Ein umstrittenes Tor reicht
Bockenenauer Neucoach Küstner feiert Einstand nach Maß 
Es kommt Joshua Weber angeflogen: Der Weinsheimer Stürmer (links) ist auch im Derby in Waldböckelheim sehr auffällig und markiert einen Treffer.
Klaus Castor

Im Tabellenkeller der Bezirksliga ist alles wieder zusammengerückt, auch weil der TSV Bockenau erstmals in diesem Jahr gepunktet hat – und das wenige Tage nach dem Trainerwechsel.

Was Trainerwechsel so alles bewirken können: Im Spiel eins nach der Trennung von Dirk Reidenbach holte der TSV Bockenau zum ersten Mal im Jahr 2025 Punkte in der Fußball-Bezirksliga. Es wurden gegen den SC Birkenfeld durch ein umstrittenes Tor sogar drei Zähler. Der Kontakt zum rettenden Ufer ist damit wieder hergestellt – ein Einstand nach Maß also für Interimstrainer Sascha Küstner. Am nächsten Samstag steht nun das Derby beim SV Winterbach an. Der Spitzenreiter brauchte zwei Ecken für den Sieg gegen den VfL Simmertal, landete eine Woche nach dem enttäuschenden 0:5 in Weinsheim aber immerhin wieder einen Erfolg.

VfR Baumholder II - SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein 3:3 (2:0). „Wir hatten Glück, dass der VfR Baumholder beim Stand von 2:0 und 3:1 nicht den Sack zugemacht hat“, erklärte der Fürfelder Spielertrainer Maurice Fischer. Lars Lindecke (32.) und Raphael Allkofer (43.) trafen gegen personell angeschlagene Fürfelder zur Pausenführung. „Wir haben nicht aufgegeben und uns ins Spiel zurückgekämpft“, berichtete Fischer. Direkt nach dem Wiederanpfiff traf Marcel Beck (48.) zum Anschluss. Daniel Embacher (65.) erhöhte erneut für die Zweitvertretung des VfR, doch Peter Frey (68.) hatte nur drei Minuten später die passende Antwort parat. Den Ausgleich erzielte Niclas Lerch (74.). „Wir hatten das Spielglück auf unserer Seite. Man muss aber auch sagen, dass wir uns den Punkt mit einer sehr guten Moral und viel Kampf verdient haben“, bilanzierte Fischer.

SC Idar-Oberstein II - SG Guldenbachtal 6:0 (3:0). „Mit dem 6:0 waren wir noch gut bedient“, sah SG-Trainer Felix Pauer eine völlig überforderte Guldenbachtaler Mannschaft. Noah Daragmeh (11.), Fabian Sagawe (25.) und Lennert Arend (29.) markierten die Pausenführung für den SC Idar. Nach dem Seitenwechsel legten Abdoul Ali (66., 83.) und Dustin Kronenberger (74.) nach. „Wir waren in allen Belangen unterlegen“, fasste sich Pauer kurz.

TuS Waldböckelheim - SG Weinsheim 1:2 (1:1). „Mit dem Ausfall von Jan Scheib und den beiden frühen Wechseln hat man gemerkt, dass uns drei Schlüsselspieler weggebrochen sind“, teilte TuS-Spielertrainer Simon Schmidt mit, der Dennis Fey und Niklas Weber austauschen musste. Leon Weber (31.) brachte den TuS im Derby in Führung, doch Joshua Weber (36.) egalisierte schnell. „Wir haben das Ergebnis sehr lange offen gehalten, doch am Ende hat es leider nicht gereicht“, erklärte Schmidt. Der gebürtige Waldböckelheimer Felix Frantzmann (55.) erzielte den Siegtreffer und hält die SG Weinsheim damit auf Aufstiegskurs. „Wenn wir mit der vollen Kapelle angetreten wären, hätten wir etwas Zählbares mitgenommen“, war der Waldböckelheimer Spielertrainer überzeugt.

