Damit hatten die wenigsten gerechnet: Die SG Guldenbachtal schaffte auf den letzten Drücker den Klassenverbleib in der Fußball-Bezirksliga. Ihr gelang der Sprung ans rettende Ufer dank eines Überraschungserfolgs über die SG Weinsheim, die als Tabellenzweiter ab Donnerstag um den Aufstieg kämpft. Auch der TSV Bockenau rettet sich, während der VfL Simmertal und der VfR Baumholder II absteigen und der TuS Waldböckelheim auf den Weinsheimer Aufstieg hoffen muss. Auffällig: Sowohl bei der SG Guldenbachtal als auch beim TSV Bockenau war es im Frühjahr zu Trainerwechseln gekommen. Mit Interimstrainern gelang nun die Rettung.
SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim – TuS Pfaffen-Schwabenheim 6:4 (3:2).„Man hat gemerkt, dass es bei beiden Mannschaften um nichts mehr ging, dementsprechend wurde die Defensivarbeit auf beiden Seiten vernachlässigt“, kommentierte SGM-Spielertrainer Keven Lang-Lajendäcker das Zehn-Tore-Spektakel. Trotz der Gästeführung durch Benjamin Mayer (26.) per Foulelfmeter bestimmten die Hausherren das Geschehen im ersten Durchgang. Mit einem Doppelschlag von Leon von Ondarza (34.) und Dorian Glaser (35.) drehte die SG die Partie. Noch vor dem Seitenwechsel erhöhte Nils Meurer (40.), doch Mayer verkürzte (44.) für den TuS. „In dieser Phase hätten wir unsere Führung ausbauen müssen“, sagte Lang-Lajendäcker. So aber glichen die Gäste durch Matthias Lahm (73.) aus, Abdullah Kurtoglu (75.) gelang sogar die TuS-Führung. „Wir haben rechtzeitig die Kurve bekommen und am Ende verdient gewonnen“, bilanzierte der SGM-Spielertrainer. Tim Wilhelm (82., 90.) sowie von Ondarza (83.) bescherten den Gastgebern die Punkte.
SC Birkenfeld – TuS Mörschied 1:5 (0:4). Dank des Erfolgs schloss der TuS die Saison als bestes Team des Kreises Birkenfeld ab. Tore: 0:1, 0:5 Christoph Giese (4., 60.), 0:2 Niklas Munsteiner (11.), 0:3 Lars Haag (25.), 0:4 Marvin Kunz (38.), 1:5 Leon Korn (78.).
FSV Idar-Oberstein – TuS Waldböckelheim 3:0 (0:0).„Einfach sau unnötig und extrem bitter“, zeigte sich TuS-Spielertrainer Simon Schmidt nach Spielende frustriert. Nach der Niederlage droht den Waldböckelheimern der Abstieg. Rettungsanker ist die SG Weinsheim, die mit dem Aufstieg in die Landesliga den TuS retten würde. Nach einer missglückten Flanken von Casmir Mbachu (57.) tropfte der Ball vom Innenpfosten ins Gästetor. „Wir hatten einige gute Chancen und kassieren dann so ein Ei“, sagte Schmidt und ärgerte sich auch über die Ergebnisse auf den anderen Plätzen. „Nach dem 0:1 haben wir aufgemacht und zum Schluss noch zwei Gegentore kassiert. Mich ärgert nicht, dass wir das eine Spiel verloren haben, sondern dass und wie wir den direkten Klassenverbleib selbst aus der Hand gegeben haben.“ Kurz vor Schluss machten es Jan-Niklas Decker (88.) und Ibrahim El-Saleh (90.) deutlich.
