Fußball-Bezirksliga: FSV Idar-Oberstein konzentriert sich nur auf das Derby mit dem SV Niederwörresbach - Dawitschek lobt seinen Kader
Das Spitzenspiel muss raus aus den FSV-Köpfen – Idar-Obersteiner konzentrieren sich nur auf das Derby
Tim Förster fungiert nun als Spielertrainer des TuS Hintertiefenbach. Foto: Joachim Hähn
Joachim Hähn

Zum Abschluss der Hinrunde stehen noch einmal zwei Derbys und drei weitere interessante Partien auf dem Spielplan der Fußball-Bezirksliga.

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SG Pfaffen-Schwabenheim/ Bosenheim – SG Kirschweiler/Hettenrodt. Auch wenn der Kirschweilerer Spielertrainer Tim Schwartz vor der Partie gegen den Tabellenletzten, die am Samstag (16 Uhr) stattfindet, keinen Druck aufbauen will, sagt er klar: „Das ist ein brutal wichtiges Spiel für uns.“ Einerseits kann seine SG den Abstand auf den direkten Konkurrenten vergrößern, andererseits, und das ist aus Sicht von Schwartz noch entscheidender, gehe es darum, den Abstand nach oben zu verkürzen. Immerhin treffen die beiden Konkurrenten TSV Langenlonsheim und SG Fürfeld aufeinander.

Aber auf die Konkurrenz will Schwartz gar nicht so sehr schauen – sondern vor allem auf sein Team, das sich mit dem Sieg gegen die Birkenfelder Selbstvertrauen geholt hat. „Da haben die Jungs gemerkt, dass sie, wenn sie ans Limit gehen, erfolgreich sind.“ Ähnliches fordert er nun auch auf dem Bosenheimer Rasen. Dass seine Mannschaft den Gegner, der erst sechs Zähler auf dem Konto hat, unterschätzt, schließt der Coach aus: „Wir sind nicht in der Position, irgendwen zu unterschätzen. Wir haben vor jedem Team Respekt. Uns muss es aber gelingen, dass wir Emotionen und Aggressivität auf den Platz bringen.“ Dazu stehen dem Trainer bis auf Tim Schulz alle Spieler zur Verfügung.

FCV Merxheim – FC Brücken. Der psychologische Aspekt spielt laut Brückens Trainer Eloy Campos eine entscheidende Rolle. Bislang gab es unter seiner Regie beim FCV zwei Remis und zu Hause eine Niederlage. „Ich habe den Jungs aber auch gesagt, dass wir den Gegner, wenn wir in der Vergangenheit bleiben, grundlos stärker machen“, sagt der Coach. Für ihn gibt es aus den noch verbleibenden Partien, erst in Merxheim, dann gegen Pfaffen-Schwabenheim, nur eine Zielsetzung: sechs Punkte. Allerdings gestaltet sich die Personalsituation für die Partie schwierig. Matthias Busch wird, nachdem er sich gegen den FSV Idar-Oberstein das Knie verdreht hat, vor der Winterpause nicht mehr spielen, und auch Campos muss mit einem dicken Knie passen.

„Es war vielleicht nicht ganz so klug, dass ich trotz Verletzung weitergespielt habe“, sagt er selbstkritisch. Für die Partie in Merxheim bedeutet das, dass er in der Offensive wird improvisieren müssen. Das scheint vor dem Hintergrund, dass der FC mit 27 Treffern im Angriff eher minimalistisch unterwegs ist, eine Herausforderung. „Aber egal, wir müssen das Spiel gewinnen, und ich werde mir was einfallen lassen“, sagt Campos. Immerhin kann er wieder auf Kevin Töws zurückgreifen, der seine Rotsperre abgesessen hat.

