SWFV beschließt Neuerungen
C-Klassen-Kick von Strafraum zu Strafraum bald möglich
In der C-Klasse wird in der kommenden Saison sehr flexibel gespielt. Mannschaftsgrößen passen sich an die Anzahl der zur Verfügung stehenden Spieler an - und auch das Feld kann verkleinert werden.
Stefan Ding

So flexibel wie möglich soll schon in der kommenden Saison in der C-Klasse im Südwestdeutschen Fußballverband gespielt werden. Außerdem steht in Zukunft fest, dass von der Bezirksliga abwärts drei Mannschaften sicher absteigen.

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In einem Punktspiel einer Männerliga von Strafraum zu Strafraum zu spielen, war bisher undenkbar. In der kommenden Saison ist das in der C-Klasse möglich. Diese kleine Revolution ist Teil einer Veränderung des Spielbetriebs in den untersten Fußball-Klassen und gehört zu den Neuerungen, die der Südwestdeutsche Fußballverband (SWFV) schon für das bevorstehende Spieljahr 2025/2026 beschlossen hat.

Genau genommen greifen zwei Veränderungen in der kommenden Saison. Die erste nennt sich „Flex-Spielbetrieb“ und wird vom ersten Spieltag an Auswirkungen haben, die zweite ist die sogenannte „Harmonisierung der Spielklassen“ und wird die Abstiegsfrage beeinflussen sowie zu einer veränderten Einteilung der Ligen ab der übernächsten Saison führen.

Der Flex-Spielbetrieb grob zusammengefasst

Beim Flex-Spielbetrieb geht es – wie der Name es schon vermuten lässt – um größtmögliche Flexibilität bei der Austragung eines Fußballspiels in der untersten Klasse. Das betrifft die Spielerzahl der Mannschaften sowie die Größe des Spielfeldes.

Gespielt werden kann grundsätzlich im Neun-gegen-Neun, Zehn-gegen-Zehn oder eben Elf-gegen-Elf. Maximal zwei Auswechselspieler sind möglich. Stehen sich beide Mannschaften mit je neun Akteuren gegenüber, dann kann das Spielfeld um bis zu 33 Meter verkürzt werden. Das heißt im Klartext, es ist möglich, von Strafraum zu Strafraum zu spielen, sofern transportable Großtore zur Verfügung stehen. Die 7,32 Meter x 2,44 Meter großen Gehäuse bleiben obligatorisch.

Jede Mannschaft der untersten Spielklasse kann jederzeit in der Saison mit einer Vorlaufzeit von 48 Stunden vor dem nächsten Spiel in den Flex-Spielbetrieb wechseln. Dieses Team spielt dann weiter in Konkurrenz um Punkte, verliert aber sein Aufstiegsrecht. Die Flex-Mannschaft informiert spätestens 48 Stunden vor dem angesetzten Spieltermin den Gegner und Staffelleiter über die Mannschaftsgröße.

Harmonisierung der Spielklassen

Ein Kritikpunkt von vielen Fußball-Interessierten galt immer dem unsicheren Abstieg. Bisher sind Abstiegslagen in höheren Ligen und Aufstiegsspiele Unsicherheitsfaktoren, die dafür sorgen, das mitunter erst einige Wochen nach Ablauf der Saison klar ist, wie viele Mannschaften aus einer Spielklasse eine Etage nach unten müssen.

Der SWFV hat darauf auf zwei Ebenen reagiert. Einerseits hat er die maximale Abstiegszahl jeder Liga festgelegt, andererseits werden Klassen vor jeder Saison neu eingeteilt. Kreisgrenzen spielen dann nur noch eine untergeordnete Rolle, entscheidend sind geografische Gesichtspunkte. Die Vereine jeder Liga sollen dann möglichst nah beieinanderliegen, die Fahrtstrecken so gering wie möglich sein.

Verbandsspielausschuss teilt vor jeder Runde neu ein

Grundsätzlich gilt, dass aus einer 16 Mannschaften starken Ligen bis zu vier Teams absteigen können. Ansonsten ist die Absteigerzahl in den Spielklassen festgelegt. In der Verbandsliga steht ein Absteiger, in der Landesliga stehen zwei Absteiger fest.

Aus den Bezirksligen, den A-Klassen und den B-Klassen steigen drei Mannschaften ab. Für jede Spielklassenebene steht am Ende jeder Saison die Anzahl ihrer Teams fest. Auf dieser Grundlage teilt der Verbandsspielausschuss dann die Ligen für die nächste Saison ein.

Kreisgrenzen sind bei der Spielklasseneinteilung nicht wichtig

Als Beispiel nehmen wir die A-Klassen-Ebene. A-Klassen gibt es im SWFV zehn. Am Ende einer Saison passiert dann immer Folgendes: Die Meister der A-Klassen steigen in die Bezirksliga auf. Die zehn Vizemeister der A-Klassen ermitteln fünf weitere Aufsteiger. Die A-Klasse nimmt die 20 Meister und 10 Vizemeister der B-Klassen auf. Die A-Klassen nehmen im Regelfall 13 bis 16 Absteiger aus der Bezirksliga auf. Die drei Letztplatzierten jeder A-Klasse steigen in die B-Klasse ab. Auf dieser Grundlage werden die zehn A-Klassen dann für die darauffolgende Runde neu eingeteilt.

Weil Kreisgrenzen keine Rolle mehr spielen sollen, ist es durchaus denkbar oder sogar wahrscheinlich, dass Mannschaften aus dem Kreis Birkenfeld ab der Saison 2026/2027 in drei verschiedenen A-Klassen (neben Birkenfeld etwa Kusel-Kaiserslautern und Bad Kreuznach) antreten werden.

Im Kreis Birkenfeld sogar im Sieben-gegen-Sieben?

Jürgen Falz hat sich mächtig für den Flex-Spielbetrieb ins Zeug gelegt. Der Vorsitzende des Fußballkreises Birkenfeld möchte den Vereinen das Kicken so einfach wie möglich machen, nicht zuletzt, um zweite Mannschaften so lange wie möglich gegeneinander antreten lassen zu können und sonntags zwei Spiele am Platz zu haben. Falz kämpft daher für eine noch weiter reichende Flexibilisierung als vom SWFV jetzt beschlossen. Der Hettenrodter hofft, dass auch Spiele im Sieben-gegen-Sieben quer über den Platz auf Kleinfeldtore im Fußballkreis Birkenfeld gestattet werden.

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