TSG Planig – SV Winterbach 5:4 (1:3).„Das Ergebnis ist ein Spiegelbild einer chaotisch verrückten Saison“, musste TSG-Trainer Christoph Schenk nach dem Sieg gegen den Meister schmunzeln. Tim Augustin (9.) markierte die Führung der Gäste. Noel Schywalski (17.) glich aus. Es folgte ein Doppelschlag von Elias Pfenning (29., 33.), mit dem der SVW zur Pause führte. „Da wurden unsere Fehler eiskalt bestraft“, berichtete Schenk und fügte an: „Wir wollten für die Jungs, die uns verlassen, noch einmal richtig Gas geben.“ Direkt nach Wiederanpfiff verkürzte Schywalski (48.), doch Maximilian Stumm (50.) stellte den alten Abstand wieder her. Dann schlug die Stunde der TSG. Dogukan Tasyürek (52.), Idan Shvartsburd (60.) und Schywalski (70.) brachten die TSG auf die Siegerstraße. „Das Spiel hätte auch 8:8 ausgehen können“, resümierte der Planiger Trainer und ergänzte: „Wir waren richtig heiß auf das Spiel, weil wir ein Jahr lang zu Hause ungeschlagen bleiben wollten. Das ist uns mit der Aufholjagd geglückt.“
Spvgg Nahbollenbach – VfR Baumholder II 4:2 (0:1). Die Halbzeitführung konnten die Baumholderer nicht zum Sieg und damit zum Klassenverbleib nutzen. Tore: 0:1 Erik Lutz (42.), 1:1, 3:1 Dennis Schug (58., 74.), 2:1 Niklas Herrmann (60.), 4:1 Tom Weber (90.), 4:2 Tim Simon (90.).
SC Idar-Oberstein II – SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein 2:5 (1:2).„Aufgrund der Vielzahl an guten Chancen hätten auf beiden Seiten noch deutlich mehr Tore fallen können“, erklärte der Fürfelder Spielertrainer Maurice Fischer, der ein technisch gutes Spiel gesehen hatte. Frederik Azzouz (10.) und Mike Wettstein (22.), die beiden quirligen Youngster der Fürfelder, trafen zur Führung. Abdoul Ali (36.) verkürzte. „Nach dem Seitenwechsel hatten wir noch mehr Spielanteile, wodurch auch der Sieg völlig in Ordnung geht“, bilanzierte Fischer. Marcel Beck (58.), Nils Themann (70.) und Peter Frey (75.) erhöhten, ehe Ali (87.) für den SC traf. „Sowohl das letzte Heimspiel als auch das letzte Auswärtsspiel gewonnen, so kann man die Saison abschließen“, freute sich der Fürfelder Spielertrainer und zeigte sich mit Platz vier im Abschlussklassement mehr als zufrieden.
TSV Bockenau – VfL Simmertal 1:1 (1:1).„Das Spiel war ausgeglichen und stand zu jedem Zeitpunkt auf des Messers Schneide“, berichtete TSV-Trainer Sascha Küstner und freute sich über den geglückten Klassenverbleib. Lucas Brandenburg (9.) brachte den TSV in Führung. Christoph Alt (29.) hatte die passende Antwort parat. „Der VfL Simmertal war bärenstark und hat uns immer wieder vor Probleme gestellt. Gerade in der Schlussphase hat er enormen Druck aufgebaut“, teilte Küstner mit und ergänzte: „Wir haben alles reingeworfen und uns den Klassenverbleib mit einem leistungsgerechten Unentschieden erkämpft.“
SG Guldenbachtal – SG Weinsheim 3:2 (2:0).„Die beiden schnellen Tore direkt hintereinander haben die Weinsheimer aus dem Konzept gebracht und uns total in die Karten gespielt“, sagte SGG-Trainer Andreas Christ und freute sich über den Last-minute-Klassenverbleib. Jan Hildebrandt (30.) und Oliver Pfeiffer (33.) markierten die Pausenführung der Hausherren. „Zur Pause haben die Weinsheimer richtig Qualität eingewechselt, daran hat man gesehen, dass sie uns nichts schenken wollten“, erklärte Christ. Niklas Mittwich (57.) und Felix Frantzmann (73.) glichen aus. Im Gegenzug ließ Pfeiffer (75.) aber den Ball erneut im Weinsheimer Tornetz zappeln. „Danach haben wir mit Mann und Maus verteidigt, um das Ergebnis über die Zeit zu bringen“, sprach der Guldenbachtaler Trainer von einem glücklichen Sieg. Auch SGG-Schlussmann Jannis Mörsdorf bejubelte die Rettung: „So die Klasse zu halten, ist geiler als der Gewinn einer Meisterschaft.“