Nach dem 3:1-Heimsieg und der 0:3-Auswärtsniederlage in den ersten beiden Partien scheint sich die Ausgangslage für den SV Buhlenberg allerdings verschlechtert zu haben. Nicht nur, weil sich TSV-Trainer Dirk Reidenbach sicher ist, dass „das Momentum“ nun auf Bockenauer Seite liege, sondern weil die Buhlenberger Personallage objektiv nicht mehr so perfekt ist wie bei Beginn der Aufstiegsrunde. Von „voller Kapelle“ kann nicht mehr die Rede sein.
Keine volle Kapelle
Zwei große Probleme tun sich nach der Partie in Bockenau auf. Torwart Jan Eisenbrandt ist nach seiner Roten Karte gesperrt, und das Sprunggelenk von Kevin Conde hat noch am Donnerstagabend nicht den Eindruck gemacht, als würde es am heutigen Samstag eine Fußballpartie, die womöglich über 120 Minuten samt Elfmeterschießen gehen könnte, zulassen. Die gute Laune von Alexis Currier können diese Nachrichten aber auch nicht trüben. „Ich freue mich total auf dieses Spiel – und wir haben Antworten auf unsere Personalfragen“, betont der Spielertrainer.
Baustelle im Tor geschlossen
Im Buhlenberger Kasten wird Robert Felton spielen. Der Hüne hütete am Donnerstagabend bereits das Tor der zweiten Buhlenberger Mannschaft im Aufstiegsspiel gegen die Spvgg Wildenburg II. Felton machte beim 1:0-Sieg einen soliden, sicheren Eindruck. „Es war gut, dass er da reinschnuppern konnte“, sagt Currier, der schon ein paar Sorgenfalten wegen des Ausfalls von Eisenbrandt hatte. „Jochen ist halt jemand, der praktisch in jedem Spiel einen 'Tausendprozentigen' rausholt und uns so über schwierige Phasen hinweghilft“, erklärt der Coach. Doch Feltons Auftreten gegen Wildenburg II beruhigte Currier und seine Buhlenberger.
Die Baustelle Tor hat der SV also geschlossen. Die andere ist die Verletzung von Conde. „Es ist ja nicht nur, dass Kevin sportlich überragend ist. Er ist auch als Co-Trainer und als Sprachrohr auf dem Feld ganz, ganz wichtig“, erklärt Currier und fügt hinzu: „Ob er spielen kann, wird das Aufwärmen zeigen.“ Conde selbst befürchtet einen „Wettlauf mit der Zeit“. Sollte er nicht spielen können, wird wohl Jan-Erik Breuer in die Innenverteidigung rücken. Breuer sollte immerhin keine Probleme mit der großen Kulisse haben, die auf dem Gelände des SV Mittelreidenbach zu erwarten ist. Der ehemalige Spitzenschiedsrichter kennt Spiele mit überdurchschnittlichem Zuschaueraufkommen aus seiner Zeit an der Pfeife in hohen Spielklassen. „Ich sagte ja, dass wir Antworten haben, trotzdem ist es immer so eine Sache, wenn man sein Ideal verlassen muss“, erklärt Currier.
Finaler Akt für Alexis Currier
Für den Spielertrainer wird diese Entscheidungspartie unwiderruflich der finale Akt seiner zehnjährigen Trainertätigkeit beim SVB sein. Ob er aufläuft, ob er es gar von Beginn an tut, lässt Currier offen. „Bock“, wie er es selbst nennt, hat er jedenfalls auf die Partie. „Nicht, dass ich falsch verstanden werde. Ich hätte es jetzt nicht gebraucht, wäre schon in Bockenau gerne aufgestiegen, aber dieses Endspiel wird noch einmal alles toppen. Geiles Finale, geiles Wetter, geile Kulisse, geile Location. Es geht nicht besser“, schwärmt er.
Gerade der Spielort gefällt Currier so richtig. „Mittelreidenbach versprüht Stadionatmosphäre“, findet der Spielertrainer und stellt auch deshalb klar: „Ich will von möglicher Nervosität von niemandem mehr etwas hören und sehen. Das ist ein Finale an einem super Platz, das wird richtig gut.“
Currier versprüht tatsächlich nur positive Energie und ist sich sicher, dass er und sein Trainerteam – neben Conde wird auch am Samstag wie immer Ex-Oberligaspieler Bernd Kunz (55 Einsätze in der damals dritthöchsten Liga Deutschlands für den SC Birkenfeld) als Auge und taktischer Rat- und Ideengeber an der Linie stehen – diese Energie auf die Mannschaft übertragen können. „Wir werden das schon reinkriegen“, bekräftigt Currier, umso mehr, weil es ja auch eine positive personelle Nachricht gibt. Melwin Römer, der in Bockenau wegen Schüttelfrosts passen musste, ist wieder dabei. „Ob von Anfang an müssen wir sehen, aber durch ihn haben wir eine Alternative mehr in der Offensive“, betont Currier.
Bockenau will Sack zubinden
Beim TSV Bockenau wird der SV Buhlenberg offensichtlich eher als defensivstarke Mannschaft wahrgenommen. „Verteidigen kann Buhlenberg“, sagt TSV-Trainer Reidenbach, ist aber zuversichtlich, dass sein Team in Mittelreidenbach den Aufstieg klarmachen kann. „Wir wollen den Sack zumachen“, sagt er, um dann zu erläutern: „Im ersten Spiel waren wir etwas beeindruckt, auch von der Kulisse, da kam Aufgeregtheit hinzu. Aber im zweiten Spiel lief es deutlich besser. Daran anzuknüpfen, ist unser Ziel.“
Ob das reichen wird, um dem SV Buhlenberg den Sprung in die Bezirksliga zu verwehren, wird sich zeigen. Beim SVB hoffen jedenfalls alle, dass sie es der Spvgg Nahbollenbach (2023 gegen TSV Hargesheim) und der SG Kirschweiler/Hettenrodt (2022 gegen TuS Roxheim) nachmachen und wie sie im dritten und entscheidenden Aufstiegsspiel den Sprung in die Bezirksliga schaffen.