0:7 hat der Bollenbacher SV das Hinspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga beim VfL Rüdesheim verloren, doch wirklich verloren ist deshalb noch nichts. Der Modus lässt dem BSV die Chance, die Schlappe zu reparieren. Das Torverhältnis spielt bekanntlich keine Rolle, und so würde den „Daalern“ am Donnerstag (19 Uhr) in Mittelbollenbach schon ein knappes 1:0 reichen, um eine dritte Partie am Sonntag in Simmertal zu erzwingen.
Apropos Mittelbollenbach. Ja, der BSV trägt sein Heimspiel in dieser Aufstiegsrunde tatsächlich auf dem Hartplatz aus. Freilich tut er das nicht aus taktischen Erwägungen. Auf dem Rasen in Kirchenbollenbach geht es schlicht und ergreifend nicht. Maulwürfe haben das schöne Geläuf in Beschlag genommen und mit Gängen durchzogen und zerfurcht. Beim BSV hat man wirklich alles probiert, um doch dort spielen zu können. „Wir hatten am Dienstag einen Arbeitseinsatz. Es waren bestimmt 30 Leute da, aber es war nichts zu machen. Der Platz ist im Moment einfach unbespielbar“, erklärt BSV-Trainer Carsten Fuchs.
Spielordnung erlaubt Aufstiegsspiele auf Hartplätzen
Aufstiegsspiele auf Hartplätzen? Ist das überhaupt erlaubt? Aber sehr wohl! Die Spielordnung schreibt lediglich vor, dass Entscheidungsspiele nicht auf dem harten Geläuf ausgetragen werden dürfen, und ein Aufstiegs-Rückspiel ist nun einmal (noch) kein Entscheidungsspiel.
Einen kleinen Vorteil verhehlt Fuchs übrigens nicht. „Wir spielen ja schon fast die ganze Saison in Mittelbollenbach, sind den Platz also gewohnt“, erklärt der Trainer und hält fest: „Es wird sicher eine andere Art des Spielens gefragt sein als auf Rasen in Rüdesheim.“
„Ich betreue ja seit Wochen schon ein Lazarett“
BSV-Trainer Carsten Fuchs
Doch unabhängig vom Belag erwartet Fuchs vor allem einen anderen Auftritt seiner Mannschaft als bei der 0:7-Klatsche am Pfingstmontag in Rüdesheim. „Ich war in keiner Weise zufrieden. Das war nicht der BSV, wie ich ihn kenne. Das war die schlechteste Leistung, seit ich hier bin, was Einstellung, Willen und Durchsetzungsvermögen angeht“, stellt der Coach klar und fordert: „Das will ich auf unserem Platz zu Hause ganz anders erleben.“ Fuchs fügt hinzu: „ Dabei ist mir das Ergebnis erst einmal nicht wichtig. Ich möchte einfach, dass wir alles raushauen. Wenn es dann nicht reichen sollte, dann ist das so.“
Personell bleibt die Lage für den BSV schwierig. „Ich betreue ja seit Wochen schon ein Lazarett“, lacht Fuchs und ergänzt: „Es wäre beinahe einfacher, eine Mannschaft aus den Verletzten und Fehlenden zusammenzustellen als aus den Einsatzfähigen.“ Offen ist jedenfalls auch diesmal, ob Mike Ruppenthal und Jonas Peters, die sich beim 2:4 verlorenen Meisterschafts-Entscheidungsspiel gegen Oberhausen Muskelverletzungen zugezogen hatten, vielleicht doch fit werden. Sicher fehlen wird Marc Lotzmann, der zu einer Hochzeit eingeladen ist.
Doch egal mit welchem Personal, der BSV versucht alles, um gegen den VfL Rüdesheim den Ausgleich zu schaffen. Es braucht ja kein Wunder, denn es muss ja kein 7:0 her...