SC Birkenfeld – TuS Mörschied. Drei Niederlagen in Folge musste der SCB zuletzt hinnehmen, erzielte in den jüngsten sechs Partien nur fünf Treffer – und genau das macht ein Grundproblem des SCB deutlich: Die Mannschaft von Spielertrainer Tobias Jung ist in der Offensive zu harmlos. Im TuS empfängt sie nun ein Team, das über eine starke Defensive verfügt. Und das noch dazu in einer sehr guten Verfassung ist. „Die Jungs ziehen richtig gut mit, und das macht sich in den Spielen bemerkbar“, sagt TuS-Trainer Martin Dawitschek.

Mit dem Spiel gegen die SG Guldenbachtal war er sehr zufrieden, da hatte die Mannschaft die Vorgaben klasse umgesetzt, war von Beginn an hellwach. Und genau das ist auch seine Forderung vor dem Spiel auf der Birkenfelder Asche. Der Gästecoach glaubt sogar, dass der Untergrund und der kleine Platz seiner Mannschaft entgegenkommen. „Aber die Jungs dürfen nicht den Fehler machen zu glauben, dass das einfach so läuft, weil wir gut drauf sind und Birkenfeld nicht so gut drauf ist“, warnt Dawitschek.

Auch der SCB verfügt über gute Akteure, hat Spieler in seinen Reihen, die schon höherklassig gespielt haben und die nach vorne Gefahr ausstrahlen. Einer davon ist Marco Orth. Der wird allerdings weiterhin fehlen – und wird schmerzlich vermisst. „Gut für uns“, sagt Dawitschek. „Leider schlecht für uns“, sagt Jung. Er sieht das Problem für die Misere allerdings nicht nur in der Offensive. Vielmehr sei es wichtig, auch mal eine knappe Führung über die Zeit zu bringen. „Klar sind fünf Tore wenig, aber damit kann man trotzdem mehr Punkte holen, als wir es getan haben“, erklärt Jung.

Er hofft deswegen erst einmal darauf, dass es seinem Team gegen Mörschied gelingt, keinen Gegentreffer zu kassieren. Und er weiß auch, dass das ein herausforderndes Unterfangen werden wird, weil der TuS noch einmal stärker einzuschätzen ist als zuletzt die SG Kirschweiler und die SG Guldenbachtal. „Dabei wäre es wichtig, vorm Winter noch den einen oder anderen Punkt einzufahren“, weiß der Birkenfelder Coach. Er hofft zumindest, dass sich die Personalsituation entspannt und dass Juri Schewtschenko und Michael Bem, die angeschlagen sind, rechtzeitig fit werden. Bei den Gästen fehlen Robin Bartz und Fabian Stauch.

TuS Hoppstädten – SG Guldenbachtal. Klare Ziele setzt Timo Hinsberger, Coach des TuS. „Wir wollen noch sechs Punkte holen, dann sind wir an Weihnachten mindestens Achter“, sagt der Trainer. Vor der Saison hatte er den neunten Platz angepeilt – und wäre damit voll im Soll. Allerdings müssen zum Erreichen dieser Ziele erst einmal die Hürden SG Guldenbachtal und SV Winterbach genommen werden. Beide stehen in der Tabelle unmittelbar vor dem TuS.

Und beide sind laut Hinsberger unangenehm zu bespielen: „Die SG hat zwar die wenigsten Tore geschossen, ist dafür defensiv aber eines der besten Teams in der Liga.“ Deswegen ist er froh, dass die Partie witterungsbedingt auf dem Kunstrasen am Campus stattfinden wird. Dort holte seine Mannschaft bisher sieben von neun möglichen Punkten.

Improvisieren muss der Trainer einmal mehr in der Defensive: Jochen Hornberger steht ihm zwar zur Verfügung, dafür fällt in Sebastian Schöpfer ein anderer Abwehrspieler aus. Ein möglicher Kandidat für die Viererkette wäre Joshua Petry, den Hinsberger als „meine Defensivwaffe“ bezeichnet. „Er hat die meisten Minuten aller Zugänge und musste bereits auf nahezu allen Positionen außer im Angriff ran. Und er war eigentlich überall stark.“ Problem: Petry laboriert an einer Hüftprellung, ob er überhaupt wird spielen können, ist noch offen. Entspannter ist die Situation in der Offensive. Dort erwartet Hinsberger zwei der vier vergangenen Ausfälle wieder gesund zurück.

