Fußball: B-Klässler hat nicht genug Spieler, um in die nächste Runde zu gehen - Abschied am 26. Mai gegen FC Achtelsbach
FC Lauretta Frauenberg stellt den Spielbetrieb nach der Saison ein – Letzte Partie gegen Achtelsbach
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Nur noch einmal können in Frauenberg Tore fallen. Am 26. Mai bestreitet der FC „Lauretta“ gegen den FC Achtelsbach sein letztes Spiel. Danach schließt die Fußball-Abteilung des Vereins. Der FC wird nächste Saison keine Mannschaft mehr melden. Foto: Joachim Hähn
Hähn Joachim. Joachim Hähn

Frauenberg. In Frauenberg wird in der kommenden Saison kein Fußball mehr rollen. Der FC „Lauretta“ stellt am Ende der laufenden Runde den Spielbetrieb ein. Nach vier Jahren in Eigenregie zieht der Verein damit die Konsequenzen aus dem immer stärker auftretenden Spielermangel.

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„Wo keine Spieler, da kein Spiel!“ Seufzend verpackt Spartenleiter Andreas Selzer die Situation der Fußballabteilung des FC „Lauretta“ Frauenberg in eine griffige Formel. Der aktuelle Vorletzte der B-Klasse Birkenfeld 2 bekommt einfach nicht mehr genügend Kicker beisammen, um in der kommenden Saison erneut antreten zu können. „Das ist sehr schade, aber leider nicht zu ändern“, sagt Selzer und erklärt: „Die Situation ist so, dass vier, fünf Mann erklärt haben, nach der laufenden Saison aufhören zu wollen. Leider sind das auch noch echte Leistungsträger von uns.“

Wo keine Spieler, da kein Spiel

Andreas Selzer

Der eine oder andere Akteur wechselt auch den Verein, wie beispielsweise der starke Keeper Dennis Kielburger, der sich Bezirksliga-Aspirant SV Buhlenberg anschließt. „Von 15 Spielern unseres Kaders fallen vier weg, dann sind wir bei elf Akteuren, von denen sechs nicht sonderlich zuverlässig sind“, rechnet Selzer vor und ergänzt: „Neuzugänge zu bekommen, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.“ Das Resultat dieser Rechnung ist offenkundig: „Es macht einfach keinen Sinn, eine Mannschaft zu melden“, fasst Selzer zusammen und fügt hinzu: „Wenn niemand mehr da ist, dann kann man auch keinen aus dem Hut zaubern.“

Neunermannschaft kein Thema

Dabei hat der rührige Vorstand alles versucht, damit im Verein weitergekickt werden kann. „Wir haben die Entwicklung ja kommen sehen und haben uns deshalb auch schon lange Gedanken gemacht“, erzählt Selzer und berichtet: „Wir haben auch die Mannschaft darüber informiert, dass wir die Einstellung des Spielbetriebs erwägen, in der Hoffnung, dass sich die Spieler zusammenreißen oder der eine oder andere Akteur, der seinen Abschied bekannt gegeben hat, es sich noch einmal überlegt, doch das hat nichts gebracht.“

Auch zog der Verein kurz in Erwägung, eine Neunermannschaft zu stellen. „Aber das war schnell auch kein Thema“, erklärt Selzer und betont: „Wir wollen uns lieber vernünftig verabschieden.“

Schluss nach vier Jahren

Damit wird nach vier Jahren Eigenständigkeit Schluss mit Fußball in Frauenberg sein. Viele Jahre lang war der Verein in Spielgemeinschaften unterwegs, lange mit der Spvgg Sonnenberg-Winnenberg, dann mit dem SV Reichenbach. 2020 traf der FC „Lauretta“ dann die Entscheidung, aus der SG mit Reichenbach auszusteigen, obwohl der Zusammenschluss im Jahr zuvor nur knapp unter Trainer Giuseppe Coco am Aufstieg in die A-Klasse gescheitert war. In Frauenberg sah man damals eher alleine eine Chance, eigene Fußballer an den Start zu bringen als in der SG.

Auf sechs Spiele in der abgebrochenen Corona-Saison 2020/21 folgten zwei Jahre in der C-Klasse, ehe im vergangenen Jahr der Aufstieg als Zweiter (das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft wurde gegen die SG Niederhambach/Schwollen II 0:2 verloren) der Aufstieg in die B-Klasse gelang.

Dass dieser Aufstieg mehr Fluch als Segen war, weil es seither viel mehr Niederlagen gibt, möchte Selzer so nicht unterschreiben. „Vor einem Jahr waren wir alle froh, als wir es aus der C-Klasse herausgeschafft hatten“, sagt er und fügt hinzu: „Zwar ist Euphorie da, wenn man gewinnt, aber viele Siege gegen Kontrahenten, die nur mit Mühe eine Mannschaft auf den Platz bekommen haben, waren auch nicht sonderlich prickelnd.“

Erst ein Sieg in dieser Saison

In der B-Klasse war der FC „Lauretta“ allerdings bestenfalls bedingt konkurrenzfähig, wie die bisherige Bilanz beweist. Ein Sieg brachte das Team bisher nur zustande – Mitte November mit 3:2 beim Hinrundenfinale beim FC Achtelsbach. Ansonsten flossen noch fünf Remis-Punkte aufs Konto. Und meistens war auch die Personallage schwierig. So schwierig, dass der Verein bereits zwei Spiele kampflos abgab. Zuletzt am vergangenen Mittwoch, als die Frauenberger zu wenig Leute hatten, um bei der SG Berglangenbach/Ruschberg zum vorgezogenen vorletzten Spieltag anzutreten.

Doch der FC „Lauretta Frauenberg“ wird am letzten Spieltag ein Team aufbieten, dass das Heimspiel gegen den FC Achtelsbach bestreiten wird. Ein Unentschieden würde dem FC Frauenberg in seinem letzten Spiel dabei reichen, um seine letzte Saison zumindest nicht mit der Roten Laterne in der Hand abzuschließen.

Danach wird die Fußballabteilung des FC „Lauretta“ Frauenberg ruhen. Leiter Selzer schloss aus, dass sich der Verein erneut in eine Spielgemeinschaft begeben wird. „Es gäbe auch nicht viele Alternativen“, sagt er und betont: „Unser super Gelände werden wir aber weiter in Schuss halten.“ Dem Abteilungsleiter ist auch wichtig, festzuhalten, dass der Verein selbst weiterlebt. „Unsere Turnerfrauen und die Step-Gruppen sind weiter aktiv, nur die Abteilung Fußball schließt leider.“

Von Sascha Nicolay

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