Die Mannschaft von Coach Sascha Schnell hatte vor rund 100 mitgereisten grün-weißen Fans den besseren Auftakt erwischt, war diszipliniert und konzentriert aufgetreten und hatte nach zwölf Minuten den verdienten Führungstreffer erzielt. Robin Sooß setzte sich über die rechte Seite schön durch und legte den Ball zurück an die Strafraumgrenze auf Alexander Bambach, der die Kugel überlegt mit der Innenseite ins Eck schlenzte.
Anschließend entwickelte sich ein offener und munterer Schlagabtausch, bei dem die Baumholderer Defensive gut stand und keine Möglichkeiten der Gäste zuließ. Nach 36 Minuten war es erneut Sooß, der auf der Außenbahn seinem Gegenspieler entwischte, bis zur Grundlinie zog und den Ball scharf hereinspielte. Statt den eigentlich avisierten Bambach erwischte er Kandels Marc Staiger, der den Ball aus kurzer Distanz ins eigene Tor schoss. Allerdings kamen die Gäste noch vor der Pause zum Anschlusstreffer. Die VfR-Defensive bekam einen Ball nicht konsequent geklärt, spielte ihn vor die Füße von Renaldo-Doru Balasa, der aus 25 Metern mit einem sehenswerten Schuss das 1:2 erzielte.
In der Pause versuchte Schnell noch einmal, auf sein Team einzuwirken – schließlich wollte er unbedingt mit einem Sieg in die Winterpause gehen. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie noch einmal 45 Minuten lang alles raushauen und Gas geben sollen, dass sie aggressiver und noch mal enger an den Leuten sein sollen.“ Das klappte auch gut, denn in der 53. Minute besorgte Felix Ruppenthal das 3:1. Nach einem Angriff über die linke Seite kam der Ball zu Marvin Lind, der auf Ruppenthal durchsteckte, der ins lange Eck einschob. Doch die Gastgeber gaben sich auch anschließend nicht auf, riskierten mehr und erzielten sieben Minuten später erneut den Anschlusstreffer. Dieses Mal hatte der VfR das Zentrum nicht konsequent zugemacht, wodurch Lukas Bosch nach einem schönen Pass in die Schnittstelle allein auf Julian Staudt im Baumholderer Tor zulief und die Nerven behielt.
„Danach haben wir es aber im Stile einer Spitzenmannschaft gemacht“, lobte Schnell sein Team. Bedeutet: Der VfR machte die Defensive dicht, hielt die Kandeler, die immer aggressiver in die Zweikämpfe gingen und den Ausgleich unbedingt erzielen wollten, vom eigenen Tor fern – und erzielte selbst das 4:2. Nach einem Eckball köpfte Sooß am kurzen Pfosten ein (82.). Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Niklas Alles mit einem sehenswerten Freistoß aus 20 Metern (90.). Die Gelb-Rote Karte für den Kandeler Eigentorschützen Staiger (90.+1) fiel nicht mehr ins Gewicht. „Wir sind sehr froh, dass wir jetzt mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen“, freute sich Schnell. ter
VfR Baumholder: Staudt – Schulz, Stallbaum, Baus, Wenz – Lauder (65. Kaucher), Bremer – Sooß (90.+2 El-Saleh), Lind, Ruppenthal (88. Schindler) – Bambach (73. Alles).