FSV Blau-Weiß Idar-Oberstein – SV Niederwörresbach. Sechs Punkte aus den verbleibenden zwei Partien möchte auch Tabellenführer FSV holen. Das klingt vor allem mit Blick auf das letzte Spiel vor der Winterpause, wenn die Mannschaft von Spielertrainer Eugen Karpunov beim direkten Verfolger FC Schmittweiler antreten muss, durchaus ehrgeizig. Doch bevor es in der kommenden Woche zum Duell der Spitzenteams kommt, muss der FSV erst einmal die Hürde Niederwörresbach nehmen.

Dass seine Mannschaft den Fokus schon zu sehr auf die Folgepartie gerichtet hat, kann Karpunov ausschließen. Schließlich ist sein Kader mit zahlreichen erfahrenen Spielern bestückt, die sehr gut wissen, dass jedes Spiel erst einmal gespielt werden muss. „Und das geben wir den Jungen mit auf den Weg“, sagt der FSV-Coach. Für ihn ist der SV Niederwörresbach die klassische Wundertüte. „Mal richtig gut, mal ziemlich schlecht. Ein wenig habe ich das Gefühl, dass beim SV vieles von der Tagesform von Jan Schmidt abhängt.“

Das Aufeinandertreffen der beiden Teams ist ein Aufeinandertreffen der besten Stürmer der Klasse: Schmidt hat auf Niederwörresbacher Seite 21 Tore erzielt, FSVler Jan-Uwe Audri folgt mit 17 Treffern. Allerdings gibt es den einen oder anderen Unterschied zwischen beiden Mannschaften – und die machen sich dann auch in den Platzierungen bemerkbar. So hat der nächstbeste SV-Torschütze, nämlich Spielertrainer Florian Herzog, fünf Tore auf dem Konto, während sich unter den besten Goalgettern in Tim Förster, David Heringer und Karpunov zahlreiche Blau-Weiß-Akteure finden. „Wir sind da schon ganz gut aufgestellt“, sagt der Coach.

Das hat auch Herzog zur Kenntnis genommen. Deswegen warnt er vor allem vor der FSV-Offensive: „Die müssen wir möglichst von unserem Tor fernhalten.“ Aber eigentlich sei der gesamte FSV-Kader gut besetzt, von der Defensive bis in den Angriff. Und mit einem ähnlich schwachen Auftritt wie beim 1:2 in Weinsheim „werden wir auf dem Hartplatz unser blaues Wunder erleben“. Seine Mannschaft muss sich in allen Belangen steigern, vor allem hinsichtlich Laufbereitschaft und Aggressivität in den Zweikämpfen. Auch dieses Mal wird sich Herzog, der den Gegner und jeden einzelnen Spieler „sehr gut“ kennt, einen Schlachtplan überlegen. „Dann hängt es aber davon ab, inwieweit die Mannschaft diesen auch umsetzt“, sagt Herzog.

Ihm ist bewusst, dass sein Team schon einen Sahnetag erwischen und auf einen Gegner treffen müsste, der nur einen durchschnittlichen Tag erreicht, um Zählbares mitzunehmen: „Auf dem Hartplatz kann ein Spiel aber schnell in die eine oder andere Richtung kippen.“ Karpunov jedenfalls freut sich auf den Untergrund. „Ich bin damit groß geworden und spiele, auch wenn es doof klingt, lieber auf Asche als auf Rasen.“

Zum Personal: Bei den Gästen steht wohl der gleiche Kader wie in der Vorwoche zur Verfügung, bei den Gastgebern wird Andy Turner mit Verdacht auf Kreuzbandriss sicher ausfallen, zudem steht hinter dem Einsatz Försters, der einen Schlag auf den Knöchel bekommen hat, ein Fragezeichen. „Quantitativ kriegen wir das ersetzt, aber fußballerisch ist Tim nicht zu ersetzen“, sagt Karpunov.

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