen kann. Das Finale ist unser großes Ziel.“ In der A-Klasse stimmte nach der Winterpause die Einstellung nicht immer. „Das wird in Rhaunen zu hundert Prozent anders sein“, verspricht Herzog, der wie sein Gegenüber Wirt genau weiß, wie sich ein Kreispokalsieg anfühlt. Herzog stemmte den Cup vor zehn Jahren mit dem Bollenbacher SV in die Höhe, Wirt war mit der SG Idarwald 2019 erfolgreich.

Schiedsrichter-Talente leiten die Halbfinalspiele

Bei der Besetzung der Halbfinalspiele im Kreispokal hat sich der Kreis-Schiedsrichter-Ausschuss nicht etwa für erfahrene Referees entschieden, sondern zwei Schiedsrichter-Talente des Fußballkreises Birkenfeld mit der Leitung beauftragt. Leo Barth von der Spvgg Nahbollenbach pfeift in Hoppstädten und Alex Röhrig von der TSG Idar-Oberstein in Rhaunen.

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