Drei Spieltage vor Saisonschluss kämpfen im TuS Waldböckelheim, dem TSV Bockenau, der SG Guldenbachtal und im VfL Simmertal vier Teams aus dem Kreis Bad Kreuznach um Tickets für ein weiteres Jahr in der Fußball-Bezirksliga.
Vermutlich drei Mannschaften werden in den sauren Apfel beißen und den Gang in die A-Klasse antreten müssen. Derzeit würde es Schlusslicht VfL Simmertal (21 Punkte), die SG Guldenbachtal (23) und den VfR Baumholder II (24) treffen. Für den TSV Bockenau mit 26 Punkten und den TuS Waldböckelheim (28) würde es zum Klassenverbleib reichen. Gerade beim Ex-Landesligisten VfL Simmertal, der nach nur einem Jahr in der Bezirksliga einen Doppelabstieg verhindern will, geht Spielertrainer Ricardo Ridder mit breiter Brust und als Motivator vorneweg. „Stand jetzt haben wir noch 270 Minuten zu gehen und können neun Punkte holen“, hofft Ridder auf den Last-Minute-Klassenverbleib.
„Die Nahbollenbacher wären mit einer Niederlage wieder mit in der Verlosung.“
Ricardo Ridder
Die erste Hürde muss die Elf vom Flachsberg am Sonntag bei der Spvgg Nahbollenbach nehmen. „Wenn wir es schaffen, die Leistung aus dem Spiel gegen die TSG Planig in den drei ausstehenden Partien abzurufen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir noch einige Punkte einsammeln werden“, erklärt der Spielertrainer. Auch die Spvgg steht unter Zugzwang. „Die Nahbollenbacher wären mit einer Niederlage wieder mit in der Verlosung“, erklärt Ridder und fügt an: „Dementsprechend werden sie motiviert sein. Die Spvgg Nahbollenbach ist eine Mannschaft, die sehr kompakt agiert und als Team funktioniert. Wir müssen die Grundtugenden wie Leistungsbereitschaft, Laufbereitschaft und gewisse Nehmerqualitäten an den Tag legen. Wenn wir es schaffen, immer bereit für Zweikämpfe zu sein und gewisse Räume zu bespielen, bin ich sicher, dass wir nicht mit leeren Händen die Heimreise antreten werden.“
Gelingt dem VfL das Vorhaben, darf er weiterhin hoffen, anderenfalls wird es sehr eng. „Wir haben am letzten Spieltag das direkte Aufeinandertreffen mit dem TSV Bockenau. Da wollen wir uns in die Ausgangslage gebracht haben, dass wir dann ein Endspiel bestreiten können. Wenn wir das schaffen, glaube ich, dass wir da mit einer großen Unterstützung anreisen und viele rote Shirts von unseren Fans sehen werden. Weiterhin bleiben alle Verantwortlichen ruhig und geduldig. Das macht perspektivisch sehr viel Hoffnung. Hier will jeder den Abstieg verhindern. Wenn es jedoch dazu kommen würde, wird der Verein nicht untergehen, da er extrem stark verwurzelt und super geführt ist“, sagt Ridder.
Domenic Davis wechselt von Hassia Bingen nach Pfaffen-Schwabenheim
Die SG Guldenbachtal musste mit dem 1:5 bei der SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim den nächsten herben Rückschlag wegstecken. Die SGG empfängt mit ihrem Hoffnungsträger Andreas Christ auf der Bank den TuS Mörschied, für den es nur noch um eine gute Platzierung geht, der jedoch mit Sicherheit keine Geschenke verteilen wird. Für den VfR Baumholder II geht es zum FSV Idar-Oberstein. Bereits im Hinspiel hatte der FSV die Nase vorne und gewann mit 4:1.
Der TSV Bockenau erwartet den TuS Pfaffen-Schwabenheim zum Duell der Aufsteiger. Während der TSV im Abstiegskampf steckt, kann der TuS im gesicherten Mittelfeld die Planung für die kommende Saison vorantreiben. In Mohammad Akhundzadeh (Bavaria Ebernburg), Lamar Roßkopf (SGE Bad Kreuznach) und Domenic Davis (Hassia Bingen) stehen bereits drei Zugänge fest. „Mit ihnen werden wir die Verjüngung unseres Teams vorantreiben. Sie sind der beste Beweis, dass in Pfaffen-Schwabenheim Fußball an Priorität gewonnen hat“, macht TuS-Trainer Beytullah Kurtoglu Werbung für seinen Verein. Er ergänzt: „Wir sind an weiteren jungen Spielern dran und haben auch sehr gute Karten, sowohl mit der Bezirksliga-, als auch mit der A-Klassen-Mannschaft diese Hürde zu stemmen. Die Erwartung an diese Spieler ist enorm, da sie ein hohes Entwicklungspotenzial mit sich bringen.“
„Der Punktgewinn war das Ticket in die Aufstiegsrunde.“
Andy Baumgartner
Nach dem 2:2 im Nachholspiel bei der TSG Planig reist die SG Weinsheim zum SC Idar-Oberstein II. „Der Punktgewinn war das Ticket in die Aufstiegsrunde“, ist sich der Weinsheimer Trainer Andy Baumgartner sicher, in den verbleibenden drei Spielen die noch fehlenden drei Punkte zu holen. Baumgartner, der das Umfeld bei den Schmuckstädtern aus seiner Zeit als Trainer und Sportlicher Leiter der Idarer bestens kennt, warnt vor einem schweren Spiel. „Das wird keine einfach Aufgabe“, weiß der Übungsleiter. Und für ihn eine sehr emotionale, da er ausgerechnet wenige Tage nach dem Tod seines Förderers Hans Dieter Krieger, dem langjährigen SC-Vorsitzenden, im Haag antreten muss. Die TSG Planig empfängt die SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein. Mit einem Heimsieg kann die heimstärkste Mannschaft der Liga den dritten Tabellenplatz festigen.
Durchatmen heißt es bei der SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim. Nach dem 5:1 gegen die SG Guldenbachtal ist der Klassenverbleib gesichert. „Wir wollen trotzdem keinen Spannungsabfall und werden weiterhin Gas geben“, kündigt SGM-Spielertrainer Keven Lang-Lajendäcker an, der noch im Tableau nach oben klettern möchte. Das könnte schon mit einem Sieg im Heimspiel gegen den SC Birkenfeld klappen, der seit zwei Spielen keine Punkte mehr einfahren konnte. Bereits am Samstag steigt beim TuS Waldböckelheim das Derby gegen den SV Winterbach. Den Winterbachern winkt am Sonntag die berühmte Meisterschaft auf der Couch. Gewinnt der Spitzenreiter am Samstag in Waldböckelheim und patzt die SG Weinsheim einen Tag später, könnte am Sonntag bereits eine Meistersause am Felsen starten. Doch ein Spaziergang wird das nicht: Der TuS Waldböckelheim hofft auf einen Überraschungscoup, mit dem der abstiegsgefährdete Klub einen großen Schritt aus dem Tabellenkeller machen könnte. Wie es geht, zeigten die Schützlinge von Simon Schmidt beim 0:0 im Hinspiel.