SG Guldenbachtal im Aufwind
Mörsdorf will nicht als Absteiger aufhören
Die beiden Kontrahenten im Kampf um Platz zwei der Bezirksliga müssen schon am Freitag ran: Der Planiger Bünyamin Degirmenci (weißes Trikot) wird dann in Simmertal aufs Tor schießen und der Weinsheimer Nico Kuß Schüsse der Spvgg Nahbollenbach blocken.
Castor Klaus. Klaus Castor

In einer englischen Woche dürfte sich in der Fußball-Bezirksliga entscheiden, wer als Zweiter die Aufstiegsrunde bestreitet. Die SG Weinsheim und die TSG Planig haben schwere Spiele vor der Brust und treffen am Dienstag direkt aufeinander.

Dass ein Wechsel auf der Trainerposition gerade in den heißen Phasen der Saison keine Seltenheit ist, stellt der Profifußball gerade eindrucksvoll unter Beweis. Oftmals tritt der erhoffte positive Effekt auch ein, und die betroffenen Mannschaften bekommen rechtzeitig die Kurve. Gleiches gilt immer häufiger auch im Amateurbereich. Die in der Bezirksliga abstiegsgefährdete SG Guldenbachtal trennte sich vor drei Wochen von ihrem Trainergespann Felix Pauer/Yannik Wex. Interimsweise hat in Andreas Christ der Trainer der eigenen Reserve übernommen und durfte in seinem zweiten Spiel ein fulminantes 5:1 gegen den SC Birkenfeld feiern. Damit macht die SG Guldenbachtal die deutliche Ansage an die Liga, dass sie noch lange nicht abgeschrieben ist.

Am Sonntag hat die SGG die Möglichkeit, mit einem Auswärtssieg bei der SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim über den Strich zu klettern. „Andi hat den Glauben zurückgebracht“, schöpft der Guldenbachtaler Schlussmann Jannis Mörsdorf neue Hoffnung im Abstiegskampf. Der Keeper fügt an: „Er treibt uns jedes Training und jedes Spiel bis ans Maximum. Dadurch ist direkt wieder mehr Zug und Spannung da.“ Auffällig ist, dass der 14. beim 5:1 mehr Tore geschossen hat als in allen Spielen nach der Winterpause zusammen. „Im Gegensatz zu den Spielen zuvor haben wir mal nicht versäumt, in Führung zu gehen. Das hat Auftrieb gegeben und Glaube sowie Selbstbewusstsein freigesetzt“, berichtet Mörsdorf, aus dessen Sicht der Sieg gegen den SCB Balsam für die Guldenbachtaler Seele war. Für die Aufgabe gegen die SG Merxheim wirkt die Spielgemeinschaft fokussiert. „Wir wollen uns gar nicht zu sehr mit dem Gegner beschäftigen. In unserer Situation zählt nicht, was wäre wenn, sondern wir müssen bei uns bleiben. Nach dem Spiel gegen den TSV Bockenau waren wir schon abgeschrieben, und jetzt ist wieder alles drin. Das kann bei der Tabellenkonstellation sehr schnell gehen“, analysiert Mörsdorf, der nach der Saison seine Torwarthandschuhe an den Nagel hängt und nicht mit einem Abstieg aufhören möchte. „Wir schauen von Woche zu Woche, wie sich die Lage entwickelt. Eines kann ich jedoch versprechen, dass wir bis zum Schluss alles geben werden, um die Klasse zu halten“, gibt sich Mörsdorf kämpferisch.

Bereits am Freitagabend sind vier Mannschaften am Start. Während die SG Weinsheim auf dem Palmstein die Spvgg Nahbollenbach zu Gast hast, duellieren sich der VfL Simmertal und die TSG Planig auf dem Flachsberg. Sowohl die Weinsheimer als auch die Planiger dürften mit frischen Beinen in die Begegnungen starten, da ihr Topspiel am vergangenen Samstag aufgrund eines Unwetters schon nach 25 Minuten abgebrochen wurde. Für den VfL Simmertal, aber auch für die TSG Planig hat das Duell Endspielcharakter. Während der VfL sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer liegt, schielen die Planiger noch auf Platz zwei und hoffen auf einen Ausrutscher der Weinsheimer im Parallelspiel, bevor es dann am Dienstag zur Neuansetzung des direkten Duells kommt.

Am Samstag geht es für den TuS Waldböckelheim zur Zweitvertretung des VfR Baumholder. Gerade rechtzeitig zum Kellerduell hat die Mannschaft von TuS-Spielertrainer Simon Schmidt ihre Ergebniskrise nach drei Niederlagen in Folge überwunden und sammelte beim klaren 4:1 gegen die favorisierte SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein mächtig Selbstvertrauen für den Saisonendspurt. „Wir wussten, dass wir gewinnen mussten, um dranzubleiben. Die Aufgabe haben wir bravourös gemeistert“, kommentierte Schmidt den Sieg. Ihren Abwärtstrend wollen die Fürfelder am Sonntag gegen den FSV Idar-Oberstein stoppen. Nur zwei Punkte aus den vergangenen fünf Partien konnte die SG Fürfeld einfahren, die noch zum Restrundenstart auf Rang zwei beheimatet war. Vor allem der langfristige Ausfall von Torwart Jörn Zillmann (Kreuzbandriss) scheint das Team aus der Bahn geworfen zu haben.

Drei Siege aus den verbleibenden vier Spielen benötigt der SV Winterbach noch, um für die SG Weinsheim uneinholbar zu sein. Dann darf sich das Team von Torben Scherer und Patrick Jungblut als sicherer Meister fühlen. Der erste Dreier soll nun beim SC Birkenfeld eingefahren werden. Zwar verlor der SCB sein zurückliegendes Spiel überraschend deutlich gegen die SG Guldenbachtal, doch sollte der Primus den Rang-Neunten nicht unterschätzen. Das zeigte bereits das Hinspiel. Sehr inkonstant spielt derzeit der TuS Pfaffen-Schwabenheim. Nur zwei von neun Partien konnte der Aufsteiger nach dem Winterbreak für sich entscheiden. Der TuS hat den SC Idar-Oberstein II zu Gast. Sollte es mit dem dritten Sieg klappen, können die Pfaffen-Schwabenheimer in der Tabelle bis auf einen Zähler an die Schmuckstädter heranrücken. Nach der Packung im Derby gegen die SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim nimmt der TSV Bockenau beim TuS Mörschied einen neuen Anlauf, weitere Punkte im Kampf um den Klassenverbleib zu sammeln und zu dokumentieren, dass Trainerwechsel (Sascha Küstner kam für Dirk Reidenbach) im Saisonendspurt helfen können.

Top-News aus dem Sport