Ziemlich lange war der FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein auf der Suche nach einem Trainer für die kommende Saison. Nun ist der Verein fündig geworden und hat sich mit Dirk Reidenbach auf eine Zusammenarbeit verständigt. Der Ex-Coach des TSV Bockenau trägt ab dem 1. Juli die fußballerische Verantwortung des Bezirksligisten aus der Schmuckstadt.
„Dirk Reidenbach wird in der Saison 2025/26 unser Trainer sein“, bestätigt Knut Politz, der Fußball-Abteilungsleiter des FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein, und erklärt: „Wir haben in den Gesprächen einen sehr guten Eindruck von Dirk gewonnen. Er hat beim TSV Bockenau nachhaltige Arbeit geleistet, und wir sind davon überzeugt, dass seine Art sehr gut zu unserer Mannschaft passen wird.“
Schnelle Kontaktaufnahme nach Reidenbachs Freistellung
Reidenbach leistete in Bockenau tatsächlich Beeindruckendes. Er führte den TSV innerhalb von zwei Spielzeiten aus der B-Klasse in die Bezirksliga. Dort lief es zunächst auch ordentlich, ehe der Verein dann doch in den Abstiegsstrudel geriet. Ziemlich überraschend war es dennoch, dass Reidenbach vor knapp drei Wochen der Stuhl vor die Tür gestellt wurde.
Praktisch unmittelbar, nachdem sich der TSV Bockenau von Reidenbach getrennt hatte, nahm der FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein schon Kontakt mit dem Coach auf. Schnell setzten sich der 55-Jährige und die Verantwortlichen des Schmuckstadtklubs um den Vorsitzenden Stefan Worst zusammen und besiegelten nun auch die künftige Zusammenarbeit.
„Ich habe das Team jetzt zweimal gesehen. Da ist richtig Potenzial“
Dirk Reidenbach über die erste Mannschaft des FSV Blau-Weiss
„Wir hatten von Anfang an top Gespräche“, verrät Reidenbach, der sich, nachdem die Obersteiner ihr Interesse angemeldet hatten, intensiv mit dem FSV beschäftigte. „Ich habe das Team jetzt zweimal gesehen. Da ist richtig Potenzial“, betont Reidenbach.
Der FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein ist derzeit Sechster der Bezirksliga und hatte keine einfache Saison. Nach dem klaren Abstieg aus der Landesliga waren die Obersteiner geradezu perfekt in die Bezirksliga-Runde gestartet. Nach vier Siegen stoppte ausgerechnet Dirk Reidenbach mit seinem TSV Bockenau den Lauf und knöpfte den Blau-Weißen beim 3:3 einen Punkt ab. Doch erst zwei weitere Siege und ein Remis später begann der Absturz des FSV. Seit dem 22. September, einem 3:2 gegen den TuS Mörschied, haben die Obersteiner nur noch fünfmal gewonnen. Nach einem 1:9 gegen Fürfeld legte Liniencoach Carsten Beicht sein Traineramt nieder. Seither ist Eugen Karpunov alleine für die Mannschaft verantwortlich.

Doch der Spielertrainer hat schon früh deutlich gemacht, dass er den Job nicht über die laufende Saison hinaus ausüben wolle. Karpunov wird in der kommenden Runde die A-Junioren des FSV übernehmen. Das aktuelle B-Junioren-Team, das die Erstmannschaftsspieler Jan-Uwe Audri und Luca Mörscher in bemerkenswerter Weise entwickelt haben (wenn auch gerade im Kreispokal-Halbfinale beim 1:4 gegen den JFFV Baumholder Endstation war), rückt komplett eine Altersstufe nach oben. „Wir setzen voll auf unsere Jugend“, betont Abteilungsleiter Knut Politz. Tatsächlich ist die Jugendarbeit des Vereins ein Faustpfand. Der FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein ist einer der ganz wenigen Klubs der Nahe-Region, die eigenständig Jugendmannschaften, ohne eine JSG, an den Start bringen.
Auch das gehört zu den Punkten, die Reidenbach von den Blau-Weißen überzeugt haben. „Es reizt mich, diese Jugendlichen in Zukunft einzubauen“, erklärt der künftige Trainer, der zudem auf die hervorragenden Bedingungen verweist, die die FSV-Trainings- und Spielstätten auf dem Volkesberg mit zwei Rasenplätzen und dem Hartplatz auf der Finsterheck bieten.
Nur Jan-Uwe Audri geht
Reidenbach wird weitgehend auf die Spieler der aktuellen FSV-Mannschaft zurückgreifen können. „Wir gehen davon aus, dass Jan-Uwe Audri der einzige Abgang bleiben wird“, sagt Politz. Der Torjäger wechselt bekanntlich zum Oberligisten SC Idar-Oberstein. Eine Adresse, die Reidenbach übrigens ebenfalls bestens kennt. Beim SC arbeitete er unter Murat Yasar als Co- und Torwarttrainer.
Apropos Co-Trainer: Einen spielenden Assistenten für Reidenbach sucht der FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein noch. Der neue Coach bestätigt: „Es wäre gut, wenn ich noch jemand an der Seite hätte, der erstens spielt und zweitens weiß, was genau im Verein los ist.“ Seinen „Co“ möchte Reidenbach auch in die Trainingsarbeit einbinden, um möglichst allen Spielern gerecht werden zu können. „Es könnte auch jemand aus dem Verein sein, aber wir haben noch mit niemandem Einigung erzielt“, erklärt Politz.
Weiter setzen kann Reidenbach bei seinem neuen Job auf jeden Fall auch auf den aktuellen Coach. Eugen Karpunov will in Zukunft nicht nur die A-Jugend trainieren, sondern weiter auch als Spieler zur Verfügung stehen. Zudem ist der 34-Jährige längst Kopf und Gesicht des Vereins. Reidenbach freut sich auf die Zusammenarbeit und erzählt: „Ich habe schon mit Eugen telefoniert und werde mich auch bald mit ihm länger zusammensetzen. Ich habe schon den Eindruck, dass er einer der wichtigsten Figuren des Vereins ist.“