Bezirksliga: Fürfelder gewinnen 9:1 in Idar-Oberstein und sind nun Dritte - Weinsheimer Siegesserie endet - Wichtiger Erfolg des TuS Waldböckelheim
SG Fürfeld siegt 9:1: Becks Viererpack lässt es beim FSV Idar-Oberstein mächtig brodeln
Guldenbachtal - Merxheim
Da konnten sich die Merxheimer (schwarze Trikots) noch so krummlegen, gegen Luca Czarnecki (rechts) und die SG Guldenbachtal waren sie machtlos. Links: SGM-Kapitän Dorian Glaser. Foto: Klaus Castor
Klaus Castor

Region Nahe. Diese Saison in der Fußball-Bezirksliga ist gut für ungewöhnliche Ergebnisse. Und die Schmuckstadt Idar-Oberstein offensichtlich ein Anziehungspunkt für solche Resultate. Vor ein paar Wochen unterlag die TSG Planig mit 6:7 beim SC Idar-Oberstein II, nun gewann die SG Fürfeld mit sage und schreibe 9:1 beim FSV Idar-Oberstein, also bei dem Team, das in der Vorsaison noch in der Landesliga gespielt hatte und auch stark in die Runde gestartet war. Kein Wunder, dass es bei den Obersteinern nach dem Debakel mächtig brodelt.

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Die Fürfelder sind damit am FSV vorbeigezogen auf den dritten Rang – punktgleich mit der SG Weinsheim, deren Siegesserie etwas überraschend mit einem 1:1 in Nahbollenbach endete. Auch die TSG Planig redet ein Wörtchen im Kampf um den zweiten Rang mit. Ganz vorne dreht der SV Winterbach einsam seine Kreise, hat neun Punkte Vorsprung. Bereits am Mittwoch hatte der SVW den SC Birkenfeld mit 2:1 bezwungen – wir berichteten.

SG Guldenbachtal – SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim 3:0 (1:0). Nach dem Heimsieg kann die SG Guldenbachtal erst einmal durchatmen. „Der Sieg war sehr wichtig“, kategorisierte SGG-Abteilungsleiter Selim Darcan den zweiten Dreier als Balsam für die Seele ein. In einer kämpferischen Partie gingen die Gastgeber durch Julian Wolf (25.) in Führung. „An dem Windesheimer Platz beißt sich so mancher Gegner die Zähne aus. Schöner Fußball ist dort eher Mangelware, sondern Kampf und Mentalität stehen an der Tagesordnung“, sagte Darcan und ergänzte: „Und genau diese Tugenden haben uns zum Sieg geführt.“ Nach dem Seitenwechsel legte Jan Hildebrandt (62.) nach, ehe Steven Bauer (85.) für die Entscheidung sorgte. „Eine Führung heißt bei uns nichts. Wir haben dieses Mal aber geschlossen und diszipliniert verteidigt und uns den Sieg verdient, auch wenn wir das ein oder andere Mal auch Glück hatten“, berichtete der Abteilungsleiter, der neben seiner Mannschaft auch lobende Worte für sein Trainerteam übrig hatte: „Felix Pauer und Yannik Wex haben das Team von hinten bis vorne perfekt eingestellt.“

TuS Waldböckelheim – VfR Baumholder II 2:0 (2:0). „Wir gehen zum Glück dieses Mal früh in Führung und hatten damit den Vorteil auf unserer Seite“, freute sich TuS-Spielertrainer Simon Schmidt über einen wichtigen Heimsieg im Sechs-Punkte-Spiel. Jan Scheib lupfte den Ball bereits nach zwei Minuten über den Baumholderer Schlussmann ins Netz. „Das 2:0 legt Daniel Schick in der 28. Minute richtig gut nach“, lobte Schmidt seinen Schützling. Nach einem Eckball der Gäste setzte Schick nach und gewann einen entscheidenden Ball im Mittelfeld. „Und dann knallt er den Ball aus 40 Metern ins Tor“, erläuterte Schmidt, der sich über Zehn-Minuten-Strafen ärgerte. „Wir haben insgesamt drei bekommen und es uns dadurch selbst schwer gemacht. Wir haben aber nichts mehr anbrennen lassen, wodurch der Sieg unterm Strich auch in Ordnung geht“, resümierte Schmidt.

SC Idar-Oberstein II – TuS Pfaffen-Schwabenheim 5:4 (1:1). Trotz der Führung durch Alper Akcam (37.) kam der TuS nicht richtig in Fahrt. „Wir haben uns zu viele einfache Fehler erlaubt“, berichtete Serkan Kural, der Trainer der zweiten Pfaffen-Schwabenheimer Mannschaft, der den erkrankten Chefcoach Beytullah Kurtoglu vertreten hatte. Kurz vor der Pause konnte Gevorg Yezagelyan (43.) ausgleichen. „Wir haben das Spiel nach Wiederanpfiff komplett aus der Hand gegeben“, haderte Kural. Hendrik Puhl (46., 54.) brachte die Hausherren mit einem Doppelpack nach vorne. Der Aufsteiger verkürzte durch Sven Dangel (59.), doch Yezagelyan (63.) stellte den alten Abstand wieder her. Zwar konnten die Gäste über Benjamin Mayer (71.) und Akcam (78.) ausgleichen, doch das letzte Wort gehörte erneut Puhl (90.). „Der SC Idar hat eine junge Mannschaft, die läuferisch sehr stark unterwegs war. Wir haben es nicht geschafft, ihr unser Spiel aufzuzwingen, und haben verdient verloren“, fasste Kural zusammen.

