In der Fußball-Bezirksliga schnupperte die Spvgg Nahbollenbach wieder am Sieg. Im Kreis-Duell gegen den SC Birkenfeld schossen die Nahbollenbacher drei Minuten vor Schluss das vermeintliche Siegtor. Doch praktisch im Gegenzug glich der SCB noch aus. Damit rann der Spvgg erneut ein Dreier in der Schlussphase durch die Finger. Vor einer Woche hatten sie gegen die TSG Planig sogar mit zwei Treffern kurz vor Schluss geführt, ehe ein Doppelschlag den Sieg zu Nichte gemacht hatte.
Weil der TuS Waldböckelheim 4:0 gegen die SG Guldenbachtal gewonnen hat, ist es im Abstiegskampf noch enger geworden. Der VfR Baumholder II ist nach seiner 0:1-Heimniedelage gegen den TuS Mörschied wieder auf den letzten Platz abgerutscht. 16 Punkte stehen zu Buche. 17 Zähler hat der VfL Simmertal als Vorletzter. 18 Punkte verbucht der SC Birkenfeld als Drittletzter und damit genauso viele wie die Waldböckelheimer auf dem viertletzten Rang. Guldenbachtal und die Spvgg Nahbollenbach stehen mit 19 Zählern knapp über dem Strich, einen Punkt hinter dem TSV Bockenau, der beim FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein den Kürzeren zog. Nach der 2:5-Niederlage in Planig steht auch der SC Idar-Oberstein II mit 22 Zählern alles andere als sorgenfrei da.
Spvgg Nahbollenbach – SC Birkenfeld 2:2 (1:1). „Das Unentschieden ist gerecht“, urteilte Andy Forster, der Trainer der Spvgg Nahbollenbach, und erntete Zustimmung von seinem Kollegen Pascal Geibel. „Die erste Halbzeit geht an Nahbollenbach, die zweite an uns“, befand der Coach des SC Birkenfeld.
Die Gäste gingen früh in Führung. Leon Korn köpfter quer, und Wladislaw Sontag musste den Ball nur noch über die Linie drücken. „Allerdings hätte das Tor nicht zählen dürfen. Vor dem Querkopfball ist unser Jahn Lenz klar mit zwei Händen weggestoßen worden“, berichtete Forster. Geibel bestätigte das und sagte: „Ich habe das aus 50 Metern Entfernung auch so wahrgenommen.“

Dann erlebten die Birkenfelder einen richtigen Schock. Nach einem Zusammenprall in der Luft musste Florian Meiswinkel blutüberströmt vom Platz und ins Krankenhaus. Dort wurde eine Gesichtsfraktur festgestellt. „Er muss operiert werden und fällt wohl länger aus“, sagte Geibel. Auch für das Birkenfelder Spiel hatte das Folgen. „Bis dahin haben wir richtig gut gestanden, anschließend gab es einen Riesenbruch bei uns“, erklärte der SCB-Trainer.

Zudem bot Nahbollenbach in der ersten Hälfte eine ansehnliche fußballerische Leistung und schaffte durch einen direkt verwandelten Freistoß von Matthias Heidrich den Ausgleich (38.). Nach dem Seitenwechsel war Birkenfeld besser. „Unser Führungstor ist dann auch glücklich gefallen, weil eher der SCB am Drücker war“, fand selbst Spvgg-Trainer Forster. Gleichwohl besorgte Omar Majzoub auf Vorlage von Heidrich das 2:1 (87.). „Unsere Reaktion darauf war aber überragend“, sagte Geibel. Marco Rozycki setzte sich schön in Szene und schloss überlegt zum 2:2 ins lange Eck ab (88.).
FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein – TSV Bockenau 2:1 (2:1). Die Anfangsphase hatte es in sich auf der Finsteheck, wo die Partie doch noch ausgetragen wurde. Bockenau ging schnell mit 1:0 in Führung. Luke Schwarz traf (9.). „Das war aus dem Nichts“, sagte Eugen Karpunov, der Coach des FSV. Doch die Obersteiner antworteten mit einem Doppelschlag. Tim Förster spielte einen Schnittstellenpass auf Jan-Uwe Audri, und der Torjäger markierte per Lupfer den 1:1-Ausgleich (13.). Und weil das so schön funktioniert hatte, schoss der FSV sechs Minuten später ein weiteres Tor nach dem gleichen Strickmuster. Förster spielte durch die Schnittstelle, und diesmal war lupfte Ibrahim El-Saleh die Kugel ins Netz – 2:1 (19.). „Wir haben es dann einige Male verpasst, den dritten Treffer nachzulegen. Bockenaus Keeper hat gut gehalten. „Vor unserem Tor ist nicht mehr viel angebrannt“, berichtete Karpunov, der erneut nach einer halben Stunde mit einer Muskelverletzung vom Feld musste.
