„Zwei große Namen treffen da aufeinander, auch wenn der sportliche Glanz etwas verblasst ist“, sagt auch Christian Klöckner, der Trainer der Binger, und verweist auf die vielen Kontakte untereinander und die zahlreichen Spieler, die schon beim jeweiligen Gegner am Ball waren. Bei den Bingern gilt das zuvorderst für Fabien Spreitzer, bei der Eintracht für Sebastian Baumann, Deniz Darcan, Nils Flühr und nicht zuletzt für Levi Mukamba, der erst im Sommer die Seiten wechselte. Sie werden natürlich besonders motiviert sein. „Eigenmotivation hat für mich aber nichts mit dem Gegner zu tun. Motiviert solltest du immer sein, egal, ob der Gegner Hassia Bingen oder SF Bundenthal heißt“, erklärt Effgen, der zugibt, noch unter dem Eindruck der enttäuschenden 0:2-Niederlage vom Sonntag zu stehen. „Wir befinden uns in einer Delle. Eine Delle, die wehtut“, erklärt der Coach und glaubt, dass daran auch das Pokalspiel schuld sein könnte: „Jeder hat vergangene Woche bereits von der Hassia geredet, ich einzig von Bundenthal. Aber auf mich hat ja keiner gehört.“ Er hofft, dass der Wettbewerbswechsel Kräfte und Spielfreude freisetzt, zumal die Eintracht im Pokal in Hackenheim ihre bisher stärkste Saisonleistung abgeliefert hat.
Ein großes Thema bei der Eintracht ist das Personal. Mika Brunswig fliegt am heutigen Dienstag nach Schottland und kehrt aus beruflichen Gründen erst im April zurück. „Mika ist nicht zu ersetzen. Sein Weggang trifft uns in der Defensive brutal. So wie uns der Ausfall von Marc Nauth in der Offensive trifft“, sagt Effgen zum Abschied seines Abwehrchefs. Der Trainer ergänzt: „Ich werde eine Lösung finden, aber ich kann noch nicht sagen, wie sie aussehen wird.“
Anders die Situation bei den Bingern: Dort musste Klöckner zuletzt sogar Akteure aus dem Kader fürs Spieltagsaufgebot streichen. Gegen den VfR Baumholder entschied er sich noch gegen eine Rotation. „Die Jungs hatten dann keine frischen Beine, deshalb werden wir jetzt großflächig durchwechseln. Jungs, die sich im Training reinhauen, bekommen Spielzeit“, sagt Klöckner, der aufgrund einer Urlaubsreise am Mittwoch fehlen und von seinem Bruder Thomas sowie von Jörg Cevirmeci und Fabian Liesenfeld vertreten wird. Auch im Tor gibt es einen Wechsel. Konstantin Schindler erhält in sämtlichen Pokalspielen den Vorzug vor Ligakeeper Fabian Haas.
Beim Thema Rotation klingeln Effgen die Ohren, stellt sich sein Team doch nahezu von selbst auf. Er nimmt es mit Galgenhumor: „Wir rotieren auch im Sturm, Levi wird links spielen und Deniz rechts und manchmal auch umgekehrt.“ Etwas ernster fügt er an: „Bei aller Euphorie um das Spiel sollten wir nicht vergessen, dass der Neunte der Landesliga den Neunten der Verbandsliga empfängt. Das ist die sportliche Realität.“