Fußball-Verbandspokal: SC Idar-Oberstein empfängt im Viertelfinle am Mittwoch (19 Uhr) den FK Pirmasens
Der drittletzte Schritt in Richtung DFB-Pokal: SC Idar-Oberstein ist heiß auf den FK Pirmasens
Flavius Botiseriu (Zweiter von rechts) möchte ins Halbfinale des Südwestpokals einziehen. Im heimischen Haag-Stadion stellt sich dem Kapitän des SC Idar-Oberstein und seiner Mannschaft im Viertelfinale Oberliga-Tabellenführer FK Pirmasens entgegen. Foto: Stefan Ding
Stefan Ding

Idar-Oberstein. Für Tomasz Kakala ist es „ein bisschen wie das Spiel des Jahres“, wenn der SC Idar-Oberstein am Mittwoch (19 Uhr) im heimischen Haag-Stadion im Viertelfinale des Verbandspokals auf den FK Pirmasens trifft. Kein Wunder: Das Traditionsduell ist der drittletzte Schritt auf dem Weg zur ersten DFB-Pokal-Hauptrunde.

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Außergewöhnlich interessante Fußballspiele sind in den vergangenen drei Jahrzehnten einige im Haag angepfiffen worden. Doch dieses Verbandspokal-Viertelfinale gehört schon in die Kategorie „sehr besonders“. Das findet auch der Trainer des SC Idar-Oberstein: „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, das ist eine große Chance, etwas Geiles zu erreichen. Es sind nur noch drei Schritte zu etwas ganz Besonderem.“

Der FKP ist die Klippe vor dem Cup

Tatsächlich scheint die Konstellation für den ganz großen Pokalcoup für den SC recht günstig zu sein. Tomasz Kakala jedenfalls war schon nach der Auslosung hervorragend gelaunt: „Das ist das beste Los für uns“, betonte er, wohl wissend, dass der FK Pirmasens erstens ein hochattraktiver Gegner ist und zweitens, einem der Top-Favoriten auf den Pokalgewinn (der andere ist Titelverteidiger TSV Schott Mainz) in einem Heimspiel im Haag am ehesten beizukommen sein dürfte. Und sollte der SC diesen Brocken aus dem Weg räumen, dann bräuchte es für das Halbfinale „nur“ noch einmal etwas Losglück, um einem Auswärtsspiel beim TSV Schott Mainz (sofern der sich bei Landesligist FC Bienwald Landel durchsetzt) zu entgehen.

Die weiteren Viertelfinal-Vertreter, die Verbandsligisten FV Dudenhofen, TSG Pfeddersheim sowie Landesligist SV Hermersberg und selbst Oberligist FC Arminia Ludwigshafen gehören in das Regal „schwierig, aber machbar“. Die Klippe ist der FK Pirmasens, aber irgendwie haben die Idarer gegen den Tabellenführer der Oberliga kein schlechtes Gefühl.

Unglückliche Punktspielniederlage

Das liegt natürlich daran, dass der SC vor gerade einmal zweieinhalb Wochen in der Oberliga beim FK Pirmasens angetreten und dabei trotz der 0:2-Niederlage alles andere als die klar unterlegene Mannschaft gewesen war. Kleinigkeiten waren dafür verantwortlich, dass die Pirmasenser den Platz als Gewinner verlassen hatten. „Dieses Spiel hat uns doch gezeigt, dass wir gar keine Angst zu haben brauchen“, betont Kakala. Allerdings sagt der Coach auch: „Um tatsächlich zu gewinnen, müssen wir uns im Vergleich zu diesem Auftritt in Pirmasens noch weiter steigern.“

Tatsächlich tut Kakala gut daran zu verdeutlichen, dass der Gegner, der entflammten Pokal-Euphorie im Haag zum Trotz, ein dickes Brett ist. Ein Brett, das in der laufenden Saison noch von keinem Gegner durchbohrt werden konnte – in der Oberliga nicht, und im Pokal eben auch nicht. Nur Schott Mainz und der FC Karbach haben es bisher geschafft, den Pirmasensern wenigstens ein Unentschieden abzutrotzen. Immerhin musste der FKP da – wie jetzt beim SC Idar – jeweils auf des Gegners Platz ran. Kakala weiß genau, worauf der SC sein besonderes Augenmerk richten muss, denn er und seine Mannschaft haben es im Oberligaspiel in Pirmasens erlebt.

„Wir müssen natürlich die Standardsituationen besser verteidigen“, erklärt der Coach und erinnert sich mit Grausen daran, dass zwei Ecken zur Niederlage beim FKP geführt hatten. Diese Stärke zu kennen, ist eine Sache. Die andere ist es, die Freistöße und Ecken auch tatsächlich abzuwehren. „Das ist wirklich sehr schwierig, weil es einige sehr gute Zielspieler bei den Pirmasensern gibt, aber eben auch herausragende Schützen“, sagt Kakala.

Selensky und Sannoh im Fokus

Aus dem herausragenden Kader der Pirmasenser ragen übrigens zwei Akteure – aus der Kreis-Birkenfeld-Brille betrachtet – heraus. Nämlich Thomas Selensky und Ousmane Sannoh. Selensky kommt aus Hoppstädten-Weiersbach und wurde unter anderem beim TuS Hoppstädten ausgebildet. Im Punktspiel vor zweieinhalb Wochen erschreckte der 23 Jahre alte Mittelfeldmann die Idarer mit einem Solo über das halbe Feld samt anschließendem Pfostenschuss. Sannohs Heimat liegt sogar unweit des Haag-Stadions. Der 19 Jahre alte Angreifer kommt aus Idar und spielte beim SC auch in der C-Jugend, ehe er in den Jugendbereich des 1. FC Kaiserslautern wechselte. Für den FKP hat er zuletzt sowohl beim 6:0 gegen Wormatia Worms als auch beim 3:1 in Eppelborn als Joker einen Treffer erzielt.

Beim SC Idar-Oberstein ist die Personallage soweit in Ordnung. Offen ist nur, ob Malik Yerima wieder spielen kann. „Wir sind zuversichtlich“, sagt Kakala und erklärt: „Wir sind eigentlich gut drauf, nur die Erfolgserlebnisse fehlen uns.“ Der Coach hat deshalb folgende Marschrichtung für das Pokal-Viertelfinale vorgegeben: „Wir müssen uns heiß spielen, ein Tor schießen, die Zuschauer mitnehmen.“

FV Engers spielt noch keine Rolle

Kakala stellt auch klar, dass der Fokus gerade voll auf dem Pokal liege. Das wichtige Oberliga-Heimspiel am Samstag gegen den FV Engers sei noch nicht Teil seiner Überlegungen. Kakala macht sich auch keine Sorgen, dass seine Mannschaft im Pokal zu viele Kräfte lassen könnte. „Die Zeitspanne bis Samstag ist groß genug, und außerdem haben die Engerser die gleiche Belastung. Sie spielen am Mittwoch auch im Rheinlandpokal“, betont der Trainer. Gegner des FV ist übrigens der TuS Mosella Schweich.

Das nächste Oberligaspiel ist für den SC Idar-Oberstein also noch weit weg. Jetzt gilt es im Verbandspokal. Es gilt, das „Spiel des Jahres“ für sich zu entscheiden, um tatsächlich zum ersten Mal seit 2011 wieder einmal ins Halbfinale einzuziehen.

Von Sascha Nicolay

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