B-Klasse Birkenfeld: Neue Spielgemeinschaft tritt gegen Achtelsbach zum dritten Mal nicht an - Nicht genug Spieler, um Saison durchzuziehen
SG Reichenbach-Regulshausen fällt aus der Wertung – Zum dritten Mal nicht angetreten – Nicht genügend Spieler
Das Aus der SG mit dem SV Regulshausen war ein schwerer Schlag für Kai Raub, den Fußball-Abteilungsleiter des SV Reichenbach. Foto: Raub
kai Raub

Kreis Birkenfeld. Eigentlich sollte am Sonntag-Nachmittag in Regulshausen Fußball gespielt werden, die neue SG Reichenbach/Regulshausen auf den FC Achtelsbach treffen. Doch es kam nicht dazu. Die Spielgemeinschaft sagte ab – zum dritten Mal in der laufenden Runde. Das Aus!

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„Wir hatten trotz der Spielgemeinschaft einfach zu wenig Spieler. Zu viele Kranke, zu viele Verletzte“, erklärt Kai Raub, der Fußball-Abteilungsleiter des SV Reichenbach. Schon am Wochenende zuvor konnte die SG beim TuS Rötsweiler nicht antreten. „Wir hatten acht Verletzte“, berichtet Raub. Es war bereits der zweite Nichtantritt, das Ende vorprogrammiert, denn die Regeln des SWFV sehen vor, dass eine Mannschaft, die dreimal nicht antritt, vom Wettbewerb ausgeschlossen wird und automatisch in die unterste Spielklasse absteigt.

„Trotz der Spielgemeinschaft mit dem SV Regulshausen ist es uns nicht gelungen, eine Mannschaft zusammenzubekommen, die eine komplette Saison durchsteht“, konstatiert Raub und ergänzt: „Hinzu kamen viele Verletzte, sodass wir jeden Sonntag kämpfen mussten, um ein Team an den Start zu bringen.“ Es funktionierte nicht einmal eine Halbserie lang. Mit dem Nichtantreten Anfang Oktober beim SC Birkenfeld II nahm das Unheil seinen Anfang. Raub hatte da noch Gerüchte dementiert, nach denen die SG Reichenbach/Regulshausen vor dem Aus stehe, doch einen Monat später – vor dem 14. Spieltag – war dann doch Schluss.

2019 noch fast A-Klasse

Für Raub ist das ganz bitter. „Zum ersten Mal in der 110-jährigen Geschichte des SV Reichenbach ruht der Fußball“, bedauert er, der selbst seit mehr als 40 Jahren mit dem Verein verbunden ist.

Es ist noch gar nicht allzu lange her, da klopften die Reichenbacher an die Tür zur A-Klasse. In einer SG mit dem FC Frauenberg scheiterte der Verein 2019 erst in den Aufstiegsspielen am SV Mittelreidenbach. Doch dann löste der FC Frauenberg die SG und startete wieder eigenständig. Der SV Reichenbach probierte sich auch alleine, kam aber, womöglich auch wegen der Coronapause, so stark ins Schlingern, dass ihm am Ende der vergangenen Saison personell das Wasser bis zum Hals stand. Einen Tag vor Ablauf der Meldefrist für die Saison 2022/23 schien dann die rettende Idee gekommen zu sein. Der SV Reichenbach ging eine neue Spielgemeinschaft ein – mit dem SV Regulshausen.

Bruch mit Hintertiefenbach

Den Regulshausenern war es ähnlich ergangen. Die SG mit dem TuS Hintertiefenbach ging in die Brüche, nachdem der SV den gemeinsamen Trainer Sven Mensah gefeuert hatte. Der TuS Hintertiefenbach startet nun alleine mit zwei Mannschaften, während beim SV Regulshausen schon vor der Runde das Licht auszugehen schien. Die Idee, eine Spielgemeinschaft mit dem SV Reichenbach zu bilden, schien, trotz des fehlenden Bezugs beider Vereine zueinander und der großen räumlichen Distanz, die Rettung. „Diese SG war sicher kurios. Aber es war die einzige Möglichkeit, um den Spielbetrieb beim SV Reichenbach aufrecht zu halten“, sagt Raub. Und für den SV Regulshausen dürfte das genauso gegolten haben.

Eigentlich wollten die Reichenbacher sogar noch in einer zweiten Spielgemeinschaft an den Start gehen. In der C-Klasse als Teil der zweiten Mannschaft des SV Nohen. Doch dazu kam es schon gar nicht mehr.

Auch die Spielgemeinschaft mit dem SV Regulshausen lief nicht wie gewünscht. Das räumt Raub unumwunden ein: „Der SV Regulshausen hat uns sehr gerne bei unserem Vorhaben unterstützt, aber es brachte nicht den erhofften Erfolg. Raub erklärt: „Leider brachte auch der SV Regulshausen die von beiden Seiten erwünschte „Manpower“ nicht auf den Platz.“

Schlechte Trainingsbeteiligung

Doch Raub macht auch aus dem Anteil seines Vereins am Scheitern der SG keinen Hehl. Er stellt klar: „Die Trainingsbeteiligung der Spieler des SV Reichenbach war ungenügend. In den vergangenen Wochen fand deshalb fast gar kein Training statt.“ Gerade für den erst für diese Saison verpflichteten Coach Danny Mitchell tat es Raub leid: „Er hat sich wirklich viele Gedanken gemacht, aber ihm waren genau wie mir als Abteilungsleitung und Andreas Korn vom Spielausschuss angesichts dieses geringen Engagements die Hände gebunden“, bedauert Raub.

Nun ist das Experiment SG Reichenbach/Regulshausen gescheitert und beendet. Die Partien mit Beteiligung der SG werden aus der Wertung genommen. Der TuS Hoppstädten II und der SV Nohen, die gegen die SG Punkte gelassen haben, haben Glück – alle anderen Mannschaften verlieren die Punkte, die sie gegen die SG Reichenbach/Regulshausen geholt haben. Eine weitere Konsequenz ist, dass alle Akteure beider Vereine ohne Probleme wechseln können.

SV Reichenbach will neu starten

Der SV Reichenbach will sich nach dem Schock neu aufstellen. Der 1. Vorsitzende Uwe Willrich und seine Stellvertreterin Alina Willrich haben angekündigt, aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen von ihren Ämtern zurückzutreten. Noch ist unklar, wer ihre Nachfolge antritt. Klar ist aber, dass beim SV Reichenbach im Sommer wieder Fußball gespielt werden soll. „Wir wollen versuchen, in der C-Klasse mit einer Mannschaft zu starten“, kündigt Raub an.

Schluss beim SV Regulshausen

Beim SV Regulshausen bedeutet das schnelle Ende der SG mit Reichenbach wohl auch das Ende des aktiven Fußballs im Idar-Obersteiner Stadtteil. Das vermutet zumindest Abteilungsleiter Günther Flechtner. Er sagt: „Das war es wohl mit dem aktiven Fußball bei uns. Mit unserem Hartplatz können wir keinen mehr locken.“ Die Fahne des Vereins hält aber die Alte-Herren-Abteilung hoch. „Das ist eine gute Gemeinschaft“, erklärt Flechtner.

Von Sascha Nicolay

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