TSG Planig – SC Idar-Oberstein II 5:2 (1:1). Das Ergebnis klingt viel deutlicher, als es das Spiel tatsächlich war. „Wir sind gut in die Partie gekommen“, sagte Sc-Coach Michael Rodenbusch und durfte sich auch über die 1:0-Führung seiner Mannschaft freuen. Lennert Arend spielte einen klasse Flugball über die Abwehr in den Lauf von Fabian Sagawe, der den TSG-Schlussmann tunnelte (18.). „Wir hatten mehrere solcher Konteraktionen“, sagte Rodenbusch, doch das nächste Tor markierte die TSG Planig. „Wir haben hinten rumgetändelt, hatten keinen Zugriff“, kritisierte Rodenbusch. Noel Schywalski glich aus (25.). „Das war auch nicht unverdient“, räumte der SC-Trainer ein.
Nach dem Seitenwechsel rückte Dominic Bauer in den Mittelpunkt. Zunächst schaltete er sich in die Offensive ein und besorgte mit einem überlegten Schuss ins lange Eck die erneute SC-Führung (49.). Dann entschied Schiedsrichter in einer Aktion, bei der Bauer, laut Rodenbusch, klar gefoult wurde, auf Handspiel des SC und gab Freistoß für Planig. Und während Bauer draußen behandelt werden musste, kassierten die Idarer in Unterzahl den 2:2-Ausgleich durch Eray Öztürk (58.). „Klar muss man das auch wegverteidigen, aber uns ist durch das Fehlen von Dominic ein wenig die Ordnung verloren gegangen“, erklärte Rodenbusch. Doch es kam noch schlimmer. Noch in der gleichen Minute schoss Schywalski die TSG sogar in Führung (58.) – der SC war noch immer in Unterzahl. „Zwei Tore mit einem Mann weniger in einer Minute waren natürlich bitter, und damit war auch der Bann gebrochen“, sagte Rodenbusch, der festhielt. „Anschließend haben die Planiger es auch schön ausgespielt. Die Mannschaft hat schon Qualität. Dennis Mastel (71.) und Charlie Ruppert (78.) erhöhten auf 5:2. „Am Ende ist das Ergebnis zu hoch ausgefallen, weil wir uns lange gut verkauft haben“, meinte Rodenbusch.
VfR Baumholder II – TuS Mörschied 0:1 (0:0). Den goldenen Treffer erzielte Mörschieds Fabian Rosner nach 54 Minuten: Nach einem Angriff über die rechte Seite und Lars Haag klärte die VfR-Defensive die Kugel nicht gut, Rosner ging ins Gegenpressing, eroberte den Ball und schob ihn überlegt ins lange Eck.
Dass es der einzige Treffer der Partie blieb, lag aus Sicht von Mörschieds Spielertrainer Florian Galle vor allem daran, dass es seiner Mannschaft nach der Pause nicht gelungen war, die optische Überlegenheit und das Chancenplus auch in weitere Tore umzumünzen. Denn nach einer zähen ersten Hälfte, in der sich beide Mannschafen schwergetan hatten, gefährlich ins letzte Drittel zu kommen – Baumholder kam zu einem, Mörschied zu keinem nennenswerten Abschluss – hatten die Gäste nach Wiederanpfiff die Spielkontrolle übernommen. „Wir haben mehr Druck gemacht, sind höher angelaufen, haben den Gegner so zu Fehlern gezwungen“, beschrieb Galle die Änderung in der taktischen Ausrichtung. Das funktionierte gut, aber eben nicht gut genug, um einen zweiten Treffer nachzulegen.
Und so blieb es bis zum Ende ein Spiel auf Messers Schneide. Baumholder versuchte zwar noch einmal alles, um zum Ausgleich zu kommen, erarbeitete sich allerdings auch keine nennenswerten Möglichkeiten mehr. „Aber klar ist das gefährlich, da kann immer mal ein Ding durchrutschen“, sagte Galle, der froh war, dass seine Mannschaft die knappe Führung über die Zeit retten konnte. Der Baumholderer Elias Forat sah Rot wegen einer wegen Notbremse (87.).
SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein – TuS Pfaffen-Schwabenheim 3:0 (2:0). Tore: 1:0 Abdullah Kurtoglu (5. Eigentor), 2:0 Peter Frey (45.), 3:0 Marcel Beck (57.).
TuS Waldböckelheim – SG Guldenbachtal 4:0 (0:0). Tore: 1:0 Simon Wagner (60.), 2:0, 3:0 Marian-Daniel Tanasie (87., 88.), 4:0 Elias Trierweiler (90.).
SV Winterbach – SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim 3:0 (0:0). Tore: 1:0 Elias Pfenning (83.), 2:0 Maximilian Stumm (85.), 3:0 Jonas Götz (86.).
VfL Simmertal – SG Weinsheim 1:2 (1:2). Tore: 0:1 Joshua Weber (8.), 1:1 Ricardo Ridder (27.), 1:2 Felix Frantzmann (44.).