Fußball-Bezirksliga: Torjäger wird im Kellerduell mit der SG Kirschweiler vermisst
Wer übernimmt beim SC Birkenfeld die Orth-Rolle? Torjäger wird vor der Partie gegen Kirschweiler vermisst
Zweites Heimspiel in Folge für Tabellenführer FSV Blau-Weiß Idar-Oberstein (weiße Trikots). Auf das 3:0 gegen den SV Winterbach soll nun ein Dreier gegen den FC Brücken folgen. Foto: Manfred Greber
Manfred Greber

Der Spielplan der Fußball-Bezirksliga ist ungewöhnlich. Am Wochenende steht der erste Rückrunden-Spieltag an. Der letzte Vorrunden-Spieltag folgt dann eine Woche später. So treffen vier Kreis-Teams bereits ein zweites Mal aufeinander.

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FSV Blau-Weiß Idar-Oberstein – FC Brücken. Gefragt, ob es Schnittmengen zwischen beiden Teams gibt, die immerhin rund 35 Kilometer auseinander liegen, antwortet Blau-Weiß-Spielertrainer Eugen Karpunov: „Nicht so wirklich. Calvin Schindler hat früher mal in Brücken gespielt, aber sonst?“

Kurze Zeit später fallen ihm dann doch noch Berührungspunkte ein. So ist etwa Brückens Kapitän Dennis Peters einer derjenigen, der ihn mit Informationen über künftige Gegner versorgt. Die beiden kennen sich von Hobbyturnieren, pflegen ein gutes Verhältnis.

Und als die Sprache auf Kevin Conde kommt, der dem FC zuletzt gefehlt hat, klingelt es bei Karpunov. „Das ist ein super Kicker. Wir haben zusammen beim SC Idar gespielt, und da habe ich das einzige Mal die Hallen-Stadtmeisterschaft gewonnen.“ Und nicht nur das: Im Finale hatte ihm Conde zu einem Fallrückzieher aufgelegt. „So was vergisst man natürlich nicht“, sagt Karpunov mit einem Lachen.

Ob besagter Conde am Sonntag – dieses Mal auf der Seite des Gegners – wird mitwirken können, ist noch offen. „Er will es probieren, aber wir wissen nicht, ob es klappt“, sagt FCB-Trainer Eloy Campos. Definitiv verzichten muss er auf Kevin Töws, der für ein weiteres Spiel gesperrt ist. Dafür kehrt Matthias Busch zurück, sodass der Brückener Coach weniger improvisieren muss als beim 2:2 gegen die SG Fürfeld, als er selbst in der Innenverteidigung aufgelaufen war.

Im Hinspiel, das der FSV mit 3:1 für sich entschied, hatte der FC nicht den Hauch einer Chance. Allerdings spielte die Campos-Elf da noch mit einem 3-5-2-System, das der Coach nach wenigen Spieltagen über den Haufen warf, weil es zu vielen Gegentoren geführt hatte. Seither hat sich die Defensive stabilisiert, ist nach Ansicht des Brückener Trainers sogar besser als die der Gastgeber. Überhaupt hält er den Gegner, der erst eine Niederlage hinnehmen musste, für schlagbar. „Und doch fahren wir komplett ohne Druck hin, weil der FSV der Favorit ist“, sagt Campos.

Karpunov hat Schwierigkeiten, den FC einzuschätzen. Gerade, weil der zuletzt im Hinblick auf die Ergebnisse geschwächelt hatte. „Aber offensiv sind die Brückener schon richtig gut aufgestellt“, sagt der FSV-Trainer, der nicht weiß, ob er selbst wird mitwirken können – aus beruflichen Gründen. Zudem stehen hinter den Einsätzen von Matthias Heidrich und Sven Danech Fragezeichen.

