Weiter sehr eng geht es im Abstiegskampf der Fußball-Bezirksliga zu – und nach wie vor sind drei Mannschaften aus dem Fußballkreis Birkenfeld mittendrin. Auf einem denkbaren Abstiegsrang steht als Drittletzter aber nur der VfR Baumholder II, der zwei Zwei-Tore-Führungen verspielte und sich mit einem 3:3 gegen die SG Fürfeld begnügen musste. Drei Punkte über dem Strich rangiert die Spvgg Nahbollenbach nach ihrem 2:1-Heimsieg gegen die SG Merxheim und ist damit nun punktgleich mit dem SC Birkenfeld, der einen Befreiungsschlag verpasste und beim TSV Bockenau 0:1 verlor.
Den Abstiegssumpf verlassen hat wohl der SC Idar-Oberstein II. Nach dem 6:0 geht es für die Mannschaft von Trainer Michael Rodenbusch wohl noch eher darum, bestes Team aus dem Kreis Birkenfeld zu werden. Der TuS Mörschied ist noch drei, der FSV Blau-Weiß Idar-Oberstein fünf Punkte entfernt. Beide quittierten Auswärtsniederlagen.
VfR Baumholder II – SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein 3:3 (2:0). Jan Eisenhut haderte nicht mit dem Unentschieden, obwohl seine Mannschaft gleich zweimal mit zwei Treffern vorne lag. „Natürlich wäre aufgrund der Vorsprünge auch ein Sieg möglich gewesen, aber das Remis ist unter dem Strich gerecht“, betonte der Trainer des VfR Baumholder II und fügte hinzu: „Vor der Partie hätte ich ein Unentschieden ja auch unterschrieben.“ Die VfR-Taktik ging auf. Das Team stand tief und lauerte auf Umschaltaktionen. „Wir hatten zwei Chancen und haben sie reingemacht“, sagte Eisenhut. Lars Lindecke (32.) und Raphael Allkofer (43.) stellten auf 2:0. Das Anschlusstor kurz nach der Pause durch Marcel Beck (48.) konterte Daniel Embacher mit dem 3:1 (68.). Drei Minuten später köpfte Peter Frey einen Freistoß zum 2:3 ein (68.). „Danach hätten wir das 4:2 machen können, haben es aber nicht geschafft“, berichtet Eisenhut. Am nächsten dran war Maximilian Ulbig, der aber an der Latte scheiterte (72.). Kurz darauf nutzte Fürfeld die nächste Freistoßchance zum 3:3-Endstand. Diesmal traf Niclas Lerch (74.). „Das Ergebnis passt schon. Fürfeld hatte mehr Spielanteile“, sagte Eisenhut.
SC Idar-Oberstein II – SG Guldenbachtal 6:0 (3:0). Die Idarer ließen dem Tabellenvorletzten (drei Punkte Rückstand auf Baumholder II, sechs auf Birkenfeld und Nahbollenbach) keine Chance. „Wir haben von der ersten Minute an umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir sind drauf gegangen und haben den Gegner unter Druck gesetzt“, erzählte Michael Rodenbusch, der Trainer des SC Idar II und ergänzte: „Wir haben schnell mit vielen Doppelpässen gespielt und waren auch giftig im Gegenpressing bei der Ballrückeroberung.“ Noah Daragmeh (11.), Fabian Sagawe (25.) und Lennert Arend (29. Elfmeter nach Foul an Sagawe) trafen zum 3:0-Pausenstand. Abdoul Boukari Ali (66./83.) sowie Dustin Kronenberger machten das halbe Dutzend voll. Niklas Baus, Innenverteidiger aus dem Oberligakader, gab eine Halbzeit lang sein Comeback. Der SC setzte auf ein blutjunges Team, in dem irgendwann der 2000 geborene Lennert Arend der älteste Akteur war.
TSV Bockenau – SC Birkenfeld 1:0 (0:0). „Wir haben 0:1 verloren, ohne dass ein Tor gefallen ist“, berichtete Pascal Geibel. Der Birkenfelder Trainer konnte nur lachen über den Treffer, der dem TSV Bockenau zuerkannt worden war. Geibel erzählte: „Der Ball war im Gewühl, und plötzlich hat der Schiedsrichter gepfiffen und auf Tor entschieden. Nicht einmal annähernd war der Ball drin.“ Gewertet wurde der Treffer als Eigentor von Torwart Maximilian Benzel. „Das ist lächerlich, eigentlich sogar ein Skandal“, legte Geibel nach und nannte den vermeintlichen Einschlag „Phantomtor“. „Die Birkenfelder waren der Meinung, dass der Ball nicht vollumfänglich hinter der Linie war. Der Schiri hat anders entschieden, und wir nehmen das gerne so mit“, sagte Bockenaus Abteilungsleiter Andreas Klosheim.
