Fußball-Bezirksliga: Winterbacher reagieren auf Leistungsdelle - Derby in Bockenau
Die Entwicklungsstufen eines Tabellenführers: Scherer entwickelt für den SV Winterbach Plan B und C
Nach dem Verfolgerduell warten auf Dennis Mastel (grünes Trikot) und die TSG Planig gegen Schlusslicht VfR Baumholder II sowie auf Marvin Hendricks und die SG Fürfeld in Nahbollenbach Pflichtaufgaben. Foto: Michael Ottenbreit
Michael Ottenbreit

Region Nahe. Ein Blick auf die vergangenen beiden Spielzeiten der Fußball-Bezirksliga zeigt, dass sich der aktuelle Spitzenreiter SV Winterbach auf Meisterkurs befindet. Nach dem 13. Spieltag hatten der FSV Idar-Oberstein in der Spielzeit 2022/23 36 Punkte und der FC Schmittweiler-Callbach in der Vorsaison 31 Punkte auf dem Konto. Am Ende der Saison stiegen beide Mannschaften als Meister in die Landesliga auf. Derzeit eifert ihnen der SVW mit 33 Zählern nach und ist auf dem besten Weg, sich die Krone zu sichern.

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„Das sind schöne Zahlen und Statistiken, für uns ist das aber Zukunftsmusik“, sagt SVW-Coach Torben Scherer und will sich erst einmal auf die bevorstehenden Aufgaben konzentrieren. Am Sonntag gastiert der Primus beim viertplatzierten FSV Idar-Oberstein zum Gipfeltreffen. In der jüngeren Vergangenheit war Scherer zwar mit der Ausbeute zufrieden, doch die Leistung stimmte aus seiner Sicht nicht immer. „Wir können von einer Leistungsdelle sprechen“, sagt der Übungsleiter und fügt hinzu: „Die anderen Mannschaften stellen sich aber auch immer mehr auf unsere Spielweise ein. Um da entgegenzuwirken, reicht uns nicht mehr nur ein Plan A, wir brauchen auch einen Plan B und C, um unberechenbar zu bleiben. Damit können wir auf tief stehende Gegner und auf Kontrahenten, die mitspielen wollen, jederzeit reagieren.“

Angetan war der Winterbacher Trainer vom TuS Waldböckelheim, der dem Tabellenführer ein 0:0 abtrotzte: „Die Art und Weise, wie die Waldböckelheimer gespielt haben, hat mir sehr gut gefallen. Jeder war bereit, an seine Leistungsgrenze zu gehen, und ist keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen.“ Gegen den FSV kehren in Sebastian Fett, Henry Schneberger und Immanuel Blaum drei Leistungsträger zurück in den Kader. „Das lässt uns wieder flexibler auf Situationen reagieren. Aber für uns ist wichtig, dass jeder Spieler weiß, wie er sich auf den einzelnen Positionen zu verhalten hat, damit wir uns über Ausfälle nicht beschweren müssen“, sagt Scherer. Dem FSV gelang mit dem 4:1 gegen den VfR Baumholder II zuletzt ein Befreiungsschlag. „Der FSV hat eine hohe Qualität. Da wird einiges auf uns zukommen. Man sieht aber auch, dass sie sehr wackelig in der Abwehr sind, sobald der eine oder andere Defensivspieler fehlt“, kennt Scherer die Stärken und Schwächen des Gegners. Er ergänzt: „Unser Ziel wird es sein, dass wir nicht mit leeren Händen nach Hause fahren.“

Neun Punkte Vorsprung haben die ungeschlagenen Winterbacher bereits, ehe ein Verfolgerquartett, das dicht beisammen ist, folgt – angeführt von der SG Weinsheim (24 Zähler), die punktgleich mit der SG Fürfeld und dem FSV ist. Der Vierte im Bunde ist die TSG Planig (23). Nach zwei Unentschieden in Folge reist die SG Weinsheim nun zum Derby zum heimstarken TSV Bockenau. Der Aufsteiger ist mittlerweile in der Liga ankommen und könnte mit einem Heimerfolg den Anschluss an die vorderen Plätze herstellen. Die SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein gastiert bei der Spvgg Nahbollenbach, während sich die TSG Planig auf ein Heimspiel gegen Schlusslicht VfR Baumholder II freuen darf.

Die zurückliegende Niederlage der SG Merxheim/Monzingen/ Meddersheim gilt es, schnell aus den Köpfen zu bekommen. Der Zehnte kam beim SC Birkenfeld mit 0:8 unter die Räder, wodurch das Polster auf die Abstiegsränge auf drei Punkte schrumpfte. Nun trifft die SGM ausgerechnet auf den formstarken TuS Mörschied. Keine leichte Aufgabe, um das Ruder herumzureißen, da der TuS vier seiner vergangenen fünf Partien für sich entscheiden konnte. Sowohl der SC Birkenfeld als auch der TuS Waldböckelheim sorgten mit ihren Ergebnissen am zurückliegenden Spieltag für Überraschungen. Mit dem 0:0 gegen Spitzenreiter SV Winterbach vergoldete die Mannschaft von Spielertrainer Simon Schmidt den Dreier gegen die Baumholderer Zweite und stellte somit den Anschluss ans rettende Ufer wieder her. Im Sechs-Punkte-Spiel gegen den SCB können die Waldböckelheimer mit dem Neunten gleichziehen und den Sprung aus dem Tabellenkeller schaffen.

Der Remiskönig VfL Simmertal gastiert beim SC Idar-Oberstein II. In acht von zwölf Begegnungen gab es für den Landesliga-Absteiger ein Remis. Das ist Ligahöchstwert und mit ein Grund, warum sich die Mannschaft von VfL-Trainer Benedikt Bernd im Tabellenkeller wiederfindet. Gegen die Oberliga-Reserve darf sich der VfL auf ein Spiel auf Augenhöhe einstellen.

Mit dem Rücken zur Wand steht die SG Guldenbachtal. „Es zählen nur noch Punkte. Dafür müssen wir auch über die Schmerzgrenze hinausgehen“, betont Yannik Wex, der Co-Trainer der SGG. Sein Team empfängt den stark aufspielenden Aufsteiger TuS Pfaffen-Schwabenheim. Die Mannschaft von Trainer Beytullah Kurtoglu klopft oben an und liegt mit nur vier Punkten Rückstand auf den Aufstiegsplatz dicht hinter dem Verfolgerquartett. Florian Unckrich

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