FSV Idar-Oberstein – SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein 1:9 (0:4). „Das Ergebnis klingt sehr surreal“, berichtete SG-Spielertrainer Maurice Fischer von einer sehr starken Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben den FSV früh attackiert und ihn zu Fehlern gezwungen. Vor dem gegnerischen Tor hat dann alles perfekt gepasst“, erklärte Fischer. Mit einem Viererpack von Marcel Beck (12., 25., 28., 30.) verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Pause. „Wir wollten die Anfangsphase der zweiten Hälfte gut überstehen. Das frühe 5:0 hat uns in die Karten gespielt und die letzte Gegenwehr des Gegners gebrochen“, sagte der Spielertrainer. Peter Frey (54.) und Sören Pershon (63.) legten nach, ehe Marvin Hendricks (74.) und Christian Henn (79., 87.) per Doppelpack das Ergebnis in die Höhe schraubten. Matthias Heidrich (68.) sorgte mit dem 1:6 für Ergebniskosmetik.

TSV Bockenau – TuS Mörschied 3:2 (1:0). Nach einem zerfahrenen Beginn staubte Jannik Tressel (45.) einen Schuss von Julian Brückner zur Pausenführung ab. „Im zweiten Abschnitt hat der TuS Mörschied ordentlich Druck aufgebaut, dem wir kaum standhalten konnten“, teilte TSV-Trainer Dirk Reidenbach mit. Tim Schuf (61.) glich aus, ehe Niklas Munsteiner (74.) das Spielgeschehen drehen konnte. „Nach dem 2:1 waren wir gefühlt platt. Hätte der TuS Mörschied da das 3:1 nachgelegt, wäre die Messe gelesen gewesen“, berichtete Reidenbach, der den Hut vor der kämpferischen Leidenschaft seiner Mannschaft zog: „Statt uns aufzugeben, haben wird uns zusammengerafft und uns zurückgekämpft.“ Daniel Reidenbach (84.) glich aus. Der viel umjubelte Siegtreffer fiel nach einer Bockenauer Flanke. Beim Klärungsversuch rutschte Gästespieler Bastian Schwinn (90.) der Ball über den Spann und von dort ins eigene Netz. „Am Ende sprechen wir von einem glücklichen Sieg, den wir natürlich gerne mitnehmen“, fasste der Bockenauer Trainer zusammen. Seine Mannschaft musste nach dem Ausgleich in Unterzahl die Partie zu Ende spielen, da ein Spieler der Hausherren die Rote Karte gesehen hatte.

Spvgg Nahbollenbach – SG Weinsheim 1:1 (0:0). „Wenn der Schiedsrichter nach dem Spiel an der Würstchenbude die Vereinsmitgliedschaft angeboten bekommt, ist eine Mannschaft zufrieden und die andere nicht“, begann SG-Trainer Andy Baumgartner das Gespräch über die Partie und fügte an: „Das Unentschieden am Unparteiischen festzumachen, wäre zu einfach, auch wenn er in einigen Situationen sehr abenteuerlich gepfiffen hat.“ Dennis Schug (79.) traf zur späten Führung der Gastgeber. Der Jubel hielt allerdings nicht lange an. Nur zwei Zeigerumdrehungen später egalisierte Luca Redschlag (81.) das Ergebnis. „Die Spvgg Nahbollenbach hat mit viel Herz gekämpft. Wir haben in den entscheidenden Momenten das Tor nicht gemacht“, berichtete der Weinsheimer Trainer, der abschließend sagte: „Jetzt haben wir nach ein paar Siegen mal wieder Punkte abgegeben und ein Gegentor kassiert. Davon lassen wir uns nicht aus der Bahn werfen. Wir werden unseren Weg weitergehen.“

TSG Planig – VfL Simmertal 5:1 (3:0). In einer einseitigen Partie gingen die TSGler durch Burak Tasci (31.) in Führung. Noch vor dem Pausentee erhöhten Noel Schywalski (35.) und Dennis Mastel (41.). „Wir waren dem VfL Simmertal in allen Belangen überlegen“, sagte TSG-Trainer Christoph Schenk. Nach dem Seitenwechsel markierte Mastel (50.) seinen zweiten Treffer. Zwar konnte Azad Dag (70.) verkürzen, doch Ezz Jalkama (76.) machte endgültig den Deckel drauf. „Das Einzige, was ich kritisieren kann, ist unsere Chancenverwertung. Neben vier Aluminiumtreffern haben wir vor dem Tor noch einiges liegen gelassen. Ansonsten war das ein sehr starker Auftritt“, lobte Schenk die Vorstellung seines Teams. Florian Unckrich

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