Dass die Fußball-Bezirksliga in Sachen Spannung kaum zu übertreffen ist, stellt sie Woche für Woche unter Beweis. Zehn Spieltage vor Saisonende kämpfen die SG Weinsheim, die SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein und die TSG Planig um den Platz hinter Spitzenreiter SV Winterbach. Am Sonntag tritt nun die SG Fürfeld als Dritter beim Zweiten, der SG Weinsheim, an.
„Das wird ein richtiges Brett“, hat SGW-Trainer Andy Baumgartner Respekt vor der anstehenden Aufgabe. „Ich habe mir die Fürfelder gegen den TuS Pfaffen-Schwabenheim angeschaut. Das war zwar ein Muster ohne Wert, da der TuS mit der halben zweiten Mannschaft angetreten ist, aber auch da hat man die intakte Fürfelder Mannschaft erkennen können“, sagt Baumgartner und ergänzt: „Die SG hat tolle junge Spieler und in Maurice Fischer einen Spielertrainer, der auf dem Feld voranmarschiert und seine Mannschaft als Dirigent anführt. Zudem haben sie mit uns zusammen die beste Defensive der Liga.“ Wie schwer es ist, das Fürfelder Abwehrbollwerk zu überwinden, stellten die Weinsheimer beim 0:1 im Hinspiel fest. „Da haben wir nach 30 Sekunden den Gegentreffer kassiert und sind 89,5 Minuten erfolglos angelaufen“, erinnert sich der Weinsheimer Trainer. Dass die Palmstein-Elf als Favorit in die Partie geht, ist für den erfahrenen Übungsleiter nichts Neues. „Wir haben intern keinen Druck. Vielmehr wird der Druck von außen aufgebaut. Die Zuschauer kommen auf den Sportplatz und erwarten Woche für Woche einen souveränen Weinsheimer Sieg. Das ehrt uns, wird meiner jungen Mannschaft aber nicht gerecht.“
Auch bei der SG Fürfeld ist Druck ein Fremdwort. „Wir haben absolut keinen Druck. Dank einer bisher hervorragenden Saison haben wir uns in die Ausgangslage gebracht, dass wir am 21. Spieltag von einem Topspiel gegen die SG Weinsheim sprechen können“, sagt der Fürfelder Abteilungsleiter Jörn Zillmann und fügt hinzu: „Wir haben beim Anpfiff einen Punkt, und den gilt es zu verteidigen. Wenn wir die Weinsheimer wie im Hinspiel wieder ärgern können, würde ich mich freuen.“ Fakt ist, gewinnt die Baumgartner-Elf, baut sie den Vorsprung auf die Fürfelder auf fünf Punkte aus. „Wenn wir sechs von zehn der restlichen Spiele gewinnen, gehen wir in die Aufstiegsrunde“, prognostiziert der Weinsheimer Coach und sagt abschließend: „Ich erwarte ein Geduldsspiel. Unser Rasen ist kein Teppich, von daher wird auch viel über den Kampf gehen. Wir werden auf jeden Fall versuchen, kein frühes Gegentor zu kassieren und am Ende die Punkte auf dem Palmstein zu behalten.“
Wie schnell sich ein Blatt wenden kann, zeigt der jüngste Vergleich zwischen dem TuS Waldböckelheim und der SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim. Während der TuS einen perfekten Start ins Jahr 2025 erwischte und in zwei Partien die maximale Ausbeute einfahren konnte, wartet die auf Tabellenplatz neun stehende SG noch immer auf etwas Zählbares. Am Sonntag treffen beide Mannschaften zum Kellerderby in Merxheim aufeinander. Setzen die Waldböckelheimer ihre Serie fort, würden sie mit einem Auswärtssieg an der Mannschaft von SG-Spielertrainer Keven Lang-Lajendäcker vorbeiziehen und das erste Mal seit dem sechsten Spieltag wieder über dem Strich stehen.
Über dem Strich stehen würde gerne auch der VfL Simmertal. Bei der knappen 1:2-Niederlage gegen die SG Weinsheim stellte der Absteiger aus der Landesliga einmal mehr sein Bezirksliga-Format unter Beweis. Jedoch zählen für das Team vom Flachsberg nicht nur gute Leistungen, sondern vor allem Punkte. Für die Simmertaler geht es nun zum Sechs-Punkte-Spiel beim Tabellennachbarn SC Birkenfeld. Im ersten Aufeinandertreffen gelang dem VfL mit einem 4:3 einer von nur zwei Saisonsiegen.
In der unteren Tabellenhälfte geht es weiter mit der SG Guldenbachtal. Die beim 2:2 gegen Tabellenführer SV Winterbach geschöpfte Hoffnung verpuffte bei der 0:4-Pleite gegen den TuS Waldböckelheim schnell wieder. Auch die kommende Aufgabe wird nicht einfach. Im FSV Idar-Oberstein gastiert eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte bei der SG, die nach dem 2:5 aus dem Hinspiel etwas gutzumachen hat. Die TSG Planig gibt ihre Visitenkarte beim TSV Bockenau ab. Um den Anschluss nicht zu verlieren, steht ein Pflichtsieg für die TSG beim Aufsteiger auf der Tagesordnung. Doch TSV-Trainer Dirk Reidenbach darf auf eine Überraschung und damit auf den ersten Punktgewinn der Restrunde hoffen, denn die Planiger tun sich auf fremden Plätzen sehr schwer. Nur elf von 30 möglichen Punkten konnte der Vierte auswärts einfahren.
Der TuS Pfaffen-Schwabenheim empfängt den VfR Baumholder II. Trotz des Fehlstarts von drei Niederlagen in Folge bleibt TuS-Spielertrainer Beytullah Kurtoglu gelassen: „Wir haben zuletzt aktiv unsere zweite Mannschaft unterstützt, weshalb wir nicht immer in Bestbesetzung angetreten sind. Nichtsdestotrotz haben wir genug Qualität auf dem Platz, um in der Bezirksliga ansehnlichen Fußball zu zeigen.“ Er ergänzt: „Wir lassen nach Rückschlägen zu schnell die Köpfe hängen und schaffen es derzeit nicht, ein Spiel zu drehen. Ein weiteres Problem ist, dass wir seit dem Restrundenstart zu viele Gegentore nach Standards kassieren. In der gesamten Hinrunde haben wir nur zwei Treffer nach Standards hinnehmen müssen, in den ersten drei Spielen nach der Winterpause dagegen schon fünf.“
Beim Tabellenführer SV Winterbach ist im Jahr 2025 noch Sand im Getriebe. Zwar ist der Primus weiterhin ungeschlagen, doch zuletzt strahlte der SV nicht mehr die Souveränität der ersten Saisonhälfte aus. Am Sonntag ist der Spitzenreiter beim TuS Mörschied gefordert, der seit vier Spielen ungeschlagen ist. Gegen den heimstarken TuS sollten die Winterbacher gewarnt sein, denn in Mörschied haben schon so einige Favoriten Punkte liegen gelassen. Zudem steigt ein Stadtduell zwischen dem SC Idar-Oberstein II und der Spvgg Nahbollenbach.