VfL Simmertal im Wintercheck
Werden die Remiskönige durchgereicht?
Dominik Frey (rotes Trikot) ist als Kapitän und Abwehrchef eine Schlüsselfigur beim VfL Simmertal. Er muss vorangehen, wenn die Rettung gelingen soll.
Klaus Castor

Am Wochenende beginnt die Restrunde in der Fußball-Bezirksliga. Vor allem für den VfL Simmertal steht dann einiges auf dem Spiel.

Im letzten Teil unseres Winterchecks in der Fußball-Bezirksliga werfen wir einen Blick auf den VfL Simmertal. Nach dem Abstieg aus der Landesliga wollte der VfL auf Nahe-Ebene möglichst schnell den Weg zurück in die Erfolgsspur finden. Doch blickt man auf die erste Halbserie zurück, scheint die Elf vom Flachsberg von der Route abgekommen zu sein und sich verfahren zu haben. Das führte dazu, dass sich die Wege des Vereins und von Trainer Benedikt Bernd nach weniger als einem halben Jahr wieder trennten. Bernd wurde in seinen 16 Spielen als Simmertaler Coach zwar nur viermal geschlagen. Allerdings konnte er auch nur ein einziges Mal gewinnen. Bis zur Winterpause übernahm Philipp Giegerich interimsweise, der den spielenden Trainer Ricardo Ridder unterstützte. Mit elf Unentschieden aus 18 Begegnungen liegt der Remiskönig der Liga auf Rang 14 und damit drei Zähler hinter dem rettenden Ufer.

Das lief gut: „Wir hatten gut angefangen und hatten in der Startphase auch einige gute Spiele absolviert“, blickt Matthias Christian, als Zweiter Vorsitzender des VfL sehr nahe an der Mannschaft dran, auf einen positiven Start zurück. Der Absteiger blieb in den ersten sechs Spielen ungeschlagen. Christian ergänzt: „Wir hatten sehr häufig ein Chancenplus, konnten daraus aber keinen Profit schlagen.“

Das lief schlecht: „Vor der Saison hatten wir den ein oder anderen Abgang, der uns wehgetan hat und den wir nicht kompensieren konnten. Zum Beispiel fehlt uns vor dem Tor ein echter Knipser. Das ist möglicherweise auch ein Grund dafür, dass wir einfach zu häufig unentschieden gespielt haben“, resümiert Christian. Seine Aussage lässt sich mit den vielen Toren belegen, die Tim Reidenbach für die SG Hüffelsheim und Marcel Müller für den SV Mittelreidenbach erzielten. Beide waren bis zum vergangenen Sommer noch für die Simmertaler aufgelaufen. Christian ergänzt: „Nach der langen Unentschieden-Serie sind wir etwas aus der Spur gekommen. Spielerisch war es nicht mehr so berauschend, und es hat sich eine gewisse Unruhe eingeschlichen. Auch konditionell haben wir abgebaut. Irgendwann waren der Fitnesszustand der Mannschaft und das Spiel mit Ball nicht mehr so, wie wir uns das vorgestellt haben.“

Das muss besser werden: „Der Fokus in der Winterpause lag ganz klar drauf, an unserem Fitnesszustand zu arbeiten, sodass wir auch wieder über die gesamte Spielzeit Vollgas geben können“, sagt das Vorstandsmitglied und ergänzt: „Aber auch das Spiel mit Ball muss wieder besser werden. Da erhoffe ich mir, dass unser Zugang Daniel Speh die Zügel in die Hand nimmt und die derzeitigen Löcher stopfen kann.“

Zugänge/Abgänge: In Speh findet ein alter Bekannter den Weg zurück zum Flachsberg. Speh schnürte bereits in der Spielzeit 2018/2019 die Schuhe für den VfL, ehe er einige Jahre beim SV Oberhausen als Spielertrainer tätig war. „Daniel bringt reichlich Erfahrung und eine enorme Qualität mit. Wir sind froh, dass wir ihn für uns gewinnen konnten“, erklärt Christian, der sich auch über einen Rückkehrer aus dem Simmertaler Lazarett freut. „Silas Heinrich hatte sich zu Beginn der Runde verletzt und steht nun wieder zur Verfügung. Außerdem haben wir für die neue Saison bereits sechs neue Spieler in der Pipeline stehen.“ Allerdings verlassen den Verein in Murat Aysel, Finn Schäfer und Tim Dieges auch drei Leistungsträger im Sommer. Sie wechseln zum Nachbarn und zukünftigen Bezirksligisten SG Kirn/Kirn-Sulzbach.

Trainerstatus: Nach dem Aus von Bernd übernahm Giegerich interimsweise und unterstützte den spielenden Co-Trainer Ricardo Ridder bis zur Winterpause. Ridder wird nun in der Rückrunde die alleinige Verantwortung tragen, ehe zur neuen Saison der Ex-Profi Enes Softic das Zepter übernehmen wird.

Zielsetzung: „Für uns kann es nur darum gehen, den Abstieg zu vermeiden“, setzt Christian auf den Klassenverbleib und fügt an: „Wir müssen zu Hause erst einmal geschlagen werden. Da sehe ich unsere große Stärke und erhoffe mir, dass wir einige Punkte auf dem eigenen Rasen holen werden.“

Wer steigt auf/wer steigt ab? „Ich denke nicht, dass sich der SV Winterbach im Titelrennen noch einmal überholen lässt“, steht für Christian der Meister bereits fest. Dahinter sieht der Zweite Vorsitzende des VfL Simmertal die TSG Planig. „Ihre individuelle Qualität wird am Ende den Unterschied ausmachen, um sich den zweiten Platz zu sichern“, sagt Christian und äußert sich zum Abstiegskampf so: „Wer absteigt, ist mir egal, solange wir nicht davon betroffen sind.“

Prognose der Redaktion: Elf Unentschieden zeigen zwar, dass der VfL Simmertal konkurrenzfähig ist. Im Umkehrschluss fehlen aber wichtige Zähler für die Endabrechnung. Wenn der 14. nicht schnellstmöglich die Remis in Siege umwandelt und es nicht schafft, die 50:50 Spiele für sich zu entscheiden, wird der Durchrutsch in die A-Klasse kaum abzuwenden sein. Die Flachsberg-Elf hat es jedoch selbst in die Hand, wohin die Reise geht.

VfL Simmertal im Detail

Tabellenstand: 14. mit 14 Punkten und 29:46 Toren.Heim-/Auswärtsbilanz: Mit neun Punkten und 16:24 Toren Zehnter der Heimtabelle, auswärts mit fünf Punkten und 13:22 Toren auf Rang 14.Einziger Heimsieg: 4:3 gegen den SC Birkenfeld.Höchste Heimniederlage: 0:4 gegen den SV Winterbach.

Höchster Auswärtssieg: keiner.Höchste Auswärtsniederlage: 1:5 bei der TSG Planig.Bester Torschütze: Murat Aysel mit acht Treffern.

Top-News aus dem Sport