SC Birkenfeld – SG Kirschweiler/Hettenrodt. Das zweite Kreis-Derby ist ein Kellerduell, bei dem die Gastgeber darauf hoffen, mit einem Sieg den Abstand auf die Abstiegsränge zu vergrößern, und die Gäste darauf setzen, mit einem Dreier den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen herstellen zu können.

Das erste Aufeinandertreffen der beiden war vielversprechend. Nachdem der SCB den Start komplett verschlafen und mit 0:3 zurückgelegen hatte, gelang es dem Team von Spielertrainer Tobias Jung, die Partie zu drehen und am Ende mit einem 4:3 als Sieger vom Platz zu gehen. „Da haben wir eine tolle Moral bewiesen“, sagt der Coach.

Zuletzt war es jedoch eher so, dass seine Mannschaft in der Schlussphase viele Gegentore kassierte, unter anderem in der Vorwoche beim 1:2 gegen die SG Guldenbachtal. Das liegt laut Jung nicht zuletzt darin begründet, dass sich aufgrund der dünnen Personaldecke auch die Spieler über 90 Minuten durchbeißen müssen, die nicht ganz fit sind. „Wenn die Kräfte schwinden, wirkt sich das natürlich auf die Konzentration aus“, weiß der Trainer.

Ein weiteres Manko beim SCB ist die fehlende Durchschlagskraft. Das beginnt bereits damit, dass es der Jung-Elf nicht gelingt, viele Chancen zu kreieren und die wenigen Möglichkeiten zu nutzen. An dieser Stelle wird Marco Orth vermisst. Doch der Stürmer wird wegen Kniebeschwerden weiter ausfallen, steht voraussichtlich in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass andere in diese Rolle schlüpfen, eine Mentalität entwickeln, das Tor unbedingt machen zu wollen. Auch Standardsituationen können ein probates Mittel sein, um in Tornähe zu kommen“, sagt Jung. Darauf wurde in den Einheiten ein Fokus gelegt.

Die Gäste reisen mit dem gleichen Problem an. Auch sie erzielen zu wenig Tore, stellen aktuell die zweitschlechteste Offensive. Genau da setzt Spielertrainer Tim Schwartz an: „Wenn man 1:0 führt, ist es für den Kopf sicherlich einfacher und man kann dem Gegner auch mal sein Spiel aufdrücken.“ Oft habe sein Team die Möglichkeit zur Führung gehabt, die Chancen dann aber vergeben. Gerade in den oft engen Partien war das ein entscheidender Faktor.

Obwohl die SG erst neun Zähler auf dem Konto und acht Punkte Rückstand zum rettenden Ufer hat, ist die Stimmung gut. „Die Mannschaft ist selbstkritisch, reflektiert die eigenen Fehler, bleibt aber positiv und optimistisch“, sagt Schwartz. Gegenüber der Vorwoche entspannt sich die Personalsituation: Pascal Sokol und Timmy Lorenz kehren zurück, sodass Schwartz nur noch auf Alex Koch verzichten muss.

SG Weinsheim – SV Niederwörresbach. Dass es gegen die Weinsheimer dieses Mal kein Durchmarsch wie im Hinspiel wird, davon ist der Niederwörresbacher Spielertrainer Florian Herzog überzeugt. Das erste Aufeinandertreffen gewann seine Mannschaft mit 3:0 – und auch in den folgenden Partien blieben die Weinsheimer hinter den Erwartungen zurück. Das ist mittlerweile anders, die Gastgeber stehen nach einer Siegesserie auf einem guten dritten Rang, sind am SVN vorbeigezogen und nach Ansicht von Herzog da angekommen, wo sie zu erwarten waren. „Die haben eine spielerisch gute Mannschaft“, weiß der SVN-Trainer.