TSV Bockenau - SC Birkenfeld 1:0 (0:0). Das entscheidende Tor fiel in der 65. Minute, als der Birkenfelder Maximilian Benzel den Ball in einem Getümmel über die eigene Torlinie drückte. „Ob der Ball letztendlich hinter der Linie war oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Die Birkenfelder sagen Nein, der Schiedsrichter hat es anders gesehen. In unserer Situation nehmen wir die Entscheidung des Unparteiischen gerne an“, beschrieb Andreas Klosheim, der Abteilungsleiter des TSV, die Torszene. Dank des Heimerfolgs feierte der Bockenauer Interimstrainer Sascha Küstner ein gelungenes Comeback. „Wir hatten einige gute Möglichkeiten, um das Spiel früher zu entscheiden“, berichtete Klosheim und ergänzte: „Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, zeigt mir, dass noch Leben im Verein ist. Wir sind noch lange nicht abgestiegen.“

Spvgg Nahbollenbach - SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim 2:1 (1:1). „Eine sehr bittere Niederlage“, teilte SGM-Spielertrainer Keven Lang-Lajendäcker mit. Dorian Glaser (24.) brachte die Gäste in Führung, doch Niklas Herrmann (26.) hatte postwendend eine Antwort parat. „In dieser Phase hatten die Nahbollenbacher noch ein leichtes Übergewicht, aber spätestens nach dem Seitenwechsel waren wir ordentlich am Drücker“, berichtete der Spielertrainer. Doch in der Druckphase der Spvgg nutzte Florian Borr (67.) einen Stellungsfehler zum Siegtreffer aus. „Einfach bitter, weil wir die bessere Mannschaft waren“, bilanzierte Lang-Lajendäcker. In der Nachspielzeit sah der Nahbollenbacher Torwart Julian Beyhl die Rote Karte. Er war gefoult worden und hatte seinen Gegenspieler daraufhin umgeschubst.

SV Winterbach - VfL Simmertal 2:0 (2:0). Zwei einstudierte Eckballvarianten reichten dem SVW, um nach der 0:5-Niederlage im Spitzenspiel in Weinsheim wieder zurück in die Spur zu kommen. Den ersten Eckballtrick verwandelte Tim Augustin (23.), ehe Leon Leister (31.) sich ebenfalls für den Einfallsreichtum des Tabellenführers belohnte. „Eigentlich müsste ich die Mannschaft für die spielerische Leistung kritisieren“, sagte SVW-Trainer Torben Scherer, der dennoch zufrieden mit dem Ergebnis war. Der VfL Simmertal spielte mutig mit und kam ebenfalls zu ein paar guten Torchancen. „Wenn du oben stehst, geht vielleicht auch mal eine von den Chancen rein“, sagte Scherer zu den Tormöglichkeiten des VfL und fügte an: „Mir tut es im Herzen weh, dass die Simmertaler verloren haben. Sie haben aufopferungsvoll gekämpft und alles auf dem Platz gelassen. Ich hoffe, dass sie am Ende noch die Klasse halten werden“, zeigte Scherer Mitgefühl mit seinem Ex-Verein.

TuS Pfaffen-Schwabenheim - FSV Idar-Oberstein 1:0 (1:0). „Wir haben gegen einen guten Gegner ein richtig gutes Spiel gemacht“, freute sich TuS-Trainer Beytullah Kurtoglu über den zweiten Sieg in Folge. Nach einer Vielzahl an guten Chancen traf Alexander Tächl mit dem Pausenpfiff für die Hausherren. „Unser Manko war, dass wir das Spiel nicht früher entschieden haben“, sagte Kurtoglu, der in der Schlussphase noch einmal zittern musste. Nach einer Zeitstrafe kämpfte der TuS in Unterzahl gegen die Schlussoffensive der Schmuckstädter an. „Wir haben das Spiel unnötig spannend gemacht. Der FSV hatte noch mal einen Pfostentreffer. Wenn der reingeht, dürfen wir uns nicht beschweren. So sind wir aber froh, dass wir das Spiel über die Zeit gebracht haben“, sagte der TuS-Trainer.

TSG Planig - TuS Mörschied 2:0 (1:0). „Das war ein hartes Stück Arbeit gegen eine taktisch sehr disziplinierte Mörschieder Mannschaft, die uns das Leben lange Zeit schwer gemacht hat“, sagte TSG-Trainer Christoph Schenk, der das 1:0 als Dosenöffner gesehen hatte. Kurz vor dem Seitenwechsel brachte Brian Huth (40.) die Hausherren in Führung. „Danach hatten wir das Spiel im Griff, und der Sieg war zu keinem Zeitpunkt mehr gefährdet“, sagte Schenk. Idan Shvartsburd (73.) sorgte mit seinem Treffer für die endgültige Entscheidung.

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