Der TSV freute sich natürlich darüber, dass der Trainerwechsel vergangene Woche von Dirk Reidenbach zu Sascha Küstner einen Erfolg brachte. „Ohne dieses Phantomtor wäre der Trainerwechsel verpufft“, fand Geibel, der allerdings auch festhielt: „Bei uns haben überall zehn Prozent gefehlt – bei der Einstellung, der Zweikampfführung und der Durchschlagskraft.“ Für den Birkenfelder Trainer war es ein typisches 0:0-Spiel. Das sah Klosheim ganz anders: „Wir haben hochverdient gewonnen“, sagte er. SCB-Akteur Daniel Sommer kassierte noch eine Zehn-Minuten-Strafe (74.).
Spvgg Nahbollenbach – SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim 2:1 (1:1). In der Schlussminute ging die Post „auf Klopp“ ab. 2:1 führten die Gastgeber, als einer der vielen langen Merxheimer Bälle über die Nahbollenbacher Abwehrkette flog. Torwart Julian Beyhl entschärfte die Situation aber und wurde dabei von einem Merxheimer Angreifer heftig attackiert. „Er ist voll mit gestrecktem Bein in unseren Keeper gegangen“, erzählt Spvgg-Trainer Andy Forster. Tumulte entstanden, Dennis Schug kassierte eine Zeitstrafe und Beyhl Rot. „Julian war außer sich, und ich kann das ein Stück weit auch verstehen“, sagte Forster. Allerdings hatte sich der Keeper nicht im Griff und stieß den Mexheimer, der ihn angesprungen hatte, um. Der Platzverweis war die Folge (90.+4). In die weitere Rudelbildung hinein, pfiff der Referee die Partie dann ab. „Ich wollte mich grade für meinen Einsatz fertigmachen, da hat mir jemand gesagt, dass das nicht mehr nötig sei, weil der Schiri abgepfiffen hätte“, lachte Forster.
Zuvor hatte die Spvgg einen 0:1-Rückstand umgebogen, für den Dorian Glaser verantwortlich zeichnete (24.). Niklas Herrmann glich nur eine Minute später nach einem schönen Pass von Timon Schreiner über die Abwehrreihe aus (25.). Marcel Schmidt bereitete dann mit einem prima Diagonalpass das Siegtor vor. Florian Borr, dem später ein weiterer Treffer wegen Abseits aberkannt wurde, vollendete (67.).
TuS Pfaffen-Schwabenheim – FSV Blau-Weiss Idar-Obestein 1:0 (1:0). Vierte Niederlage in Folge für die Blau-Weissen, aber Spielertrainer Eugen Karpunov sah eine klare Steigerung zu den vergangenen Wochen. „Es war allerdings so ein Spiel, in dem wir noch zwei Stunden aufs gegnerische Tor hätten rennen können, ohne zu treffen“, erzählte der Coach. So verpasste der FSV in der Anfangsphase die Führung und später gleich mehrfach den Ausgleich. Allerdings hatten auch die Gastgeber gute Chancen, visierten alleine dreimal den Pfosten an. Die Obersteiner trafen das Alu nur zweimal. Martin Gert scheiterte an der Latte und Karpunov am Pfosten. Den anschließenden Nachschuss von David Heriunger kratzten die Gastgeber von der Linie. So reichte dem TuS Fabian Tächls „Kullertor“ (Karpunov) zum Sieg.
TSG Planig – TuS Mörschied 2:0 (1:0). Florian Galle teilte die Partie in zwei Phasen ein. Der Spielertrainer der Mörschieder erklärte: „Bis zur 35. Minute haben wir gut und konzentriert gespielt, es allerdings verpasst, in Führung zu gehen. Ein bisschen lag das auch am Schiedsrichter. Galle kritisierte: „Der Schiri hat gleich mehrmals im falschen Moment gepfiffen, weil er unsere Vorteilssituation nicht erkannt hat. Hätte er gewartet, wären wir alleine aufs Tor zugelaufen.“ In der 35. Minute foulte Tim Schneider dann im Strafraum, und Brian Huth verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:0 für Planig. „Mit diesem Elfer haben wir Planig ins Spiel geholt“, meinte Galle und stellte fest: „In unserem Spiel gab es einen Bruch. Bis zum Schluss haben wir dann nicht mehr auf dem Niveau gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Idan Shvartsbud erhöhte auf 2:0 (73.).
TuS Waldböckelheim – SG Weinsheim 1:2 (1:1). Tore: 1:0 Leon weber (31.), 1:1 Joshua Weber (36.), 1:2 Felix Frantzmann (55.).
SV Winterbach – VfL Simmertal 2:0 (2:0). Tore: 1:0 Tim Augusten (23.), 2:0 Leon Leister (31.).