Von seinem Team erhofft er sich, dass es an die Leistungen der vergangenen Partien anknüpft. Da hatte vor allem die Moral gestimmt. Ein paar Mal hatte Niederwörresbach zurückgelegen, war aber wiedergekommen und hatte die Spiele gedreht. „Es ist in den Köpfen drin, dass wir in der Lage sind, nachlegen zu können“, sagt Herzog, der darin einen Bonus sieht. Bis auf Jan Leonhard, der in der Vorwoche einen Mittelfußbruch erlitten hat, stehen ihm alle Spieler zur Verfügung.

TuS Hoppstädten – TSV Langenlonsheim/Laubenheim. Vor dem wichtigen Heimspiel, das auf dem Kunstrasen am Birkenfelder Campus ausgetragen wird, gehen dem Hoppstädtener Trainer Timo Hinsberger die Stürmer aus: Tim Schupp, Jan-Luca Becker und Joshua Flick sind verletzt, Maxi Ding ist beruflich verhindert, Steven Walooki steht ebenfalls nicht zur Verfügung. Deswegen wird der Coach aller Voraussicht nach seinen „Mann für alle Fälle“, Maik Winter, aus dem defensiven Mittelfeld nach vorne ziehen und sich selbst als Back-up auf die Bank setzen.

In der Vorwoche hatte Hinsberger 45 Minuten in der zweiten Mannschaft gespielt und zwei Tore erzielt. Einen Einsatz über eine Halbzeit traut er sich auch in der Bezirksliga zu. Alternativen könnten auch Lauren Kohn und Daniel Wilhelm sein, die nach ihren langen, verletzungsbedingten Ausfällen erst nach der Winterpause in der Ersten spielen sollten, zuletzt aber in der zweiten Mannschaft bereits über die volle Distanz gegangen sind. Auf der Torwartposition hat sich der TuS durch die Trennung von Tobias Buch eine Baustelle geschaffen, die dem Trainer ebenfalls Sorgen bereitet. Thorsten Heinrichs, eigentlich als Ersatz gedacht, fällt weiter wegen einer Zerrung aus. Hinsberger wird also improvisieren müssen.

Eine Alternative könnte Markus Sauer, Stürmer in der zweiten Mannschaft, sein, der bereits im Tor gespielt hat. In der Defensive kehrt Jochen Hornberger nach seinem Urlaub zurück und könnte direkt in die Startelf rücken. „Er gibt uns schon enorm Stabilität“, weiß Hinsberger. Das ist auch mit Blick auf das wichtige Heimspiel gegen den vier Zähler und zwei Plätze schlechter gestellten TSV von großer Bedeutung. „Wir wollen die Partie nutzen, um den Abstand zu vergrößern“, sagt der Coach.

TuS Mörschied – SG Guldenbachtal. Mit einem Sieg könnte der TuS bei einem optimalen Verlauf der anderen Partien auf Rang drei springen. „Wir wollen natürlich oben dranbleiben“, sagt Trainer Martin Dawitschek. Im Hinspiel gab es für seine Mannschaft ein leistungsgerechtes Remis und keine Tore. Das 0:0 spiegelt auch den Saisonverlauf der Teams wider: Beide sind sowohl in der Offensive als auch in der Defensive minimalistisch unterwegs, haben 19 Gegentore kassiert und 20 (Mörschied) beziehungsweise 21 (Guldenbachtal) geschossen. „Eigentlich sind sie in der Offensive richtig gut besetzt, deswegen wundert mich die geringe Torausbeute schon ein wenig“, sagt der TuS-Coach.

Von seinem Team erhofft er sich, dass es einen ähnlich leidenschaftlichen und läuferisch starken Auftritt wie beim 3:2 in Planig hinlegt. Zudem sei es gegen die gut gestaffelte Defensive wichtig, über die Außen zu kommen und so die eigenen Stärken auszuspielen. Bis auf Fabian Stauch stehen dem Coach alle Akteure zur Verfügung. Lukas Salzsäuler hat bereits in der zweiten Mannschaft Spielpraxis gesammelt, soll langsam wieder herangeführt werden.

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