Über die Aufstiegsrunde und dort erst im dritten Spiel setzte sich der TSV Bockenau im vergangenen Sommer gegen den SV Buhlenberg durch und sicherte sich damit das Ticket für die Fußball-Bezirksliga. Damit eröffnete das Team von Trainer Dirk Reidenbach ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte. In ihrer Premierensaison in der Bezirksliga spielen die Bockenauer eine durchaus gute Rolle. Mit 20 Punkten aus 17 Spielen rangiert der Aufsteiger auf Platz neun und liegt drei Zähler über dem Strich. Im siebten Teil des Bezirksliga-Winterchecks gewährt TSV-Trainer Dirk Reidenbach einen Einblick hinter die Kulissen des Neulings.
Das lief gut: „Als Aufsteiger und Neuling haben wir uns schnell zurechtgefunden und waren bis auf zwei Ausnahmen in keinem Spiel unterlegen“, resümiert der Bockenauer Coach, der mit der Ausbeute von 20 Punkten hochzufrieden ist. „Was mich stolz macht, ist, dass wir mit dem gleichen Kader wie im Aufstiegsjahr an den Start gegangen sind und bislang eine sehr gute Runde spielen“, vertraut Reidenbach seinen altbewährten Spielern.
Das lief schlecht: Im Schnitt fängt der TSV Bockenau 2,82 Tore pro Spiel. „Ein großes Manko ist die Vielzahl an Treffern, die wir kassieren“, ist Reidenbach mit den 48 Gegentoren nicht zufrieden und fügt hinzu: „Wir müssen es schaffen, unser Tor besser zu verteidigen. Zum Glück spielen die Gegentreffer am Ende keine große Rolle, wenn man zumindest vorne ein Tor mehr als der Gegner schießt. Dafür müssen wir aber in jedem Spiel ans Limit gehen. Das ist uns leider nicht immer gelungen.“ Vor allem nicht bei den Niederlagen gegen die SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein (0:8) und gegen die SG Weinsheim (0:6). Zudem wurde der Lauf von Torjäger Julian Brückner gebremst. Nach 46 Treffern in der B-Klasse und 50 in der A-Klasse kommt er bisher nur auf sieben Tore.
Das muss besser werden: „Der Fokus in der Winterpause lag darauf, dass wir an unserer Defensivleistung gearbeitet haben und uns in dem Bereich verbessern wollen“, macht der Übungsleiter keinen Hehl aus den Defiziten seiner Mannschaft. „Wir sind immer für ein Tor gut, aber das Verteidigen im Kollektiv fällt uns ein wenig schwer. Unser Ziel ist es, frühzeitig zu attackieren, jedoch müssen dafür alle Mannschaftsteile verschieben, um möglichst kleine Abstände zwischen den Ketten zu haben. Das heißt aber auch, dass wir begreifen müssen, dass wir nicht nur von hinten nach vorne, sondern auch von vorne nach hinten verteidigen müssen“, erwartet Reidenbach, dass die gesamte Mannschaft die Lust entwickelt, das eigene Tor zu verteidigen.
Personal: In Lukas Höft von der TSG Planig II schließt sich ein spannender Spieler dem TSV Bockenau zur Rückrunde an. „Ich hatte Lukas mal in Planig auf dem Sportplatz getroffen und einfach angesprochen, ob er sich einen Wechsel vorstellen kann. Wir kannten uns aus seiner Zeit beim SV Winterbach. Dort hat er unter Beweis gestellt, welche Qualität in ihm steckt. Wir wissen aber auch, dass er lange Zeit verletzt war und sich bei uns erst einmal beweisen muss“, freut sich der 55-Jährige über den Wintertransfer.
Trainerstatus: „Bislang haben noch keine Gespräche stattgefunden. Ich habe von unserem Sportlichen Leiter Andreas Klosheim jedoch erfahren, dass ich einen Fünfjahresvertrag hätte“, scherzt Dirk Reidenbach.
Zielsetzung: „Wenn wir die Möglichkeit dazu haben, wollen wir natürlich die Klasse halten“, nimmt der Bockenauer Trainer die 40-Punkte-Marke ins Visier. „Es wäre aber auch kein Beinbruch, falls wir absteigen sollten. Packen wir es, sind wir glücklich, falls nicht, wird die Welt nicht unter und unsere Reise weiter gehen“, nimmt Reidenbach Druck von seiner Mannschaft.
Wer steigt auf/wer steigt ab? „Die Bezirksliga ist extrem spannend und ähnelt der Zweiten Bundesliga. Man muss sich ranhalten, um zu punkten, denn zwei Niederlagen in Folge können in unserer Situation schon einen Abstiegsplatz bedeuten“, sagt der Coach und ergänzt: „Bis Platz neun kann es jeden treffen, jeder kann am Ende unter dem Strich stehen.“ Am anderen Ende der Tabelle sieht Reidenbach den SV Winterbach vorne. „Die Winterbacher lassen sich die Meisterschaft nach der fantastischen ersten Halbserie nicht mehr nehmen. Den zweiten Platz werden die SG Weinsheim und die TSG Planig unter sich aus machen“, vermutetet Reidenbach einen Zweikampf des Dritten und Vierten um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde.
Prognose der Redaktion: Beim TSV Bockenau steht und fällt alles mit dem verfügbaren Personal. Sind alle Mann fit und an Bord, wird der Aufsteiger recht schnell den Klassenverbleib absichern. Geht die Reidenbach-Elf jedoch wie bereits in der Hinrunde phasenweise auf dem Zahnfleisch, droht bis zum Saisonende eine Zitterpartie.
TSV Bockenau im Detail
Tabellenstand: Neunter mit 20 Punkten und 26:48 Toren.Heim-/Auswärtsbilanz: Mit neun Punkten und 16:24 Toren Zehnter der Heimtabelle, auswärts mit elf Punkten und 10:24 Toren auf Rang acht.Höchste Heimsiege: 3:2 gegen den TuS Mörschied und die Spvgg Nahbollenbach.Höchste Heimniederlage: 0:6 gegen die SG Weinsheim.Höchste Auswärtssiege: 2:1 beim SC Idar-Oberstein II und bei der SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim.Höchste Auswärtsniederlage: 0:8 bei der SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein.Bester Torschütze: Julian Brückner mit sieben Treffern.