The Final Countdown – so lautet nicht nur ein Song der schwedischen Rockband Europe. Unter diesem Motto steht auch der letzte Spieltag der Fußball-Bezirksliga, an dem fünf Mannschaften die Hauptrolle in einem waschechten Abstiegskrimi einnehmen und um den Ligaverbleib kämpfen.
Dadurch, dass aus der Landesliga nur die SG Kirn/Kirn-Sulzbach in die Bezirksliga Nahe absteigt, fällt der vierte Abstiegsplatz weg. Würde die SG Weinsheim ihre Aufstiegsspiele gegen den TuS Bedesbach für sich entscheiden, gäbe es sogar nur zwei Absteiger. Derzeit würde es im Dreierfall den VfL Simmertal (24), den VfR Baumholder II (27) und die SG Guldenbachtal (27) treffen. Der TuS Waldböckelheim (29) und der TSV Bockenau (30) haben es also selbst in der Hand, sich mit Siegen zu retten. Sollte zwischen den Abstiegskandidaten eine Punktgleichheit herrschen, würde es ein oder gar mehrere Entscheidungsspiele geben.
„Wenn wir über einen möglichen Klassenverbleib sprechen, dann ist da sehr viel Konjunktiv dabei.“
Ricardo Ridder
Die schlechtesten Karten hat der VfL Simmertal. Für den Ligaverbleib müsste die Mannschaft vom Flachsberg nicht nur gegen den TSV Bockenau gewinnen. Zugleich müssten auch der VfR Baumholder II gegen die Spvgg Nahbollenbach und die SG Guldenbachtal gegen die SG Weinsheim verlieren, um noch eine Chance zu haben. „Wenn wir über einen möglichen Klassenverbleib sprechen, dann ist da sehr viel Konjunktiv dabei. Von daher beschäftigen wir uns nicht mehr mit diesem Thema“, sagt VfL-Spielertrainer Ricardo Ridder und fügt an: „Wir versuchen, den Sonntag mit einem positiven Ergebnis zu Ende zu bringen. Sollte es danach zu Entscheidungsspielen kommen, freuen wir uns natürlich.“
Dem TSV Bockenau würde ein Remis im Heimspiel gegen die Simmertaler zum sicheren Klassenverbleib reichen. „Wir freuen uns sehr auf das Spiel. Wir haben uns die gute Ausgangslage durch Leistungen und Ergebnisse in den vergangenen Wochen verdient“, sagt TSV-Trainer Sascha Küstner und ergänzt: „Ich erwarte aber einen gefährlichen Gegner, der alles oder nichts spielt. Was anderes bleibt den Simmertalern ja auch nicht übrig. Das ist mir aber lieber so. Wären sie schon abgestiegen, weiß man gar nicht, was auf einen zukommt. Für mich gibt es nichts Schöneres als Spiele, in denen es kribbelt und um richtig etwas geht. Und genau so wollen wir das Spiel auch angehen.“
„In diesem Fall ist die Hoffnung das größte Gut.“
Andreas Christ
Die wohl schwerste Aufgabe der Teams aus dem Keller hat die SG Guldenbachtal. Die Mannschaft von Interimstrainer Andreas Christ trifft in der SG Weinsheim auf die stärkste Rückrundenmannschaft. „In diesem Fall ist die Hoffnung das größte Gut“, erklärt Christ, der nicht davon ausgeht, dass sich die Palmstein-Elf für die Aufstiegsrunde schonen wird. „Ich glaube nicht, dass es uns zugutekommt, dass die SGW sich schon qualifiziert hat. Ich gehe davon aus, dass sie sich einspielen möchte und sich dementsprechend auch einen Matchplan überlegt hat. Die Weinsheimer haben zudem über die ersten 18 Akteure hinaus ganz tolle Spieler, die uns nichts schenken werden“, sagt Christ. Im Hinspiel hatten die Weinsheimer bei einem 3:0 die Nase vorne. „Dieses Endspiel haben wir uns erarbeitet. Auch wenn das noch einmal ganz schwere 90 Minuten werden“, freut sich Christ auf das Aufeinandertreffen.
Mit einem Dreier gegen den FSV Idar-Oberstein wäre der TuS Waldböckelheim gerettet. Bei einem Remis droht möglicherweise ein Entscheidungsspiel. „Showdown“, beschreibt TuS-Spielertrainer Simon Schmidt das Match gegen die Schmuckstädter. „Wir haben es leider vergangene Woche nicht geschafft, unseren Matchball zu versenken. Sehr ärgerlich. Ich erwarte ein enges und schweres Spiel. Das sind Aufgaben, die kitzeln und an denen man wachsen kann. Da jetzt irgendwie in Panik zu verfallen, wäre das falsche Ansatz“, erläutert Schmidt und fügt an: „Zu Jahresbeginn hatten wir zwölf Punkte Rückstand, und jetzt sind wir in der Ausgangslage, es selbst in der Hand zu haben. Darauf können wir stolz sein. Jetzt müssen wir nur noch einen Schritt gehen, auch wenn es ein großer und schwerer Schritt sein wird.“ Schmidt will übrigens von den Zwischenständen auf den anderen Plätzen nichts wissen.
SV Winterbach strebt 100. Tor an
Gegen das gleiche Ergebnis wie im Hinspiel hätte der VfR Baumholder II mit Sicherheit nichts. Damals schlug der VfR die Spvgg Nahbollenbach mit 2:1. Mit erneut drei Punkten wäre der Klassenverbleib greifbar nahe. In der Partie zwischen der SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim und dem TuS Pfaffen-Schwabenheim geht es darum, wer die Tabelle auf Platz acht und neun abschließt. Bei der derzeitigen Form deutet alles auf einen Heimsieg der SGM hin. Knackt der SV Winterbach die 100-Tore-Marke? Zwei Treffer fehlen dem Meister dazu noch. Der Primus gastiert bei der TSG Planig. Für die SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein geht die Reise in den Haag zum SC Idar-Oberstein II. Das letzte Spiel auf der Fürfelder Trainerbank würde Maurice Fischer gerne mit einem Auswärtssieg veredeln. Bereits am Samstag empfängt der SC Birkenfeld den TuS Mörschied.