Wenn das mal keine Erfolgsgeschichte ist. Vor drei Jahren wurde die zweite Mannschaft des TSV Bockenau als Neuner-Team ins Leben gerufen, ein Jahr später zur Elfer-Mannschaft aufgestockt, und nun holte sie ungeschlagen die Meisterschaft in der Fußball-C-Klasse Bad Kreuznach 2.
Dabei bildeten die beiden Spiele gegen den großen Konkurrenten und Mitaufsteiger, die SG Spabrücken/Hergenfeld/Schöneberg, die Knackpunkte. „Wir hatten vor der Runde nie gedacht, dass wir Meister werden können. Oben mitzuspielen, wäre schon klasse gewesen“, erzählt Mark Tomschin, der Trainer der Bockenauer. Der Saisonstart verlief auch eher durchwachsen, ehe das Team ausgerechnet an der Spabrücker Kerb bei der SG mit 1:0 gewann. Es sollte die einzige Niederlage der Spabrücker in der gesamten Saison bleiben. „Bei uns hat sich mit diesem Spiel das Gefühl entwickelt, da könnte etwas gehen“, berichtet Tomschin.
„Danach war den Spabrückern anzumerken, dass sie selbst nicht mehr an die Meisterschaft glauben.“
Mark Tomschin
Fortan lief es auch richtig gut – bis zum Rückspiel. Beide Teams waren punktgleich, die Bockenauer hatten aber ein Spiel weniger absolviert. „Ausgerechnet an dem Tag hatten wir dann aber viele Ausfälle in der ersten Mannschaft und mussten aufstocken. Trotzdem haben wir mit der Zweiten ein 1:1 verteidigt, und danach war den Spabrückern schon anzumerken, dass sie selbst nicht mehr an die Meisterschaft glauben“, berichtet Tomschin. Die Bockenauer mussten allerdings weiter um jeden Dreier kämpfen, bei der SG Gräfenbachtal II wurde ihnen beim 3:2 beispielsweise alles abverlangt.
Zum Showdown kam es am letzten Spieltag gegen den TSV Langenlonsheim/Laubenheim II. Mit 4:0 führten die Bockenauer bereits zur Pause, siegten am Ende mit 4:1 und durften jubeln. „Die Jungs haben sich belohnt, das war große Klasse. Es wurde dann auch ein tolles Fest“, freut sich Tomschin, der betont: „Wir haben keinen Star in der Mannschaft, der Teamgeist steht im Vordergrund.“ Bemerkenswert: Bis auf eine Ausnahme spielten die Bockenauer in sämtlichen Partien mit der gleichen Abwehrformation. „Ich habe immer geschmunzelt, wenn es hieß, dass die Abwehr die Meisterschaft gewinnt. Aber genau so war es, wir hatten ganz hinten eine enorme Konstanz.“
Auf den Pfaden der SG Weinsheim III
Der Aufstieg in die B-Klasse ist für die Bockenauer aus vielerlei Gründen wertvoll. „Die zweite Mannschaft ist der Unterbau fürs Bezirksliga-Team, und da kannst du schlecht punkten, wenn die Zweite in der C-Klasse spielt. Zudem ist der Spielbetrieb in der B-Klasse einfach geregelter. Das fordert die Jungs mehr, und das ist vor allem wichtig für unsere vielen jungen Akteure. Die brauchen die B-Klasse, um den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu gehen“, erklärt Tomschin. Auch am letzten Spieltag zeigte sich, wie vielfältig die Bockenauer unterwegs sind. Gegen die Langenlonsheimer standen Spieler zwischen 18 und 53 Jahren auf dem Platz. Das erinnert ein bisschen an die SG Weinsheim III, die in der Parallelstaffel schon vor einigen Wochen Meister wurde.